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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Befehl zum Wenden. Und einen anderen, den ich schon einmal gehört hatte.
    »Klar zum Gefecht!«, befahl sie mit klingender Stimme. Und zum Steuermann: »Haltet auf die Samara zu!« Während sich das ruhige Deck im nächsten Moment in einen Ameisenhaufen verwandelte, glitt Elgata an einem Tau zu uns herab, ein Kunststück, das mich nicht wenig beeindruckte.
    »Ich habe vier Segel im Kielwasser der Verana gesehen. Es sind Piraten. Nur ein Schwertschiff dabei«, informierte sie uns grimmig, während die Schneevogel sich so weit auf die Seite legte, dass ich mich festhalten musste, um nicht wegzurutschen. Es schien, als würde das Schiff unter unseren Füßen lebendig, als wäre es begierig darauf, sich dem Kampf zu stellen.
    Ich war es nicht.
    Sie schaute zur Sonne. »Viel Zeit haben wir nicht, bevor es dunkel wird«, stellte sie fest. »Aber es wird reichen, sie zu versenken.«
    Ich sah den Blutigen Marcus wieder vor mir, wie er davon sprach, dass Jarek zwei seiner Schiffe verloren hatte, weil er in eine Falle geraten war. Dann war dieser Wyvern am Himmel gewesen. Von den Piratenkapitänen war der Blutige Marcus der Jüngste, und doch war er Oberkapitän dieser Brut. Zumindest die anderen Piratenkapitäne hielten ihn also für fähig.
    Ein ungutes Gefühl beschlich mich, und meine Gedanken rasten, während das Deck unter mir immer steiler wurde, bis ich mich wunderte, warum die Schneevogel nicht kenterte. Doch Elgata kannte ihr Schiff, langsam richtete es sich wieder auf und ritt über die Wellen wie ein galoppierendes Pferd. Gischt flog auf, hoch genug, um auch uns auf dem Achterdeck zu benässen. Natalyia hatte davon gesprochen, dass die Kriegsfürsten Thalaks in Strategie und Taktik unterrichtet wurden … Und Fürst Celan hatte den Befehl über drei mächtige Schiffe. Schiffe, die weit von ihrer Heimat entfernt waren. Niemand, der unfähig war, erhielt ein solches Kommando.
    Ich hatte wenig Ahnung von der Seefahrt. Für mich stellte es sich anders dar, eher als ob die leichte Kavallerie des Feindes ahnungslos vor die Lanzen unserer schweren Kavallerie reiten würde. Nur … der Wyvern hatte uns gesehen. Es gab keinen Zweifel daran. Also war der Gegner nicht tatsächlich ahnungslos, er tat nur so. Und das bedeutete …
    »Lanzenkapitän«, sagte ich leise. »Es ist eine Falle.«
    Drei Gesichter wandten sich mir mit dem Ausdruck von Überraschung und Verwunderung zu.
    »Die … die Piraten werden abdrehen, wenn sie die Samara sehen. Sie werden fliehen. Esen wird die Verfolgung aufnehmen. Mit der Samara und zwei Schwertschiffen sieht er in diesen Piraten keine Gefahr, also folgt er dorthin, wo sie ihn haben wollen.« Ich sah Amos an. »Ihr habt mir erklärt, dass die schwarzen Schiffe nicht schnell sein werden. Sie können nicht jagen. Aber sie können Amboss und Hammer sein, vor allem in einer See, die ständig schwerer wird. Je größer das Schiff, desto weniger hat der Seegang Einfluss auf die Ballisten, nicht wahr?« Meine Gedanken rasten. »Es wird bald dunkel … Wird Esen die Piraten auch bei schwachem Licht verfolgen?«
    »Sicherlich«, meinte Mendell und legte die Stirn in Furchen.
    »Auch bei Nacht?«
    Er nickte.
    »Esen ist begierig darauf, einen Piraten zu versenken. Er braucht solche Siege«, erklärte Amos.
    Elgata sagte nichts, sie sah mich nur nachdenklich an und kaute an ihrer Unterlippe.
    »Kein Mond«, ich sah zum bewölkten Himmel hoch. Bald würde es zu regnen anfangen. »Ohne Mond und Sterne … Wie nahe muss man einem Schiff kommen, das zur Gänze schwarz ist, bevor man es sieht? Es ist das perfekte Wetter dafür.«
    Ich sah es vor mir, die leichte Kavallerie, die in scheinbarer Panik durch einen Hohlweg in einen dunklen Wald ritt, die schweren Dragoner dicht auf den Fersen. Es war immer ein Fehler, wenn Schweres etwas Leichtem nachjagte.
    Elgata schaute zu den fernen Segeln. Ich wusste bereits, dass eine Aufholjagd einige Zeit dauern würde.
    »Ihr mögt recht haben«, sagte sie. »Mendell«, wandte sie sich an den Schwertleutnant, »lasst die Signallaterne klarmachen und gebt Signal an das Flaggschiff.« Sie zögerte kurz und sah Mendell dann fragend an. »Wie formulieren wir es?«
    »Wir fragen nach, ob wir auch nach Sonnenuntergang jagen sollen, weil die Gefahr besteht, dass uns die schwarzen Schiffe unter dem Schutz des Wetters eine Falle stellen.« Mendell kratzte sich am Ohr. »Das ist klar genug und sollte ihn nicht reizen.«
    Ich sah interessiert zu, wie eine große Laterne mit

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