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Die Feuer von Troia

Die Feuer von Troia

Titel: Die Feuer von Troia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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tun, um diesen Apollonpriester zum Schweigen zu bringen, der mit seinem Geschrei ständig König Agamemnon in den Ohren liegt oder jedem, der ihm zuhört. Unsere Priester fordern ohnehin, daß wir Apollon ein großes Opfer bringen. Vielleicht sollten wir mit ihr beraten, was angemessen wäre. «
    Er wandte sich Kassandra zu und sagte: »Würdest du für uns dem Sonnengott opfern?«
    Kassandra erwiderte: »Ich kenne das Schicksal der letzten Priesterin nur allzu gut, die Agamemnon hat rufen lassen, damit sie für euch opfert. Ich weiß, wer und was geopfert werden würde.« An den Gesichtern der Achaier erkannte sie, daß ihnen diese Antwort überhaupt nicht gefiel.
    Chryseis sprach sie zum ersten Mal an: »Du solltest von Agamemnon nicht so sprechen, Kassandra.«
    »Er ist kein Freund von mir oder meiner Familie«, erwiderte Kassandra, »und ich schulde ihm auch nicht die Achtung eines Gastes. Ich rede über ihn, wie ich will. Weshalb verteidigst du ihn?«
    »Er ist mein Herr und Gebieter und der mächtigste aller Achaier«, antwortete Chryseis, »und du tätest gut daran, ihn nicht zu erzürnen. Wir stehen alle in seiner Macht.«
    »Soll ich versuchen, deine Freilassung in die Wege zu leiten, wenn ich in der Stadt bin?« fragte Kassandra leise.
    Chryseis warf den Kopf zurück und entgegnete verächtlich: »Darum habe ich nicht gebeten. Mein Vater hat Apollon angerufen, um meine Rückkehr zu erreichen. Aber im Vergleich zu Agamemnon hat Apollon hier keine Macht. Ich möchte lieber einem Mann als einem Gott gehören.«
    Plötzlich erinnerte sich Kassandra an ihre schreckliche Vision in Kolchis. Sie zitterte. Dann sah sie Patroklos an und sagte: »Du hast mich nicht schlecht behandelt. Deshalb will ich dich warnen. lch habe gesehen, wie die schrecklichen Pfeile Apollons Troianer und Achaier gleichermaßen treffen.« Sie hörte, daß ihre Stimme sich hob und sie mit ganzer Kraft schrie, denn sie spürte die bekannte Hitze und das blendende Licht des Sonnengottes: »Oh, hütet euch vor SEINEM Zorn! Hütet euch vor dem Zorn Apollons! Fordert SEINE vernichtenden Pfeile nicht leichtsinnig heraus!«
    Patroklos fuhr kaum merklich zusammen. Aber er sah sie nur stirnrunzelnd an und sagte: »Ja, ich habe gehört, daß du eine Seherin bist. Hör mir gut zu: Ich fürchte deinen troianischen Apollon nicht. Aber es ist immer unklug, die Götter eines anderen herauszufordern. Ich bin geneigt, dich gehen zu lassen. Vermutlich werden unsere Priester das auch sagen. Und ich halte nichts davon, gegen Frauen Krieg zu führen. Aber zuerst müssen wir deine Begleitung und deine Wagen untersuchen.«
    Inzwischen hatte sich eine große Menschenmenge um sie versammelt. Die Leute starrten die beiden Kammerfrauen an, die auf Befehl der Wachen jetzt vom Wagen stiegen. 
    Patroklos sah sie an und fragte Kassandra: »Wer ist das?«
    »Es sind Kammerfrauen meiner Mutter und meine Dienerinnen.« 
    »Sind sie auch geweihte Priesterinnen des Apollon?«
    »Nein, aber sie stehen auf dieser Reise unter meinem und SEINEM Schutz.«
    Kassandra wurde es unbehaglich, als sie sah, wie die Achaier die beiden Frauen anstarrten. Sie nahm Biene auf den Arm, die zwischen ihren Beinen herumgekrabbelt war. Patroklos sagte: »Wir haben nicht annähernd genug Frauen im Lager für die Frauenarbeiten. Deinetwegen will ich mich mit dem troianischen Apollon nicht anlegen. Aber diese Frauen sind rechtmäßig meine Gefangenen.« Er ging hinüber und packte Kara am Arm.
    »Du bleibst hier, alte Frau. «
    Sie riß sich wütend los.
    »Nimm deine Hände weg, du achaisches Untier!«
    Patroklos hob langsam die Hand und gab ihr eine Ohrfeige - nicht fest, aber mit Nachdruck. »Ich habe nicht genau verstanden, was du gesagt hast. Aber hier hast du deine erste Lektion, alte Frau. Bei uns redest du mit Männern nicht in diesem Ton! Geh in das Zelt dort drüben. Dort liegen Kleider, die genäht werden müssen. Wenn du gut arbeitest, geben wir dir vielleicht auch etwas zu essen.« 
    Kassandra rief: »Ich habe dir doch gesagt: Die Frauen stehen unter meinem Schutz und unter dem Schutz des Sonnengotts! Laß sie in Frieden - sonst hüte dich vor SEINEM Zorn!«
    »Und ich habe  dir  gesagt«, beharrte Patroklos, »daß ich mit deinem troianischen Apollon nicht das geringste zu tun habe. Ich achte SEINEN Frieden und SEINEN Schutz so weit, daß ich SEINE Seherin nicht beleidige. Aber die beiden Frauen sind meine Gefangenen, und du kannst nichts dagegen tun.«
    Kassandra fiel auf, daß in

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