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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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zuverlässigsten Menschen, die ich kenne. Ich habe ihn nie wanken gesehen, weder in seiner Überzeugung noch im Glauben oder der Tat. Er sieht viele Dinge mit überraschender Klarheit.« Ich schüttelte den Kopf. »Zokora ist in der Heilkunst unübertroffen. Wenn sie ihm nicht helfen kann, fürchte ich um ihn.«
    »Aber wenn sie so in der Gnade ihrer Göttin steht, wieso vermag sie es dann nicht?«, fragte sie.
    »Sie sagt, es gäbe ein Ritual, das helfen könnte, aber dazu bräuchte sie vier weitere Gläubige der Solante. Aber die wird sie auf diesem Schiff nur schwerlich finden.«
    Serafine schwieg einen Moment, dann schaute sie zu mir auf. »Entschuldige, ich muss etwas in Erfahrung bringen.« Mit diesen Worten eilte sie davon, hinunter auf das Hauptdeck, wo sie Elgata ansprach. Die schaute sie erstaunt an.
    »Hier habt Ihr Eure Gläubigen«, meinte Serafine kurze Zeit später zu Zokora, die verwundert von Varoschs Krankenbett aufsah. »Ihr sagtet, Solante sei ein anderer Aspekt von Astarte«, fuhr Serafine fort. »Ich habe den Schwertmajor gefragt.« Sie wies auf Elgata, die mit ernstem Gesichtsausdruck neben der Tür zu unserer Kabine stand. »Wir haben Glück, die meisten hier glauben an Boron und Soltar, aber es gibt vier, die an Astartes Gnade glauben.« Sie öffnete die Tür, und vier Seeschlangen kamen herein, drei davon weiblich, der vierte einer der jungen Rekruten, die Elgata erst kürzlich an Bord genommen hatte.
    »Solante ist Teil Astartes und Astarte Teil Solantes«, sagte Zokora leise. »Eine Idee, auf die auch ich hätte kommen sollen. Es wird trotzdem nicht gehen.«
    »Aber wenn es doch dieselbe Göttin ist?«, fragte Serafine enttäuscht.
    »Das ist es nicht. Das Ritual ist für fünf Frauen bestimmt.« Sie musterte den jungen Mann, der unter ihrem Blick rot wurde. »Er ist keine Frau.« Sie schaute zu Elgata. »Gibt es noch weitere Frauen an Bord, die Astarte dienen wollen?«, fragte sie. Elgata schien zu zögern, bevor sie den Kopf schüttelte. »Nein«, sagte sie dann. »Es sei denn …«
    »Es sei denn, was?«, fragte Zokora.
    »Ich habe sie früher auch verehrt«, erklärte der Schwertmajor leise. »Aber ich habe etwas erlebt, das mich den Glauben verlieren ließ. Ich war seitdem nie wieder im Tempel.«
    »Und du hast seitdem nie wieder ihre Gnade erfahren?«, fragte Zokora eindringlich.
    Wieder zögerte Elgata. »Ich weiß es nicht«, sagte sie leise. »Manchmal … manchmal kam es mir vor, als ob es so gewesen wäre.«
    »Willst du mir helfen, Varosch zu retten?«
    Elgata schaute zu Varosch hinüber, der in seinem Fieberwahn leise murmelte und stöhnte. »Wenn ich es kann«, sagte sie. »Dann will ich es gern tun.«
    »Gut«, sagte Zokora. »Dann lass Tisch und Stühle hier entfernen und uns Platz schaffen.«
    »Wir können für das Ritual auch an Deck gehen«, schlug Elgata vor.
    Zokora sah erstaunt zu mir herüber. »Hast du mir nicht gesagt, dass Menschen sich schämen, sich vor anderen nackt zu zeigen?«, fragte sie mich.
    »Nun …«, begann ich, doch Elgata war schneller.
    »Wieso nackt?«, fragte sie, während die anderen Seeschlangen sich unbehaglich ansahen und der junge männliche Rekrut rot wurde wie ein reifer Apfel und sich hastig in Richtung Tür bewegte.
    »In dem Ritual treten wir vor die Göttin, wie sie uns erschuf«, erklärte Zokora und sah mich vorwurfsvoll an. »Diesmal wollte ich Rücksicht auf menschliche Empfindsamkeit nehmen und …«
    »Ich werde Stühle und Tisch entfernen lassen«, unterbrach Elgata sie hastig, und eine leichte Röte stieg ihr den Hals hoch. »Es dauert gewiss nicht lange.«
    So war es auch. Wenige Augenblicke später waren Tisch und Stühle entfernt und alles an den Rand geschoben, das stören konnte. Zokora ging Länge und Breite der Kabine ab und nickte dann befriedigt. »Es wird reichen.«
    Sie begann an dem Riemen ihrer Lederbluse zu nesteln, hielt dann inne, sah zu mir, dann zu den anderen Seeschlangen, die unbehaglich herumstanden. Schließlich wies sie mit dem Finger auf die Tür. »Raus!«
    Es wäre nicht nötig gewesen, ich befand mich bereits auf der Flucht, Serafine an meiner Seite, die das Ganze offensichtlich erheiternd fand.
    »Havald?«, hielt mich Zokoras Stimme zurück, gerade als ich die Tür schließen wollte.
    Ich drehte mich um und versuchte, die sich bereits abzeichnende Nacktheit der Teilnehmerinnen zu ignorieren. »Ja?«
    »Sag Angus, dass, wenn er jetzt stört, es das Letzte ist, was er in diesem Leben jemals tun

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