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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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fragte ich ungläubig.
    »Ganz sicher«, beteuerte Zokora. »Ich habe den Mann mehrfach dazu befragt, selbst im Angesicht des Todes beteuerte er es.«
    Ich warf einen Blick zu Steinherz, das neben Serafine auf dem Boden stand. Die dunkelroten Rubine schienen mich verärgert anzufunkeln, als wäre all das allein meine Schuld.
    »Wo ist diese fremde Frau eigentlich?«, wollte ich wissen. Falls ich sie wiedersehen sollte, wollte ich ihr meinen Dank aussprechen.
    »Das ist eine gute Frage«, meinte Serafine. »Als wir vorhin in den Hafen einliefen, war sie noch da, als wir an Land gingen, jedoch nicht mehr.«
    »Hat sie eigentlich jemals etwas gesagt?«, fragte ich.
    »Nein«, sagte Angus. »Sie blieb maulfaul.« Er sah zu Serafine und Zokora. »Manchmal ist es sinnvoll, wenn eine Frau schweigt.«
    »Noch sinnvoller ist es, wenn ein Narr das tut«, meinte Zokora dazu. Sie strich mit der Hand über Varoschs bleiche Wange.
    »Wie habt ihr es geschafft, mit dem leckgeschlagenen Schiff noch so weit zu segeln?«
    »Angus war unsere Rettung«, erklärte Serafine. »Er wusste auch, wie man nach den Sternen steuert. Hast du das Loch im Rumpf gesehen?« Ich nickte nur. »Er wusste auch, wie man so etwas mit Segeltuch notdürftig abdichten konnte.«
    »Wir lernen das schon als Kinder«, meinte Angus mit stolzgeschwellter Brust. »Ich habe viele verborgene Talente.«
    »Ja«, meinte Serafine und verdrehte die Augen, aber sie lächelte dabei. »Es stimmt schon, er hat uns gerettet. Nun, viel Fahrt konnten wir nicht machen, und wir waren alle froh, als wir das kaiserliche Schiff sahen. Wir hätten es ohne die Meteus nicht geschafft.«
    »Ich mag das Meer nicht«, stellte Zokora fest und blickte zu mir. »Da du es bislang vermieden hast, das Schwimmen zu erlernen, wie kommt es eigentlich, dass du nicht ein Mahl für die Fische wurdest?«
    »Erinnert ihr euch an die Delphine, die wir sahen?«, fragte ich, und sie nickten. »Ich fand ein Maststück, das mich über Wasser hielt, und am Morgen kamen die Delphine zu mir und trugen mich an Land. Es scheint fast, als wären die Legenden über diese schlauen Tiere wahr.«
    »Ein schöner Gedanke«, meinte Serafine und lächelte. »Wo wurdest du angespült? War es ein weiter Weg hierher?«
    »Ja, denn die Delphine brachten mich zu den Feuerinseln, von dort gelang mir dann die Flucht nur durch Glück und die Gunst der Götter.« Ich erzählte ihnen, wie ich auf die Schneevogel sprang, wie es sich zeigte, dass Elgata kein Sklavenhändler war, von den schwarzen Schiffen, den fliegenden Schlangen und der Seeschlacht, die Admiral Esens Flottille zerschlug, von dem Kampf gegen das riesige schwarze Schiff und den glühenden Bolzen der Wyvern. Ich schloss damit, wie die Schneevogel in den Hafen von Aldar einlief und was Mendell mir über die Aldaner erzählt hatte. »Also seid etwas vorsichtig, wenn ihr den Stützpunkt verlasst. Sie haben hier einige seltsame Ideen, was Frauen angeht.«
    »In nächster Zukunft habe ich kaum vor, den Stützpunkt zu verlassen«, meinte Serafine. »Aber ich verstehe das nicht! Das Alte Reich ist aus Aldane hervorgegangen, und das Kaiserreich gewährte den Frauen einst die gleichen Rechte wie den Männern. Ihr wollt wirklich sagen, dass es nicht mehr so ist?«
    Ich zuckte hilflos mit den Schultern. »Mendell hat es so beschrieben. Ich habe den Stützpunkt nur ein einziges Mal verlassen und kann es noch nicht selbst beurteilen. Er meint, sie tun es, weil sie die Frauen schützen wollen.«
    Zokora schnaubte. »Sie denken, sie beschützen die Frauen? Das ist Unsinn. Die Frauen sollen sich bilden und lernen, sich selbst zu schützen, das wäre klug.« Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Die Dummheit der Menschen kennt wohl wirklich keine Grenzen.«
    »Hm«, meinte Serafine und wandte sich an Zokora. »Eine Frage an Euch, Zokora. Wenn Ihr so denkt, warum höre ich dann, dass Euer Volk Männer wie Sklaven hält?«
    »Etwas in den Höhlen lässt Männer dumm werden«, antwortete sie. »Ich musste erst an die Oberfläche kommen, um glauben zu können, dass Männer nicht dumm sein müssen.« Sie sah zu Varosch hinüber, und ein Lächeln spielte um ihre Lippen. »Mehr und mehr glaube ich, dass Menschen und Elfen voneinander lernen können.« Jetzt lachte sie tatsächlich. »Es scheint mir allerdings unbestritten, dass ihr mehr von uns lernen solltet als wir von euch.«
    »Das mag sein«, sagte ich, doch im Moment hatte ich wenig Interesse daran, dieses Gespräch zu vertiefen.

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