Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
Folgen einer alten Wunde, und Esen wurde über die Köpfe vieler anderer zu seinem Nachfolger bestimmt. Er war zuvor der Adjutant des alten Admirals gewesen. Ich glaube, Esen befand sich insgesamt keine vier Monate auf See, bei Elgata werden es gut zwölf Jahre sein.«
    »Aber ich dachte, dass so etwas gerade in Askir nicht vorkommen würde. Ich hatte bislang den Eindruck, dass die Reichsstadt die Fähigsten belohnt.« Nun, ganz stimmte das nicht. Von Gering, der Botschafter der Reichsstadt in Gasalabad, war auch ein Idiot. Vielleicht war das aber auch ungerecht, denn in Friedenszeiten bedurfte es anderer Qualitäten.
    Amos’ Wangenmuskeln arbeiteten. »So ist es auch. Wir haben unsere Möglichkeiten, die faulen Äpfel auszusortieren. Bislang wurde der Posten des Hafenadmirals von verdienten Veteranen eingenommen. Ein kluger Mann ist auch dann klug, wenn ihm ein Arm oder Bein genommen wurde. Aber es ist kein wichtiger Posten.«
    »Also ein Ehrenposten und ohne großen Einfluss?«
    Er nickte. »So ist es. Aber es gibt niemanden, der den Posten weniger verdient als Esen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Schwertmajor Rikin alle Belange im Hafen regelt. Sie tut seine Arbeit mit … Und es heißt, dass Admiral Jilmar Esen sogar untersagt habe, sich einzumischen.« Er blickte zu dem Flaggschiff hinüber. »Und Esen ist der eine Stern noch nicht genug. Er will mehr und denkt, es steht ihm zu. Seine Frau bestärkt ihn noch darin. Er versteht es, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen, und duckt nach oben. Es hat ihn dorthin gebracht, wo er ist. Wenn er mehr will, muss er sich auf See beweisen.« Amos seufzte. »Es ist unser Unglück, dass er es ausgerechnet jetzt und hier tun will.«
    Mendell kam wieder an Deck und sah noch unglücklicher aus als zuvor. Er gab Befehl, die Segel wieder zu setzen, und wandte sich dann an den Steuermann. Der nickte und warf das große Rad herum. Langsam setzte sich die Schneevogel in Bewegung, und in der Ferne wanderten die Feuerinseln über den Horizont.
    Mendell blickte prüfend zu den Segeln hoch, gab einen weiteren Befehl und nickte dann zufrieden, anschließend kam er zu uns.
    »Wir beziehen Position auf der Rückseite der Feuerinseln«, erklärte er Amos knapp. Der schüttelte nur den Kopf.
    »Wie kommt es, dass dieser Handelsrat so großen Einfluss hat? Ich dachte, Kommandant Keralos wäre alleiniger Herrscher«, fragte ich.
    Mendell warf Amos einen scharfen Blick zu. Der zuckte mit den Schultern. »Ich habe dem General etwas über unseren Freund erzählt. Er hat danach gefragt.«
    »Ich bin an Bord, und es geht auch mich etwas an«, verteidigte ich Amos.
    Mendell winkte ab. »Es gehört sich nicht, über Vorgesetzte schlecht zu sprechen«, sagte nun auch er. »Seid versichert, dass Admiral Jilmar genau weiß, aus welchem Holz Esen geschnitzt ist. Allzu viele Fehler kann sich der Mann nicht erlauben. Und«, er zuckte mit den Schultern, »wer weiß, vielleicht besitzt Esen verborgene Qualitäten. Dumm ist er nicht.«
    »Das sehe ich anders«, widersprach Amos.
    »Er ist nachtragend«, meinte Mendell. »Das macht ihn blind. Aber unterschätzt den Mann nicht, Korporal.«
    »Wieso hat der Handelsrat diesen Einfluss?«, fragte ich erneut.
    »Askir ist kein Militärstaat, auch wenn es den Anschein hat. Es ist noch immer Sitz des Kaisers. Kommandant Keralos ist Askannons Statthalter, und dieser verfügte einst, dass die Geschicke der Stadt von einem Rat der Handelsherren und der Stände gelenkt werden sollten. Die militärischen Belange liegen in der Befehlsgewalt des Kommandanten, aber es gibt Überschneidungen. Wir haben zudem Gesetze und Vorschriften, die bindend sind. Der Hafen ist für den Wohlstand der Stadt von entscheidender Bedeutung, deshalb hat der Handelsrat dort Einfluss. Es ist klug, dass es so ist, nur manchmal …« Der Schwertleutnant zuckte vielsagend mit den Schultern. Manchmal gab es einen faulen Apfel. Es gab sie überall.
    »Außerdem«, fuhr Mendell fort, »müssen unsere Soldgelder irgendwoher kommen. Der Handelsrat bewilligt die Ausgaben für das Militär. Doch Askir ist durch Handel reich, nicht durch Waffengewalt, das wissen auch die Handelsherren. Der Kommandant kann gegen eine Entscheidung des Handelsrats ein Veto einlegen. Er ist allerdings gut beraten, es nicht oft zu tun.«
    »Also brachte der Einfluss seiner Frau Esen auf diesen Posten, aber weiter wird er nicht kommen, wenn er sich nicht bewährt?«
    Mendell warf mir einen scharfen Blick zu. »Gut

Weitere Kostenlose Bücher