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Die Feuer von Troia

Die Feuer von Troia

Titel: Die Feuer von Troia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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üblich dorthin, und scheinbar ging alles gut. Nach zwei Monden waren einige von uns schwanger, und wir wollten wieder davonreiten. Sie baten uns, noch einen Mond länger zu bleiben, und wir erklärten uns dazu bereit. Als wir dann aufbrechen wollten, gaben sie ein Abschiedsmahl für uns und trugen dabei einen neuen Wein auf. Wir schliefen tief und fest. Als wir aufwachten - natürlich hatten sie dem Wein etwas zugesetzt -, waren wir gefesselt und geknebelt, und sie erklärten uns, wir könnten sie nicht verlassen. Sie hätten beschlossen, wie Männer in den Städten zu leben … mit Frauen, die das ganze Jahr für sie sorgen und ihr Bett und ihr Leben teilen… « 
    Penthesilea brach ab und zitterte vor Empörung und Schmerz. »Jedes Tier hat eine Paarungszeit«, fuhr sie fort, »wir haben versucht, die Männer daran zu erinnern, aber sie wollten nichts davon hören. Also sagten wir ihnen, wir würden es uns überlegen, wenn sie uns gehen ließen. Sie verlangten, daß wir für sie kochten, weil die Männer in den Städten Frauen hätten, die ihnen das Essen bereiteten und sie versorgten. Sie zwangen sogar einige der schwangeren Frauen, mit ihnen ins Bett zu gehen!
    Also kochten wir ihnen eine Mahlzeit, und du kannst dir vorstellen, was für eine!« Penthesilea lachte grimmig. »Aber ein paar der Frauen wollten die Väter ihrer Kinder verschonen - die Erdmutter allein weiß, wie sie darauf gekommen sind. Und so wurden einige Männer gewarnt, und als sie sich alle übergaben und würgten, wollten wir davonreiten. Aber die Gewarnten zwangen uns zu kämpfen. Wir konnten sie nicht alle töten, und so verloren wir viele unserer Frauen. Die Verräterinnen sind geblieben und nicht mit uns zurückgekommen.«
    »Sie sind bei den Männern geblieben, die -, die euch das angetan hatten?«
    »Ja, sie haben gesagt, sie seien das Kämpfen und Pferdehüten leid«, antwortete Penthesilea verächtlich, »als Gegenleistung für das Brot der Männer gehen sie mit ihnen ins Bett. Sie sind nicht besser als die Dirnen in euren Städten. Das ist eine Entartung dieser Achaier. Sie behaupten sogar, unsere Erdmutter sei nichts anderes als die Frau von Zeus, dem Donnergott… «
    »Eine Gotteslästerung!« stimmte Kassandra zu. »Das war aber nicht Cheirons Stamm?«
    »Nein. Er hält wie wir an den alten Sitten fest«, antwortete Penthesilea, »aber als Elaria die Frauen dieses Jahr in das Dorf der Männer führte, haben wir sie gezwungen, einen Eid zu schwören, den selbst sie nicht zu brechen wagen. Und wir haben sie gezwungen, alle entwöhnten Kinder bei uns zu lassen. Wir verstecken uns hier in Höhlen, denn solange unsere starken jungen Frauen nicht bei uns sind, haben wir keine Kriegerinnen, um die Herden zu bewachen.«
    Kassandra konnte darauf nichts erwidern. Es war das Ende einer Lebensweise, die in dieser Gegend Tausende von Jahren selbstverständlich gewesen war. Aber was konnten die Amazonen und Kentauren dagegen tun? Sie fragte: »Hat es hier eine Dürre gegeben? Cheiron erzählte mir, es sei inzwischen schwieriger als sonst, Nahrung zu finden.«
    »Das auch. Und manche Stämme wollten unbedingt mehr und mehr Pferde haben. Ihre Herden haben das Land überweidet. Deshalb mußten sie die Pferde gegen Stoffe und Metalltöpfe und ich weiß nicht was eintauschen - und so kommt es, daß wir, die die Erde gut behandeln, sterben. Die Erdmutter hat nicht die Hand erhoben, um sie zu bestrafen. Ich weiß nicht, vielleicht gibt es keine Götter, die sich noch darum kümmern, was die Menschen tun …« Penthesilea wirkte alt und müde.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Adrea. »Warum regst du dich so auf, weil einige deiner Frauen sich dafür entschieden haben, so zu leben wie alle Frauen in den Städten? Ihr Frauen könntet doch gut leben mit Ehemännern, die für euch sorgen und eure Pferde hüten. Ihr könntet nicht nur eure Töchter, sondern auch eure Söhne aufziehen und müßtet nicht dauernd kämpfen, um euch zu verteidigen. Viele, viele Frauen leben so und finden nichts Falsches daran. Willst du behaupten, daß sie sich alle irren? Warum wollt ihr getrennt von den Männern leben? Seid ihr nicht auch Frauen wie alle anderen?«
    Penthesilea seufzte. Kassandra erwartete eine empörte Antwort, aber ihre Tante dachte einen Augenblick nach. Offenbar wollte sie, daß diese alte Frau aus der Stadt, die das Leben der Amazonen entschieden ablehnte, sie verstand.
    Schließlich sagte Penthesilea: »Es ist bei uns Sitte, daß wir nur unter uns

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