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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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»Er ist dort drinnen.«
    »Du wartest draußen«, befahl Dubhe ihr und schickte sich an, die Tür zu öffnen, drehte sich dann aber noch einmal um. »Du hast gute Arbeit geleistet.«
    Ein dankbares Lächeln huschte über Galagas Gesicht. Sie verneigte sich. »Danke, Majestät.«
    Dubhe öffnete die Tür und betrat eine der Zellen, die sie für Verhöre nutzten. Vor ihr drei Männer: ein Priester der Ordensgemeinschaft des Blitzes und zwei weitere Magier. In einigem Abstand blieb Dubhe stehen. Die drei rührten sich nicht.
    »Verzeiht, dass wir Euch nicht die gebührende Ehre erweisen, aber wir müssen den Zauber aufrechterhalten.«
    Sie winkte ab, zum Zeichen, dass sie sehr genau verstand, und fragte dann: »Hält der Schutzmantel?«
    »Ja, mehr können wir nicht tun. Ewig wird er nicht halten, aber im Moment seid Ihr geschützt, und mit Euch das ganze Gebäude.«
    Dubhe trat noch einige Schritte weiter vor, bis sie die magische Barriere erreicht hatte. Dahinter saß er.
    Er atmete schwer, während sich sein Brustkorb heftig hob uns senkte. Seine Haut, bleich und durchscheinend, war mit einer dünnen Schweißschicht überzogen und von entsetzlichen schwarzen Flecken entstellt. Die Fingernägel waren
blutunterlaufen. Seine Tarnung hatte man bereits entfernt, und so kamen seine violetten Augen ebenso deutlich zum Vorschein wie das leuchtende Grün seiner Haare. Spitz zulaufende Ohren und ein schlanker, langgezogener Körperbau vervollständigten das Bild. Er war einer von ihnen.
    In einer Makrater Gasse hatte er röchelnd auf dem Pflaster gelegen. Dort hatten Dubhes Leute ihn aufgegriffen und dann hierhergebracht, um ihn zu verhören. Doch bislang hatte er auf keine einzige Frage antworten wollen.
    »Wer bist du?«
    Statt einer Antwort keuchte er nur. Mit abgrundtiefem Hass in den Augen starrte der Mann sie an.
    »Dein Schweigen wird dir nichts nützen«, ließ Dubhe sich nicht beirren. »Wir haben auch so schon viel über euch herausgefunden.«
    Die Miene des Kranken zeigte keinerlei Regung, während er sie weiter hasserfüllt anstarrte.
    »Wir wissen zum Beispiel, dass du ein Elf bist und dass bereits viele Angehörige deines Volkes in die Aufgetauchte Welt eingedrungen sind. Ihr Elfen seid es, die die Seuche verbreiten.«
    Er schwieg beharrlich weiter.
    »Auch wenn du nicht sprichst«, drang Dubhe weiter auf ihn ein, »wird uns dein Körper doch beredte Auskunft geben. Unsere Heilpriester werden dich Stück für Stück auseinandernehmen. Zoll für Zoll werden sie deine Haut untersuchen, in sämtliche Öffnungen eindringen, um herauszufinden, wie diese Geißel zu bekämpfen ist. Glaub mir, das wird alles andere als angenehm für dich werden. Und du kannst nicht das Geringste dagegen tun.«
    Der Elf lächelte dreist.
    »Dein Lachen wird dir schon noch vergehen. Sprich! In wessen Auftrag handelst du? Was habt ihr vor?«
    Der Gefangene ließ sich nicht einschüchtern. »Gibt ruhig Befehl, meine Eingeweide zu durchwühlen«, antwortete er,
mit einem starken Akzent und indem er jedes Wort geradezu verächtlich ausspuckte. »So oder so, ihr seid bereits alle dem Tod geweiht.«
    »Das dachtest du vielleicht. Aber du siehst ja, dass wir euch noch rechtzeitig auf die Schliche gekommen sind.«
    Der Elf grinste. »Das seid ihr nicht. Dazu seid ihr viel zu einfältig. Euer Todesurteil ist bereits unterzeichnet. So wie es schon vor Jahrhunderten hätte geschehen sollen. Aber diese Zeiten kehren nun zurück.«
    Die Königin trat noch ein wenig näher an die Barriere heran. »Wer schickt dich?«
    Der Elf schaute sie höhnisch an. »Aravahr damer trashera danjy«, zischte er und spuckte dann vor ihr aus.
    Dubhe bleckte die Zähne. »Schickt einen Boten zur Hohepriesterin«, befahl sie, »und teilt ihr mir, wir haben hier einen Mann, der ihr die Antworten geben kann, nach denen sie sucht. Und erlaubt es diesem Wurm nicht, sich etwas anzutun. Wir brauchen ihn lebend.«
    Damit wandte sie sich dem Ausgang zu, in den Ohren noch diesen letzten Satz in elfischer Sprache.
    Die Zeit unserer Wiederkehr ist nahe .

19
    Ein besonderer Tag
    N eor fuhr sich mit der Fingerspitze über das Nasenbein. Vor ihm saß sein Vater in dem großen Versammlungssaal, in dem sie gewöhnlich einmal in der Woche mit allen Ministern zusammenkamen. Heute waren sie allein.
    »Ist er der Einzige?«, fragte er schließlich mit leiser Stimme.
    Learco nickte. »Deine Mutter hat ihn gestern Abend noch verhört.«
    »Was hat sie herausbekommen?«
    »Wenig, wie du dir

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