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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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noch am gleichen Abend starb.«
    Das war wohl der Mann, der blutig gegeißelt in dem Leiterwagen gelegen hatte.
    »Und die anderen Sklaven?«
    »Sie sind unter Deck. Wir werden sie an das Flaggschiff übergeben, wenn wir es treffen. Sie werden wohl nach Askir gebracht und dort freigelassen werden.«
    »War das der ganze Zweck des Einsatzes?«, fragte ich.
    Er hob eine Augenbraue. »Natürlich nicht! Wir haben den Hafen vermessen und die Lage der Befestigungen sowie die Schussfelder der Ballisten überprüft. Wir wissen jetzt, dass die Piraten die Befestigung verwahrlosen ließen, ob uns das helfen wird, wird sich noch zeigen.« Er sah prüfend zum Mast hoch, einen Moment sah es so aus, als wollte er vortreten und einen Befehl geben, im gleichen Moment jedoch kam schon ein Kommando von vorn, und er entspannte sich. »Sorge bereiten uns allerdings diese drei schwarzen Schiffe. Aus Thalak, wie Ihr sagt. Wisst Ihr, dass sie alten imperialen Plänen entsprechen?«, fragte er, und ich schüttelte erstaunt den Kopf.
    »Es ist wahr«, sagte er. »Ich habe die alten Pläne auf der Marineschule gesehen. Sie sind nicht ganz baugleich, aber die Ähnlichkeit ist verblüffend. Wenn sie sich mit den Piraten verbünden und unter dem Schutz dieser Schlachtschiffe den Hafen verlassen, um den Kampf zu suchen, könnte es haarig werden.«
    Ich dachte an den Blutigen Marcus zurück. Er hatte versucht, die anderen Kapitäne zur Zusammenarbeit zu bewegen.
    »Ich kann Euch zumindest sagen, dass ihre Ballisten noch der alten Bauart entsprechen.«
    Er nickte. »Ich weiß. Wir haben sie selbst gesehen. Es sind trotzdem schwere Ballisten, unsere hier ist eine mittlere. Sie wurde knapp drei Tage vor unserem Auslaufen zusammenmontiert. Es war eine Überraschung, niemand wusste, dass wir solche Waffen besitzen.«
    »Sie ist furchterregend«, stimmte ich ihm zu.
    »Die Schmiedegilde hat sich damit selbst übertroffen. Aktuell gibt es aber nur vier von ihnen, sie befinden sich zurzeit wie hier auf der Schneevogel in Seeerprobung.«
    »Es sieht aus, als würde sie die Erwartungen übertreffen.«
    Er lachte. »Und ob. Bleibt nur die Frage, ob es uns nützt. Die Reichweite von schweren Geschützen entspricht in etwa der unserer mittleren Balliste. Allerdings sind die schweren Bolzen weitaus verheerender. Es bräuchte nur einen oder zwei Treffer unterhalb der Wasserlinie, um uns zu versenken. Und diese schwarzen Schlachtschiffe sind viel stabiler. Wir könnten ihnen fünfzig Bolzen in den Rumpf jagen, ohne dass einer durchschlägt. Wir haben nur einen Vorteil.«
    »Welchen?«
    »Die Schneevogel ist ein neues Schiff. Sie wurde erst vor acht Wochen in Dienst gestellt. Unser Rumpf ist noch frei von Muscheln und Algen. Im Moment dürfte sie das schnellste Schiff auf den Meeren sein. Die schwarzen Schiffe jedoch liegen seit Wochen im Hafen und haben eine lange Reise hinter sich. Ihre Rümpfe sind wahrscheinlich vollständig überwuchert, es wird sie deutlich langsamer machen.« Er schaute mich aufmerksam an. »Habt Ihr eine Entscheidung getroffen, Lanzengeneral?«
    »Ja«, teilte ich ihm mit. »Eure Mission erscheint mir wichtig. Ich werde sie nicht dadurch stören, dass ich die Schneevogel abziehe, sie wird hier gebraucht. Keine neuen Order.«
    Er nickte erleichtert. »Das wird Elgata freuen.«
    Am frühen Abend entdeckte die Schneevogel zwei andere Schiffe des Flottenverbands. Das Wetter war nicht das beste, der Seegang wurde immer rauer, und so wie sich mein Magen anfühlte, fürchtete ich, dass die Seekrankheit wiederkommen würde. Die Schiffe, mit denen wir uns trafen, waren die Norvins Saga , ein weiteres Schwertschiff, und die Samara , eine mächtige Galeasse, wie mir Amos erklärte. Sie war um ein gutes Drittel kleiner als die schwarzen Schiffe, aber immer noch beeindruckend.
    Elgata schien überrascht, die Samara zu sehen. Als wir nahe genug heran waren, stiegen dort an den Leinen Signalfahnen auf, und ich hörte Elgata fluchen, Mendell und Amos tauschten einen Blick untereinander aus und sahen dann besorgt zu ihr hinüber.
    Um was es ging, erfuhr ich zunächst nicht. Auch bei uns wurden Signalfahnen gehisst, es ging etwas hin und her, dann wurde Lanzenkapitän Elgata an Bord der Samara befohlen, eine Einladung, die auf mich ausgeweitet wurde, nachdem weitere Fahnen geschwungen worden waren.
    Amos hatte dafür gesorgt, dass ich wieder anständig gekleidet war. Eine neue lindgrüne Robe diente mir als Ersatz für diejenige, die Jarek zerrissen hatte.

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