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Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)

Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)

Titel: Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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an seine Vorfahren erinnerte.
    Dann hielt der Echsenabkömmling inne. Er hatte seinen Bericht beendet und blickte erwartungsvoll auf seinen Gegenüber.
    »Nun gut, das ist ja schlechter gelaufen als geplant!«, murmelte der Fette und strich sich über die Glatze. »Eigentlich sollte das Budget doch vor der Fertigstellung der Ikarus fast auf Null gekürzt werden, dann wäre Sally ganz auf dem Trockenen und würde auf Vortex Outpost versauern. Und jetzt ist das Schiff einsatzbereit und zu einer ersten Mission gestartet ...«
    »Die Entscheidung wurde nicht so schnell gefällt wie wir es erwartet haben«, erklärte der Wenxi. »Und als die Nachricht durchkam, dass das Schiff sogar zu seiner ersten Mission gestartet sei, hätte eine erneute Kürzung nur Fragen und Verdächtigungen hervorgerufen. Ich habe es dann rückgängig gemacht. Ich hoffe, Sie decken diese Entscheidung!«
    Der Fette nickte und schnalzte mit der Zunge.
    »Ja, das werde ich wohl oder übel tun müssen. Aber Sie haben ja richtig gehandelt, was sage ich. Sally wird da draußen erst mal ganz schön schwitzen müssen, ehe sie auch nur ansatzweise etwas anderes tun kann als diesen alten Kahn loszuschicken. Wenn ich die Personalakten richtig im Kopf habe, besteht die Besatzung ohnehin nur aus Psychopathen, Versagern und Glücksrittern. Es würde mich nicht wundern, wenn die Ikarus schon bei der ersten Mission versagen würde. Dann hätten wir einen wunderbaren Vorwand, die ganze Rettungsabteilung wieder einzustampfen und Sally nach Termor zu versetzen, wo sie bis ans Ende ihrer Tage den Sumpfblumenexport koordinieren dürfte ...«
    Der Wenxi wackelte mit dem Kopf. Das war ein Zeichen für vorsichtige Zurückhaltung. Wenxi gingen nicht gerne Risiken ein.
    »Gleichzeitig sollten wir jedoch nicht vergessen, dass die Freunde Sallys im Komitee nur auf einen Erfolg warten, um für sie Stimmung machen zu können. Es ist wahr, Sie haben sie ausbooten können, aber das bedeutet nicht, dass sie bereits geschlagen wäre. Noch ist eine Rückkehr in die Chefetage nicht verbaut.«
    Der Glatzköpfige winkte ab.
    »Das interessiert mich nicht. Es wird nicht mehr lange viele Freunde Sallys im Komitee geben und am Ende werden wir die Nase vorne haben. Wir haben sie einmal kalt stellen können, das wird uns auch problemlos ein zweites Mal gelingen. Sally ist uns im Wege und das in mehrfacher Hinsicht. Wenn es auf die sanfte Tour nicht geht, werden wir eben andere Mittel anwenden müssen.«
    Er wuchtete seinen schweren Körper aus dem Plastiksessel, der bedrohlich zu quietschen begann. Für einen Augenblick blieb er mit pfeifendem Atem stehen. Umständlich zog er ein Taschentuch hervor, mit dem er seine schweißglänzende Stirn abtupfte. Dann fixierte er den Wenxi mit seinem stechenden Blick.
    »Ich denke, dass Sie weiterhin ein Auge auf Sally und ihre Chaotentruppe haben werden. Sie haben doch alle von uns besprochenen Maßnahmen eingeleitet? Ich denke doch, dass damit die Sache ein für alle Mal erledigt sein wird.«
    »Das habe ich. Wir haben alles an Ort und Stelle! Unsere Leute haben nicht nur das Schiff selbst präpariert, auch das Einsatzteam hält sich bereit.«
    »Dann werden Sie mir immer berichten, wenn sich etwas Neues ergibt. Ich würde sagen, wir treffen uns wieder, wenn die Ikarus ihre Mission ... nun ... beendet hat. Dann wird schon vieles anders aussehen und Sally wird nur noch ein Problem von nachgeordneter Bedeutung sein!«
    Der Wenxi machte ein unbestimmbares Geräusch.
    »So oder so, das dürfte feststehen ...«
    Der Fette lachte.
    »Sie machen sich zu viele Sorgen. Sally ist uns einmal in die Quere gekommen und sie hat dafür bezahlt. Sie ist außer Reichweite und wir haben sie unter Kontrolle. Jetzt geht es nur noch um eines: Sie dort zu behalten, wo sie uns nicht wehtun kann. Da wäre mir Tremor am liebsten ... aber Vortex Outpost ist auch nicht schlecht ...«
    Der Fette stieß erneut ein meckerndes Lachen aus, dann verstummte er abrupt. Er drehte sich um und verließ das Büro ohne einen weiteren Gruß. Das Licht aus dem Gang fiel in den Raum. Um diese Zeit war jedoch in der Regel niemand mehr unterwegs. Es gab keine Zeugen für das kurze Treffen.
    Der Wenxi schüttelte in einer sehr menschlichen Geste den Kopf und schloss sich an. Er schloss die Tür hinter sich.
    Das schwache Licht erlosch.
     

 
4.
     
     
    Das Zentralschott erzitterte. Sentenza musterte die Halterungen kritisch.
    »Lange macht es das nicht mehr mit«, mutmaßte nun auch Sonja

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