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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Gefahrenzone zu bringen. Zudem erfordern Generatoren generell ein größeres Maß an Wartung als eine Panzerung. Einige Flotten verfügen über die erforderlichen Ressourcen, diese Wartungsarbeiten durchführen zu lassen, andere hingegen nicht. Aus all diesen Gründen haben sich die verschiedenen Navys stets auf eine Kombination schwerer Gravitationsschilde und sorgfältig konstruierter materieller Panzerungen verlassen.
    Der eigentliche Prozess, einen Energiestrahl abzuwehren, nachdem er durch den Seitenschild und die Strahlungsabschirmung bereits zumindest teilweise defokussiert wurde, hat ein dem Autor persönlich bekannter Schiffskonstrukteur einmal als »besseres Strahlenschutzproblem« bezeichnet. Die grundlegende Theorie ist recht einfach: Man braucht nur genug Materie zwischen das zu schützende System und den einkommenden Energiestrahl zu bringen, sodass die Intensität der Strahlung auf ein ungefährliches Maß abgesunken ist, wenn sie die Panzerung erst einmal zur Gänze durchdrungen hat. Die Charakteristika moderner Waffensysteme vereinfachen in mancherlei Hinsicht die Auswahl des zu verwendenden Panzerungsmaterials. Die verschiedenen Eigenschaften von Feststoffen wie Festigkeit, Wärmekapazität, Wärmeleitfähigkeit und Zähigkeit, die in unserem Alltagsleben eine wichtige Rolle spielen, basieren auf den interatomaren chemischen Bindungen. Moderne Strahlenwaffen zerstören praktisch sämtliche dieser Bindungen, weil sie das Panzerungsmaterial ionisieren. Einfach ausgedrückt, ist die Robustheit jeglichen Materials in fester Form schlichtweg irrelevant, sobald der einkommende Energiestrahl das Material in Plasma verwandelt. Man rufe sich ins Gedächtnis zurück, dass ein Großteil der Energie eines solchen Strahls bei der Ionisierung des Zielobjektes verbraucht werden kann, ohne dass weiterer, größerer Schaden entstünde. Folglich sind Panzerungskonstrukteure stets auf der Suche nach Materialien mit einem Maximum an Elektronen pro Atom, da bei derartigen Materialien dem einkommenden Energiestrahl bei Ionisation des Panzerungsmaterials ein Maximum an Energie entzogen wird. Doch auch die deutlich anschaulicheren Materialeigenschaften jedweder Feststoffe – wie Festigkeit und Wärmeleitfähigkeit – spielen hier eine wichtige, wenngleich sekundäre Rolle. Schließlich ist noch nicht alles vorbei, wenn die Panzerung den einkommenden Energiestrahl absorbiert hat. Die dabei freiwerdenden thermischen und mechanischen Energien müssen auch noch abgeleitet werden, damit von diesen so wenig wie möglich zu den zu schützenden Objekten an Bord des Schiffes durchdringen können. Genau hier kommen Wärmekapazität, Zähigkeit, Festigkeit und Elastizität ins Spiel, und so wird auch offensichtlich, dass die Rolle dieser Charakteristika durchaus von entscheidender Bedeutung ist.
    Eine einzelne, homogene Schicht Panzerungsmaterial kann gewöhnlich nicht sämtliche dieser Aufgaben erfüllen. Daher werden meist Verbundwerkstoffe zum Einsatz gebracht. Ebenso wie viele andere, deutlich vertrautere Materialien des Alltagslebens, werden auch Panzerungen auf atomarer und/oder molekularer Ebene zusammengesetzt, aufbereitet und weiterverarbeitet. Entsprechend handelt es sich bei den weitaus meisten Panzerungswerkstoffen um Nanoverbundmaterialien. Im Querschnitt anscheinend homogener Panzerungsplatten lassen sich häufig mikroskopische und makroskopische Variationen erkennen, einige graduell, andere sehr rigide. Jede dieser Schichten wurde für eine andere Aufgabe angefertigt, auch wenn sämtliche Schichten zuzüglich zu diesen Sonderfunktionen auch noch darauf ausgelegt sind, ein Maximum an Energie absorbieren zu können. Auf der rechten Seite von Abbildung 2 sind verschiedene Grenzflächen dargestellt, sowohl auf der Oberfläche als auch im Inneren des Panzerungsmaterials. Diese Grenzflächen sorgen einerseits für den Zusammenhalt, sind aber andererseits auch für eine hinreichend hohe Dichte verantwortlich, um innerhalb kürzester Zeit auch größere Mengen Energie aufnehmen zu können. Zudem gestatten sie die gerichtete Ableitung von freiwerdender Wärme- und Stoßenergie, sodass das Ausmaß an resultierendem Schaden am umliegenden Panzerungsmaterial minimiert wird. Grenzflächen, die dem Vakuum des Alls – an der Außenhaut des Schiffes – unmittelbar ausgesetzt sind, werden häufig im Vorfeld speziell oberflächenbehandelt, um die im Falle eines Treffers mit Energiewaffen freiwerdende thermische Energie auch ins

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