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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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einmal, ob wir entdeckt werden.« Er warf mir einen Blick zu. »Ihr müsst das schon hundertmal erlebt haben, so ruhig wie Ihr seid.«
    Ich schüttelte sachte den Kopf. »Ich bin nicht ruhig«, widersprach ich. »Es gibt hier eine Menge Wasser, und ich kann nicht schwimmen.«
    Ich schaute unwillkürlich hinüber zu Zokora, die in der Dunkelheit kaum mehr zu sehen war. Wenn sie angespannt war, verriet sie es durch nichts.
    Anders Leandra. Den ganzen Tag hatte sie in ihrem kleinen Buch gelesen, das allerlei Arten von magischen Anweisungen enthielt. Irgendwann hatte sie es mit einer entschlossenen Geste zusammengeklappt und weggesteckt, seitdem konnte sie mir nicht nahe kommen, ohne dass ich Kopfschmerzen bekam. Sie wirkte wie eine gespannte Feder, und das eine oder andere Mal meinte ich sogar, ein leichtes Schimmern um sie herum wahrzunehmen.
    Wenn es zum Kampf kam, war sie vorbereitet. Welche Magien auch immer sie studiert hatte, es schien mir, als ob sie sie nur mit Mühe bei sich behalten konnte.
    Die Lanze schlich weiter den Fluss hinab, hier und da sahen wir die dunklen Schatten anderer Schiffe, die meisten von ihnen hatten am Ufer festgemacht. Wenn ich geglaubt hatte, die Anspannung könnte nicht größer werden, irrte ich mich, und knapp zwei Stunden nach Mitternacht wusste ich selbst nicht mehr, wohin mit mir, und mich juckte es, meine Pfeife anzuzünden. Aber Deral hatte mich gewarnt, dass selbst diese kleine Glut auf dem Fluss weithin sichtbar wäre.
    Zweimal schon hatte Deral die Ruder ausbringen lassen, das letzte Mal schlichen wir um eine Insel herum, nur um dann auf der anderen Seite eines dieser Jagdboote vorzufinden, dessen Besatzung hier auf einer der Inseln ihr Lager aufgeschlagen hatte. Wir glitten so nahe an ihren Feuern vorbei, dass wir einen Stein nach ihnen hätten werfen können.
    Einer der Soldaten des Turms hielt Wache, während um ihn herum seine Kameraden schliefen, doch er schaute gedankenverloren ins Feuer. Als wir fast vorbei waren, blickte er auf, reagierte aber nicht. Vielleicht hatten die Flammen ihm die Nachtsicht genommen.
    Weiter vorn waren jetzt die Fackeln und Lichter der Stadt Janas zu sehen; die großen Gitter der Hafeneinfahrt waren herabgelassen und die Stadt schien ruhig. Langsam glitten wir vorbei und hielten den größtmöglichen Abstand zu den Ballisten auf den zwei Hafentürmen.
    Als die Stadt hinter uns zurückfiel, war ich nicht der Einzige, der aufatmete.
    »Es ist noch nicht vorbei«, presste Deral hervor, dessen Anspannung nunmehr überdeutlich zu erkennen war. »Da vorn, der dunkle Klumpen an Steuerbord, das ist die Seefeste.« Er kniff die Augen zusammen und suchte das dunkle Schimmern des Stroms ab. Hier und da bewegten sich niedrige Schatten in der Entfernung: die Jagdboote, von denen er gesprochen hatte. Bislang machte keines dieser Schiffe Anstalten, sich uns zu nähern.
    Wir richteten unser Augenmerk auf den Fluss um uns herum. Dort tat sich wenig.
    Es war kaum überraschend, dass es Zokora war, die uns als Erste auf die neue Gefahr aufmerksam machte. Sie stand lautlos und geschmeidig auf, sah nach oben und streckte dann die Hand aus, sodass wir, die wir blinder waren als sie, sehen konnten, was sich dort am Himmel tat.
    »Was ist das?«, flüsterte ich, während ich versuchte, an dem Schatten, der sich dort oben bewegte, Form und Gestalt zu erkennen.
    »Wyvern«, gab mir Leandra leise Antwort. Sie war neben mich getreten und sah mit zusammengezogenen Brauen hoch zu dem Untier, das ich nur aus Legenden kannte. Ich hatte Zeichnungen dieser Biester gesehen, und als ich mich ihrer erinnerte, schälte sich auch für mich die Form aus dem Schatten heraus. Sie wurden als geflügelte Schlangen dargestellt, mit Flügeln ähnlich denen einer Fledermaus, kräftigen Hinterbeinen und einem Kopf, der dem eines Flussdrachen glich. Der lange Schwanz war gefiedert, und in den Bildern spien sie meist ähnlich einem Drachen Feuer.
    Den Legenden nach hausten sie im tiefen Süden. Dort gab es angeblich einen riesigen Dschungel, der ihre Brutstätte sein sollte.
    Wenn das über uns ein solches Biest war, dann hatte es einen weiten Weg hinter sich.
    Ich kniff die Augen zusammen und versuchte besser zu sehen. Irgendetwas stimmte noch immer nicht an dieser Gestalt.
    »Die Bestie hat einen Reiter«, stellte Zokora fest und schien sogar fasziniert von dem Gedanken. »Ich hätte nicht gedacht, dass man sie zähmen kann. Diese Bestien sind sehr stur und uneinsichtig.«
    »Die Lande, in

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