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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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und was ich nicht verstand, konnte ich mir denken.
    »Warum der Aufwand, Fürst?«, fragte der Soldat. »Er ist allein und schläft. Warum nicht zwei Männer durch das Fenster schicken und ihn erschlagen?«
    »Deshalb seid Ihr ein Leutnant und ich der Fürst«, meinte Celan. »Es ist etwas an dem Mann, das zur Vorsicht rät. Also machen wir ihm den Sack zu und warten, bis die Tür zum Zimmer gesichert ist. Im Übrigen nannte mir der Elf den Namen. Der Kerl heißt Roderic von Kelar.«
    »Ist das nicht die Stadt, die Ihr habt schleifen lassen?«
    »So ist es. Die Leute dort hatten einen Helden, von dem sie dachten, dass er kommen würde, um sie zu retten. Einen Mann, der nicht sterben kann, einen Hünen mit einem gottgeweihten Schwert. Er trug den gleichen Namen.«
    »Ein Diener des Namenlosen?«
    »Nein«, sagte Celan und blickte in Richtung Hafen. Was er dort sah, konnte ich nicht erkennen, der Winkel war zu flach, aber er schien zufrieden damit und gab ein Handzeichen nach vorn.
    »Weder meine Brüder und Schwestern noch ich noch ein Maestro kann von sich behaupten, nicht sterben zu können . Bei ihm ist es anders. Er ist ein Diener Soltars, und der Gott selbst verwehrt ihm den Tod. So jedenfalls heißt es in der Legende.«
    »Die Stadt fiel, der Held kam nicht. Er wird gar nicht existieren, die Leute erfinden vieles.«
    »Diesen Mann gibt es. Er war vor Kurzem in Gasalabad. Dort wurde einer unserer Tempel zerstört, und einer unserer besten Spione wurde an die Flussdrachen verfüttert. Eine Reiterin sah ihn auf einem Schiff. Sie kam nicht zurück. Das ist das erste Mal seit Jahren, dass wir eine Reiterin verloren haben.«
    »Ihr meint, dieser Mann hat all das getan? Wie ist das möglich?«
    »Das werde ich erfahren«, sagte der Fürst und schaute nach vorn. Er klopfte dem Leutnant auf den Schulterpanzer. »Es ist so weit. Bringt ihn mir lebend, ich will Antworten von ihm!«
    Der Leutnant nickte und glitt geduckt in Richtung Hafen davon, während Celan ihm nachschaute. Zum Überlegen blieb nicht viel Zeit. Von meinem Fenster aus ging es zwei Mannslängen hinab auf die Straße, zwei Schritte weiter stand der Fürst. Mit lautem Krachen barst der Fensterladen im Zimmer nebenan, zugleich stieß ich meinen Laden auf und sprang.
    Der Fürst reagierte wie eine Katze. Er fuhr herum, sah mich durch das Fenster fliegen und zog sein Schwert. Ich trat es beiseite, begrub ihn unter mir, während mir ein sengender Schmerz durch die Schulter fuhr, zugleich spürte ich, wie unter meinem Knie seine Rippen brachen, noch während ich ihm den Dolch ins Herz rammte und darin umdrehte. Mit der anderen Hand hielt ich ihm Nase und Mund zu, ließ den Griff des Dolchs los und brach ihm das Genick. Sein dunkler Umhang wehte zu mir empor, doch es war nicht das erste Mal, dass ich einem dieser Ungeheuer begegnete. Dort lag das Schwert des Fürsten, ich riss es hoch, der unheilvolle Mantel wickelte sich darum und um meine Hand, und ich rammte Schwert und Mantel in einen hölzernen Balken am Haus gegenüber. Ich zog dem toten Fürsten den Dolch aus der Brust und schnitt meine Hand aus dem Mantel, der dabei schrie wie eine Ratte.
    Schwer atmend trat ich zurück und hörte, wie oben in meinem Zimmer Möbel zerbrachen und im Haus laute Stimmen ertönten. Die Geräusche von rennenden Füßen und berstenden Türen sowie ein lautes Fluchen folgten. Es galt nun, keine Zeit mehr zu verlieren.
    Die Soldaten waren unten nahe dem Hafen, also war für mich die andere Richtung gut. So leise, wie ich konnte, rannte ich davon und hielt nur einmal kurz inne, um meine Schulter gegen einen Pfosten zu rammen, damit sie sich wieder einrenkte.
    Vor mir zog sich schwarzer Rauch zusammen, und dort stand Fürst Celan in seinen lebenden Bestienmantel gehüllt, ein hartes Lächeln im Gesicht und sein Schwert in der Hand. Noch immer war sein Brustkorb eingedrückt, und blutiger Schaum stand ihm vorm Mund, jetzt knirschte es laut, als er seinen Kopf zurechtrückte.
    »Bleib stehen und lass es geschehen«, sagte er mit einem schmalen Lächeln. Ich bewegte mich nicht. »So ist es gut«, meinte er. »Hast du gedacht, es wäre so einfach? Ich bin ein Kriegsfürst des Kaisers, wir sterben nicht so leicht.«
    Ich stand da, starrte ihn an und sah gebannt zu, wie sich seine Rippen mit lautem Knacken und Knirschen wieder an die richtigen Stellen schoben.
    »Hast du gedacht, ich überlasse den Elfen einfach so einem anderen, ohne sicherzustellen, dass er das erhält, was ich ihm

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