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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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natürlich: der mutmaßlichen Piratenschiffe –, die zum Zeitpunkt unseres Eintreffens an der Station angedockt waren.«
    »Eine vernünftige Frage.« Teschendorff klang, als hätte er Honors Frage nur allzu gerne als unvernünftig abgetan, wenn er dafür nur irgendeine Möglichkeit gesehen hätte. »Und um sie zu beantworten …«, fuhr er dann fort. »Ich habe Gouverneurin Obermeyer informiert, eine derart große Anzahl von Gefangenen würde ihre eigenen Anlagen und Sicherheitskräfte überfordern. Daher werde ich Ihre Gefangenen persönlich in Gewahrsam nehmen, zusammen mit jeglichen Dokumenten oder physischen Beweismitteln, die Sie mir zur Verfügung zu stellen bereit sind. Ich werde besagte Personen mitnehmen, wenn ich in den Hillman-Sektor zurückkehre. Dort werden wir der ganzen Sache dann auf den Grund gehen.«
    »Ich verstehe. Selbstverständlich werde ich Ihnen die Gefangenen übergeben, sobald es Ihnen beliebt, Sir.«
    Teschendorff schniefte nur, dann wedelte er erneut mit der Hand.
    »Sie hatten gesagt, Sie hätten noch zwo weitere Fragen, Commander.«
    »Jawohl, Sir. Wie Ihnen vermutlich aus meinen Berichten für Gouverneurin Obermeyer bereits bekannt ist, wurde ich bei diesem Einsatz durch zahlreiche zivile Freiwillige unterstützt.« Und ich wette, die Gouverneurin war hocherfreut, Ihnen die entsprechenden Unterlagen auszuhändigen, nachdem Sie danach gefragt haben , setzte Honor in Gedanken sardonisch hinzu. »Tatsächlich war es nur durch die Hilfe dieses Zivilistenschiffes möglich, die Hawkwing in effektive Reichweite zur Plattform und den Piratenschiffen – ich meine natürlich: den mutmaßlichen Piratenschiffen – zu bringen. Offenkundig gingen die Zivilisten davon aus, dass ich angemessen autorisiert war, ihre Unterstützung bei dieser Operation zu erbitten. Da sie also in gutem Glauben gehandelt haben und da sie während der Gefechte auch Verluste in den eigenen Reihen hinnehmen mussten, bitte ich Sie um Ihre Zusicherung, dass man ihnen gestatten wird, sich aus dem Casimir-System zurückzuziehen, und nicht etwa aufgrund ihres Handelns Anklage gegen sie erhoben wird.«
    Teschendorff stieß einen Grunzlaut aus, der bemerkenswerte Ähnlichkeit mit dem Grollen eines Raubtiers hatte. Mehrere Sekunden lang trommelte er mit den Fingerspitzen auf die Schreibtischplatte. Schließlich nickte er, sichtlich widerstrebend.
    »Also gut«, sagte er. »Piraten und Sklavenhändler sind selbstverständlich naturgemäß die Feinde jeglicher zivilisierten Sternnationen. Ich kann es Freiwilligen aus der Zivilbevölkerung kaum vorwerfen, einem Flottenoffizier behilflich zu sein, von dem sie – wie Sie gerade selbst gesagt haben – annehmen mussten, er sei berechtigt, im Kampf gegen derartige Feinde um Hilfe zu ersuchen. Unter diesen Umständen können ihre zivilen Unterstützer gerne das System verlassen.«
    »Ich danke Ihnen, Sir. Ich weiß Ihre Großzügigkeit zu schätzen.«
    »Meine Großzügigkeit gilt hier mitnichten Ihnen, Commander«, gab Teschendorff eisig zu bedenken. Diesen Satz ließ er einen Moment auf sein Gegenüber wirken, dann zuckte er mit den Schultern. »Und Ihre dritte Frage?«
    »Zusätzlich zu den Zivilisten, die rechtmäßig auf dieser Plattform ihren Dienst hätten versehen sollen, Sir«, sagte Honor leise, »haben wir in weiteren Gefängniszellen mehr als neunhundert Gensklaven entdeckt. Offenkundig verfügen weder die Hawkwing noch die Feliksá über ein hinreichend leistungsstarkes Lebenserhaltungssystem, um derart viele Personen von der Plattform abzuholen. Ich bin mir nicht einmal sicher, dass es im ganzen Casimir-System genug Lebenserhaltungssysteme gibt – oder dass Gouverneurin Obermeyers Anlagen auf den Planeten über hinreichende Unterbringungsmöglichkeiten für derart viele befreite Sklaven verfügen, ohne dass es dort hoffnungslos überfüllt wäre. Zumindest vorübergehend wären die Lebensverhältnisse vermutlich sogar fast primitiv. Der Kommandant der Rapunzel hat mich allerdings darüber informiert, dass er sämtliche befreiten Sklaven an Bord seines Schiffes unterbringen könnte. Ich denke, unter den gegebenen Umständen wäre es das Humanste und auch das Angemessenste, ihm das zu gestatten. Anschließend könnte er sie entweder in das Sternenkönigreich oder zu irgendeinem anderen Planeten bringen, der bereit wäre, den Exsklaven Zuflucht zu gewähren.«
    »Natürlich möchte niemand, dass diese armen Männer und Frauen noch weiter leiden müssen.« Zum ersten Mal

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