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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Himmel. »Vielleicht war ihm die Sonne zu viel.«
    Mit langen Rudern wurde die Lanze vom Ufer weggeschoben, das Segel wurde entfaltet, und wir nahmen wieder Fahrt auf.
    »Sagt, Serafine, wie groß werden diese Flussdrachen?«
    »Niemand weiß das. Ich habe mal einen gesehen, der gut zwanzig Schritt lang war.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, sie wachsen so lange, wie sie genug zu fressen finden. Wenn nicht, sterben sie.«
    »Ich kann nicht glauben, dass ich das Biest nicht gesehen habe.«
    Sie warf mir einen schelmischen Blick zu. »Es hat Euch gesehen, da könnt Ihr sicher sein.«
    Kaum hatten Derals Männer Angus mit Mühe zum Vorschiff geschleppt, als er auch schon wieder sein Bewusstsein erlangte. Einer von Derals Männern flog zurück und landete unsanft auf seinem Hintern, die drei anderen ließen hastig los und wichen vor dem Nordmann zurück – eine kluge Wahl, wie ich fand, ich hätte ihm auch nicht im Weg stehen wollen. Ein weiter Satz vom Vordeck herab, ein paar lange Schritte, und er stand wieder vor mir. Allerdings ignorierte er mich und wies mit seiner Axt anklagend auf Serafine.
    »Du!«, röhrte er. »Wie kommst du hierher?«
    Serafine blinzelte einmal. »Ich bin einfach an Bord gegangen«, antwortete sie.
    »Das meine ich nicht!«, rief Angus empört. »Wenn ich schon Bier für deine Totenfeier bringe, warum liegst du nicht im Tempel, wo du hingehörst?«
    »Ah … Angus«, unterbrach ich ihn vorsichtig. »Das ist Helis vom Haus des Adlers. Sie war es, die mich in Eure Wirtschaft begleitet hat. Es ist Natalyia, eine andere Gefährtin, die nun in Soltars Tempel ruht.«
    »Du hast gleich zwei Leibwächterinnen?«, fragte er und kratzte sich am Hinterkopf. Er wirkte etwas verwirrt.
    »Hatte«, verbesserte ich bitter.
    »Warum trägt sie dann jetzt ein Kleid?«
    »Sie waren nicht in Wahrheit meine Leibwächterinnen. Sie trugen diese Kleidung, um nicht allzu viel Aufsehen zu erregen.«
    »Sie starb für dich, hörte ich. Die andere, nicht die hier.«
    »Ja.«
    »Ich dachte, die hier wäre die andere«, erklärte er verwirrt und musterte Serafine genauer. »Stimmt«, stellte er dann erleichtert fest. »Die andere war griffiger«, fügte er hinzu und zeichnete mit der freien Hand weibliche Konturen in die Luft.
    Neben mir begann Serafine zu husten.
    »Ich habe eben gedacht, dass dir sogar die Toten folgen, Havald, das hat mich erschreckt«, gab er dann zu und schaute betreten zu Boden. »Mich erschreckt nie etwas, nur die Toten, die erschrecken mich.«
    »Das macht nichts. Ich habe Angst vor Ratten.« Ich erinnerte mich an eine andere Gelegenheit. »Und vor Spinnen«, fügte ich hinzu.
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist es nicht. Ich dachte wahrhaftig einen Moment, du wärst er «, erklärte er verlegen. »Ich weiß jetzt, dass das dumm war.«
    »Wer?«
    »Der Mann aus dem Lied.«
    »Welchem Lied?«
    » Er ist der Mann, der niemals starb, die Toten folgen ihm auch aus dem Grab.«
    »Wie?«, fragte ich verblüfft.
    »Ein Vers aus dem Lied der Toten. Ich bin so froh, dass du nicht er bist«, erklärte er mir erleichtert. »Abgesehen davon bist du etwas klein für einen Helden.« Er tat einen Schritt auf mich zu, als wolle er mich wieder umarmen. Ich trat hastig zurück.
    Serafines Schultern begannen zu beben, und sie hustete erneut.
    Ich seufzte. »Ist dieses Lied der Toten zufällig eine Weissagung?«
    Er nickte energisch. »Ja. Und ein Heldenlied, das so alt ist wie die Welt. Es handelt …«
    Ich hob die Hand. »Ich will nichts weiter hören!«
    Er schaute von mir zu Serafine. »Was hat er? Ist die Sonne zu heiß für ihn?«
    Serafine hatte mittlerweile Atembeschwerden und hielt sich verzweifelt die Hand vor den Mund, doch ihre Augen funkelten verräterisch.
    »Was ist?«, fragte Angus misstrauisch und stutzte dann. »Wo ist eigentlich mein Pferd?«
    Serafine drehte sich um und entfernte sich mit schnellen Schritten.
    »Angus«, sagte ich und führte ihn an die Reling, dorthin, wo wir aus dem Weg waren. »Nun, es tut mir leid, aber Euer Pferd …«

6. Ein neuer Freund
     
    »So erheiternd war es nicht«, beschwerte ich mich leise bei Serafine, als ich mir vorsichtig einen Weg zu meiner Bettrolle suchte. Die Kabine war recht groß für ein Schiff, dennoch war der Platz begrenzt. Jemand hatte meine Bettrolle zwischen Leandra und Serafine ausgebreitet.
    »Dein Gesicht war es schon«, meinte Serafine und lachte leise.
    »Danke«, brummte ich.
    Leandra rollte sich auf die Seite und sah mich

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