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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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antwortete Zokora, und ohne ein weiteres Wort ging sie davon.
    Ich kratzte mich noch einmal hingebungsvoll und warf Leandra einen fragenden Blick zu.
    Sie seufzte und nickte dann. »Etwas Zeit haben wir noch.«
    Ich stand auf. »Brauchst du lange?«, fragte ich.
    »Halt still!«, befahl sie und schnippte mir etwas Staub entgegen. Ein rötlich braunes Leuchten flammte auf und umhüllte mich, für einen Moment kribbelte es schrecklich und mein Kopf pochte, als wollte er platzen, dann war es vorbei. Es stank nach Schwefel, und mir brannten die Augen. Ein kleiner Preis dafür, von den Plagegeistern befreit zu sein.
    »Das war es?«, fragte ich erstaunt.
    »Ja. Ich muss es nur mit der ganzen Kabine und den anderen wiederholen.« Sie wies mit dem Finger auf die Tür. »Kümmere du dich um Angus, ich kümmere mich um die Läuse. Das ist mir lieber.«
    Deral warf einen funkelnden Blick auf Angus, der breitbeinig und trotzig neben ihm stand. »Es ist eine schlechte Idee, Esseri«, teilte er mir mit. »Wenigstens jetzt. Er soll noch eine oder zwei Kerzen warten!«
    »Warum?«, fragte ich. Ich blickte zum Ufer und sah keinen Grund, warum wir nicht anlegen sollten.
    »Die Gegend«, antwortete er. »Es gibt hier zu viele Gesetzeslose. Sie haben irgendwo in der Nähe ein Lager. Hier anzulegen beschwört den Ärger nur herauf.« Er schaute zu Angus hinüber und schnaubte. »Nordmann, es wäre einfacher für Euch, wenn Ihr Euch von einem Flussdrachen fressen lasst. Die Drachen machen es wenigstens kurz. Die Leute hier in der Gegend stehen in dem Ruf, ihre Opfer zu foltern.«
    Angus knurrte tief in der Kehle. »Ich habe keine Wahl«, sagte er. »Von mir aus könnt ihr weiterfahren, ich werde euch bei Sonnenaufgang eingeholt haben.«
    Das bezweifelte ich. Selbst des Nachts, mit dem Segel gerade so weit gerafft, dass das Ruder griff, trieb die Strömung die Lanze recht schnell vor sich her. Ein Mann zu Fuß würde Schwierigkeiten haben, uns einzuholen.
    »Angus«, begann ich. »Könnt Ihr nicht …«
    Er unterbrach mich. »Nein. Ich muss an Land.« Er rieb sich die Arme, als ob ihm kalt wäre. »Es war nicht so gedacht, Havald, aber ich habe es wohl zu lange hinausgeschoben.« Er sah meinen fragenden Blick und schüttelte den Kopf. »Es geht dich nichts an.«
    »Dann machen wir es genau so«, sagte ich und gab mir wenig Mühe, meine Verärgerung zu verbergen. »Wir legen an, Ihr geht an Land, und wir fahren weiter. Wir sehen uns dann morgen früh.«
    Er nickte und griff nach seiner Axt. Zu meiner Verblüffung reichte er sie mir. »Pass bis morgen auf sie auf, ja?«, sagte er.
    Deral rief schon Anweisungen zum Steuermann hoch, und langsam verließ die Lanze die Flussmitte, um sich dem Ufer zu nähern.
    »Passt auf Euch …«, begann ich, doch Angus war bereits auf die Reling gesprungen und von dort aus ans Ufer, ein überraschend weiter Sprung, der dennoch mühelos aussah. Er sah zu mir zurück, winkte kurz und rannte davon.
    Deral schaute ihm nach, schüttelte den Kopf und befahl dem Steuermann, wieder den alten Kurs einzuschlagen.
    Ich betrachtete Angus’ Axt. Warum hatte er sie dagelassen? Andererseits eigneten sich Äxte nicht besonders zur Jagd. Ich trug sie in die Kabine und legte sie neben dem Eingang auf den Boden.
    »Dein Freund ist ein seltsamer Kauz«, sagte Leandra, die mir stirnrunzelnd dabei zugesehen hatte.
    »Wir sind wohl alle etwas seltsam«, antwortete ich und wies auf Zokora, die sich auf der anderen Seite gegenüber unserer schweigsamen Passagierin niedergelassen hatte und sie nun unverwandt anstarrte. Ich musterte die Fremde. »Hat sie sich in der Zwischenzeit bewegt?«
    Leandra schüttelte den Kopf. »Wenn sie nicht atmen würde, würde ich denken, sie wäre tot.« Sie trat neben mich und lehnte sich an mich. »Ich hatte gehofft, auf unserer Fahrt etwas Ruhe zu haben. Etwas mehr Zeit für uns«, sprach sie leise. »Ich weiß nicht, was es ist, aber Angus reizt meine Geduld, wenn ich ihn nur sehe.«
    »Er ist etwas gewöhnungsbedürftig«, stimmte ich ihr zu und zog sie an mich. »Er ist auch nicht mein Freund. Ich kenne ihn kaum besser als du. Aber er hat mir geholfen und euch gewarnt, als ich gefangen genommen wurde. Das rechne ich ihm an.« Ich wies mit meinem Blick auf unseren stillen Gast. »Hast du Deral gefragt, wieso er sie an Bord gelassen hat?«
    »Ja«, antwortete sie. »Sie hat ein goldenes Siegel dabei. Deral sagt, dass er noch nie eines von ihnen gesehen, aber davon gehört hat. Es bringt Unglück,

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