Die Feuertaufe
vollständige Darlegung des Zusammenspiels dieser Aspekte mit der Größe des Zielpunktes, der Impulsdauer und diversen anderen Faktoren und wie sich dies letztendlich auf den resultierenden Schaden auswirkt, geht zwar weit über den Rahmen dieses Artikels hinaus, aber zwei hilfreiche Verallgemeinerungen lassen sich dennoch festhalten, ohne dass genauere Betrachtungen erforderlich wären: Zunächst einmal sollte offensichtlich sein, dass bei einem höheren DETT-Wert auch größerer Schaden entsteht, weil auf diese Weise ein größerer Teil des Zielobjektes verdampft, atomisiert und letztendlich ionisiert wird. Zweitens jedoch, und das mag sich nicht so rasch intuitiv erfassen lassen, ist zu berücksichtigen, dass sehr energiereiche Strahlen (mit einer Leistung von mehreren Milliarden Gigawatt oder mehr) in Feststoffen einzigartige Stoßwellen hervorrufen. Daher ist es für jeden Waffenkonstrukteur wünschenswert, innerhalb kürzestmöglicher Zeit ein Maximum an Energie auf das Zielobjekt zu übertragen.
Wenden wir uns nun erneut der Schiff-Schiff-Rakete Typ-13 zu, so stellen wir allerdings fest, dass sich konkrete Zahlen nur schwerlich erhalten lassen, falls man BuShips keine Unbedenklichkeitsbescheinigung vorlegen kann. Die allgemein zugänglichen Mitteilungen besagen, dass die Rakete Typ-13 einen Mehrzweck-Fusionsgefechtskopf Typ-86 nutzt, dessen Ausbeute von 15 Megatonnen sechs Laserfilamente Typ-73 anregt, sodass Letztere Strahlung im Röntgenbereich emittieren. Dies sollte wenig überraschen, denn praktisch alle bombengepumpten Laserstrahlen liegen im Röntgenbereich 4 . Die tatsächliche Wellenlänge der vom Speziellen Filamentmaterial der Submunition Typ-73 emittierten Strahlung ist nach wie vor geheim. Dass derlei Informationen als Verschlusssache behandelt werden, dient zwar dazu, den Gegner davon abzuhalten, effektive Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, aber leider verhindert es auch, die tatsächliche Funktionsweise zur Gänze zu verstehen. Auch Prognosen für konkrete Spezialfälle sind auf diese Weise nicht möglich. Anhand der Gesetze der Physik kann jedoch mit einer gewissen Sicherheit ausgesagt werden, dass die Wellenlänge der Strahlung von Submunition Typ-73 wahrscheinlich in der Größenordnung von zehn Picometern liegt. Konkrete Zahlen über die Leistung dieses Waffensystems werden in öffentlich zugänglichem Material nicht einmal angedeutet, daher sollten sich weitere Spekulationen an sich erübrigen. Trotzdem gehen interessierte Laien im Allgemeinen davon aus, dass die Leistung dieser Waffen im Peta- oder Exawatt-Bereich liegt, womöglich sogar noch darüber. Detaillierte Computersimulationen sind erforderlich, um die zugehörigen Laserdurchdringungsprofile zu beschreiben, und für derartige Simulationen benötigt man weitere Informationen sowohl über den Strahl wie auch das beschossene Zielobjekt. Selbstverständlich sind die aussagekräftigsten Simulationen als geheim eingestuft. Doch die Spekulationen des Autors reichen bereits aus, um zumindest einen groben Überblick darüber zu erhalten, was auf atomarer Ebene geschieht, wenn der Laserstrahl einer Submunitionseinheit Typ-73 ein Zielobjekt trifft.
1. Photonen mit einer Wellenlänge von 10 Picometern sind energiereich genug, um die meisten beim Bau von Raumfahrzeugen verwendeten Materialien vollständig zu ionisieren. Das bedeutet, bei sämtlichen Atomen in dem vom Laserstrahl unmittelbar getroffenen Bereich werden alle chemischen Bindungen aufgebrochen, da mehrere Elektronen (Rumpf- und/oder Valenzelektronen) herausgeschlagen werden. Dies ist aus zwei miteinander konkurrierenden Gründen von besonderer Bedeutung: Zum einen wird bei dieser Ionisation generell ein beachtlicher Teil der Strahlungsenergie verbraucht, ohne dass diese dem Zielobjekt weiteren Schaden zufügt. Das Material wird also ionisiert. Jegliche Nah- und Fernordnung in diesem Bereich des Baumaterials wird im Zuge dieser ersten Ionisation vollständig zerstört. Der Laserstrahl wird jedoch weitere Elektronen aus der ionisierten Materie herausschlagen, während diese sich rasch vom Rest des Schiffes entfernt. Folglich ist Material, das im Zuge dieser Ionisation einen möglichst großen Teil der Strahlungsenergie aufnehmen kann, gemeinhin ausgezeichnet für Panzerungen geeignet. Wenn bei einem Zielobjekt sämtliche von den ersten Photonen kurzer Wellenlänge direkt betroffenen Atome vollständig ionisiert wurden, kann es geschehen, dass es für den Rest dieses
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