Die Feuertaufe
einfach ignorieren kann. Diese Art Raumfahrzeug ist sogar gebräuchlich genug, um einen eigenen Namen erhalten zu haben: So etwas nennt man ein »Fort«.
Die passiven Abwehrsysteme echter Raumfahrzeuge bestehen aus verschiedenen Schichten, die den Seitenschild, die Strahlungsabschirmung und die Partikelabschirmung nutzen, um einkommende Strahlen abzulenken und die übertragene Energie auf einen größeren Bereich des Schiffsrumpfes zu verteilen, damit die Panzerung die auf diese Weise verminderte Strahlstärke überstehen kann.
Abbildung 2 (siehe Anhang) zeigt eine schematische Darstellung der passiven Abwehrsysteme eines Sternenschiffs: Seitenschild, Strahlungsabschirmung, Panzerung des äußeren Rumpfes und Panzerung des Kernrumpfes. Dargestellt sind auch die Auswirkungen eines auftreffenden elektromagnetischen Strahls. (Selbstverständlich ist diese Darstellung nicht maßstabsgetreu.)
Im Rahmen dieses Artikels soll nicht detailliert auf die gravitatorischen Schutzschichten eingegangen werden, aber ein kurzer Überblick wird das Verständnis der bei der Entwicklung von Panzerungssystemen grundlegenden Aspekte vereinfachen. Der Seitenschild wurde bereits beim geschichtlichen Abriss erwähnt; er besteht aus künstlich erzeugten Gravitationswellen zwischen den Impellerkeilen eines Sternenschiffs, um die Schiffsseiten zu beschützen – wie der Name »Seitenschild« ja auch nahelegt. Die gravitatorische Wirkung der Seitenschilde ist nicht so ausgeprägt wie die des Impellerkeils selbst, daher kann ein hinreichend leistungsstarker Energiestrahl den Seitenschild gegebenenfalls durchschlagen, so sich das Zielobjekt in Reichweite der Energiewaffen befindet 8 . Die Reichweite dieser Waffensysteme variiert sehr stark, abhängig von den Klassen der jeweiligen Schiffe. Gemeinhin werden die Seitenschilde in einer Entfernung von etwa zehn Kilometern jenseits des Schiffsrumpfes aufgebaut. Zwischen dem Seitenschild und dem Rumpf befinden sich die Partikel- und die Strahlungsabschirmung, die natürliche Bedrohungen im All abwehren. Besagte Schilde befördern mit Hilfe eines schwächeren Gravitationsfeldes Interstellarstaub und Strahlung aus dem Weg des Schiffes. Statt einer eng begrenzten Region, in der die Gravitation exponentiell ansteigt, wie dies bei Seitenschilden der Fall ist, verläuft der Gravitationsgradient dieser Schutzschilde deutlich flacher. In den meisten Fällen bringen diese Schilde etwaige Partikel relativ langsam von ihrer Bahn ab, sodass sie nicht mehr mit dem Schiffsrumpf kollidieren können. Eigens darauf ausgelegte Detektionssysteme und die Energiebewaffnung des Schiffes verdampfen jegliche – nur in seltenen Fällen vorzufindende – größere Partikelzusammenballungen wie Meteoriten, die zu massereich oder zu schnell sind, um durch die Partikelabschirmung selbst abgewehrt werden zu können. Entsprechende Hochleistungssysteme gestatten unter den meisten Bedingungen weitgehend gefahrlose Normalraumgeschwindigkeiten von 80% der Lichtgeschwindigkeit. Zudem führen auch die Partikel- und Strahlungsabschirmung im Falle eines Angriffs mit Energiebewaffnung zu einer geringfügigen Defokussierung des einkommenden Laserstrahls.
Dass gravitatorische Schutzschilde nicht nur technisch möglich sind, sondern auch zum Einsatz gebracht werden, legt die Frage nahe, inwieweit materielle Panzerung überhaupt noch erforderlich ist. Der Hauptgrund dafür, dass auch bei modernen Raumschiffen noch Panzerungen verbaut werden, ist vor allem in dem Energiebedarf, der Zuverlässigkeit und den Wartungskosten der Seitenschilde zu finden. Zwar ist der Platzbedarf eines Seitenschildgenerators, der das gleiche Maß an Schutz bietet wie eine entsprechende Panzerung, tatsächlich geringer, allerdings verbraucht ein solcher Generator bordeigene Energie, sodass gegebenenfalls sogar der Einbau größerer Reaktoren erforderlich wird. Zudem benötigen Seitenschildgeneratoren zu viel Energie, um über einen längeren Zeitraum hinweg dauerhaft aus den Energiespeichern eines Kampfschiffes gespeist zu werden. Die im Laufe der vergangenen Jahrhunderte auf dem Gebiet des Raumkampfes gesammelten Erfahrungen zeigen, dass bei Schiffen im Gefecht der Seitenschild häufig aufgrund des Versagens des Generators selbst oder zugehöriger Energieversorgungssysteme ausfällt. Eine Panzerung hingegen kann zwar das Auftreten von Schäden nicht gänzlich verhindern, aber zumindest lebensnotwendige Systeme des Schiffes lange genug schützen, um das Schiff aus
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