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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wurde Teschendorffs Miene und auch sein ganzes Verhalten deutlich sanfter. »Commander, gestatten Sie mir zu sagen, dass man zumindest einen mildernden Umstand bei dieser ganzen Lage berücksichtigen sollte: dass diese Sklaven und auch die zivilen Gefangenen an Bord dieser Plattform nicht weiterhin Leid und Tod ertragen mussten. Ich will damit nicht einmal andeuten, dieses Endergebnis würde Ihre Entscheidungen und Ihr Handeln auch nur ansatzweise rechtfertigen! Aber wie Sie selbst sagen: unter den gegebenen Umständen wäre es gewiss angemessen, den befreiten Sklaven zu gestatten, an Bord Ihres anderen Schiffes – der Rapunzel, sagen Sie, ja? – das System zu verlassen. Vorausgesetzt natürlich, das entspricht deren Wünschen.«
    Mit unbewegter Miene blickte er Honor einige Sekunden lang nur schweigend an. Dann räusperte er sich.
    »Ist das alles, was Sie zu sagen haben, Commander?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Keine Unschuldsbeteuerungen, kein Versuch, Ihr Handeln zu rechtfertigen?«
    »Sir, ich bleibe bei dem Inhalt der Berichte, die Sie anscheinend bereits kennen. Ich werde Ihnen selbstverständlich noch Abschriften besagter Berichte aus meinen eigenen Dateien zukommen lassen … nur der Vollständigkeit halber. Ich habe in der Art und Weise gehandelt, wie es nach meinem Ermessen angesichts der mir vorliegenden Informationen erforderlich war. Sollte besagtes Ermessen und besagtes Handeln einen, wie Sie sagten, potenziellen interstellaren Zwischenfall provoziert haben, dann bedauere ich das zutiefst.«
    Teschendorff wartete, als rechnete er damit, dass Honor noch etwas hinzufügen wolle. Doch sie stand nur respektvoll vor seinem Schreibtisch und erwiderte seinen Blick. Schließlich schüttelte er kaum merklich den Kopf.
    »Also gut, Commander! Ich wünsche, dass Sie, Ihr Schiff und die … Rapunzel innerhalb der nächsten sechs Stunden das Casimir-System verlassen. Haben wir uns verstanden?«
    »Jawohl, Sir. Selbstverständlich.«
    »Dann ist dieses Gespräch hiermit beendet.«
    Brüsk nickte Teschendorff seinem Flaggkommandanten zu. Dieser drückte einen Knopf auf der Konsole vor sich. Kurz legte sich Schweigen über den Besprechungsraum, dann erhob sich Teschendorff. Nun wirkte seine Mimik gänzlich anders. Über den Schreibtisch hinweg streckte er Honor die Hand entgegen.
    »Commander«, sagte er mit einer Stimme, die unerklärlicherweise keinerlei Ärger mehr verriet, und drückte Honor fest die Hand. »Ich hatte nicht damit gerechnet, dass meine Einladung zum Essen Sie in derartige Untiefen führen würde. Dafür bitte ich aufrichtig um Verzeihung. Bedauerlicherweise gibt es hin und wieder … Probleme, die sich nur lösen lassen, wenn man die ausgetretenen Pfade verlässt.«
    »Jawohl, Sir. Das verstehe ich.«
    Immer noch hielt sie seinem Blick fest stand, und Nimitz stieß einen kurzen Laut der Zustimmung aus.
    »Gut, Commander.« Kurz drückte er Honors Hand noch fester, dann ließ er los, trat einen Schritt zurück und nickte Honor respektvoll zu. »Es war mir eine Freude, Ihre Bekanntschaft zu machen. Es würde mich freuen, wenn ich beizeiten noch einmal die Gelegenheit hätte, Zeit mit Ihnen und Nimitz zu verbringen. Bei einem Essen, meine ich selbstverständlich.«
    »Selbstverständlich, Sir.« Sie lächelte ihn an. »Wenn Sie gestatten, Sir, sollte ich jetzt wieder auf mein Schiff zurückkehren, wenn ich Ihren Zeitplan einhalten soll.«
    »Admiral Webster lässt bitten, Commander.«
    »Danke, Senior Chief«, erwiderte Honor Harrington, als der Schreibstubenmaat der Admiralität den Knopf drückte, der die Tür zum Büro des Ersten Raumlords James Bowie Webster öffnete.
    Honor erhob sich, nahm Nimitz auf den Arm und wartete, bis der Kater wie gewohnt auf ihrer Schulter Platz genommen hatte. Dann trat sie so ruhig, wie sie nur konnte, durch die Tür.
    Seit der Rückkehr der Hawkwing in das Doppelsternsystem von Manticore war fast ein ganzer T-Monat vergangen. Offensichtlich hatte man mit ihr hier nicht gerechnet, schließlich hätte Honors aktuelle Verwendung noch weitere sechs T-Monate dauern sollen. Ihre verfrühte Rückkehr hatte tatsächlich genauso viele Fragen aufgeworfen, wie Honor das erwartet hatte.
    Sie hatte ihren Einsatzbericht umgehend der Admiralität zukommen lassen, zusammen mit einer versiegelten offiziellen Depesche von Commodore Teschendorff. Er hatte darauf bestanden, dass Honor dieses Schreiben mitnahm. Angesichts des »offiziellen Gesprächs«, das im Casimir-System aufgezeichnet

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