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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Kampf packte, diese ewige Feindin, die genauso hemmungslos und kaum zu beherrschen war. Deswegen war er davongestürmt, weil er spürte, dass dieses Verlangen nach ihr so echt und leidenschaftlich war, dass es ihm die Sinne geraubt hätte.
    Er hatte das aufregende und gleichzeitig beängstigende Gefühl, dass ihn die Ereignisse überrollten. Seit er Adhara kannte, hatte sich sein Leben in schwindelerregendem Tempo verändert. Die Pflicht, sich ihrer anzunehmen, die Gefühle, die sich dabei für sie entwickelt hatten, dann diese rätselhafte Krankheit und schließlich noch Sans Rückkehr … All das vermischte sich zu einem Strudel, der ihn erfasste und fortriss.
    »Aufstellung!«, rief San. Und der Kampf begann.
    Zum Glück gab es auch noch das Fechten. Mit dem Schwert in der Hand vergaß er alle Sorgen, und die längst verinnerlichten Bewegungen seines kämpfenden Körpers löschten sein Denken völlig aus. Die düsteren Wolken am Horizont zogen davon, und dann wusste Amhal plötzlich wieder, wieso er unbedingt hatte Ritter werden wollen.
    Aus irgendeinem Grund hatte er, wenn er gegen San kämpfte, nie die Befürchtung, die Kontrolle zu verlieren. Es war, als habe ein Teil seiner selbst immer schon auf diesen Mann gewartet und kenne ihn seit Ewigkeiten. Parade, Angriff, Schwung, Schwung, Stoß. Wieder und wieder. Bis er San schließlich in eine Ecke drängen konnte. Eine Welle der Erregung erfasste ihn: Es war das erste Mal, dass ihm dies gelang. Er hob das Schwert, um es ihm an die Kehle zu setzen,
zum Zeichen, dass der Zweikampf beendet war, als seine Waffe plötzlich an einer silbernen Barriere abprallte, während er gleichzeitig ein unverwechselbares Sausen in den Ohren verspürte: Magie. Er wich zurück.
    San lächelte. »Nun, im Kampf ist doch jedes Mittel recht, oder etwas nicht? Und die Magie ist stets eine hilfreiche Verbündete.«
    Amhal erinnerte sich: Der Junge am Boden, niedergestreckt von den Strahlen, sie aus seinen Händen hervorgeschossen waren, die entsetzliche Furcht, die ihn ergriffen hatte, weil er glaubte, dass er ihn getötet habe. Und gleichzeitig dieses unterschwellige, lockende Gefühl der Macht, das ihn überkommen hatte. Nein. Nein!
    »Alles in Ordnung, Amhal?«, fragte San, wobei er zu ihm trat.
    »Vielleicht … vielleicht sollte ich jetzt besser schlafen gehen«, stammelte er, völlig verwirrt. »Es ist längst Zapfenstreich.«
    »Und wenn schon. Du bist ja mit mir zusammen.«
    »Gewiss, aber … ich bin wirklich müde«, fügte er, weiter zurückweichend, hinzu.
    San hielt ihn am Arm fest, und da spürte Amhal eine Art Energiefluss, der ihn nicht von der Stelle kommen ließ.
    »Was hast du?«
    Er erzählte es ihm, berichtete von dem Vorfall, den er bislang nur wenigen Personen, und stets voller Scham, gestanden hatte. Doch vor San fiel es ihm leicht, von dem tragischen Ereignis in seiner Kindheit zu berichten und seinem festen Vorsatz, sich nie wieder seiner magischen Kräfte zu bedienen. Und es war, als wasche er sich damit von seinen Sünden rein, als werfe er eine schwere Last ab.
    San hörte ihm teilnahmsvoll zu.
    »Und du hast niemals Zauberunterricht genommen?«, fragte er schließlich.
    »Nein«, rief Amhal fast entrüstet.

    »Das hättest du aber tun sollen. Was damals geschah, war dem Umstand geschuldet, dass du noch ein Kind warst und deine magischen Kräfte nicht zu beherrschen verstandest. Ein Lehrer hätte dir das beibringen können.«
    Amhal starrte zu Boden. Das war es ja nicht allein.
    »Schon, aber ich … hatte auch noch Spaß daran«, murmelte er.
    Er meinte, über Sans Gesicht ein triumphierendes Lächeln huschen zu sehen, ein flüchtiger Eindruck, nicht länger als ein Wimpernschlag.
    »Du warst noch ein Kind. Das war normal. Du musst endlich verstehen, Amhal: Die Magie braucht dich nicht zu schrecken.«
    »Ich weiß nicht, ich …« Er wollte es nicht auch noch preisgeben, dieses letzte Geheimnis, wollte ihm nicht erzählen von der Raserei, von der Mordlust, die er in sich trug und die immer schon sein größter Feind war. Doch diesem Mann schien er wehrlos ausgeliefert.
    Er ist wie ich , dachte er erneut ohne eigentlichen Grund. Und so bahnten sich die Worte ihren Weg, traten ihm über die Lippen, stockend zwar, doch sie kamen. Eine regelrechte Beichte, nach der er sich leer und erleichtert fühlte.
    San schwieg einige Augenblicke.
    »Du musst vor diesen Empfindungen keine Angst haben.«
    Amhal fuhr herum. »Aber das ist doch entsetzlich! Ich bin doch ein

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