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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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übernimmt dann die Mannschaft der Kwahe’e .«
    George gab die Koordinaten durch, an denen die Kwahe’e zu finden sein würde – ein hyperraumtüchtiges Schiff, das (unter dem Schutz mehrerer Tarnfirmen) den Ramsbottoms gehörte. Um nicht unnötig viel Aufmerksamkeit zu erregen, befand sich die Kwahe’e auf einem planetenfernen Parkorbit; dem Astro-Lotsendienst hatte die Mannschaft gemeldet, sie erwarte die Lieferung von Ersatzteilen sowie Versorgungs- und Frachtgütern.
    Und ganz falsch ist das ja auch nicht , dachte Babette, während George die Mannschaft der Kwahe’e aufforderte, sich auf das Rendezvous mit der Cormorant vorzubereiten und dann eine recht ungewöhnliche Fracht an Bord zu nehmen.
    Einer der Gründe, weswegen die Eigentumsverhältnisse der Kwahe’e durch mehrere Tarn- und Mantelfirmen verschleiert wurden, war schlichtweg, dass dieses Schiff hin und wieder bei Einsätzen verwendet wurde, die rechtlich gesehen zumindest in eine Grauzone fielen. Ein Kind zu seinem leiblichen Vater zurückzubringen und das Wiedersehen dann auf Video aufzuzeichnen mochte ja ein recht eigentümlicher Auftrag sein, aber er war doch deutlich rechtmäßiger – zumindest oberflächlich betrachtet – als viele andere Aufgaben, die der Captain und die Mannschaft der Kwahe’e bereits erfüllt hatten.
    Und weder George noch Babette rechneten hier mit irgendwelchen Schwierigkeiten.
    Nachdem George auch das zweite Gespräch beendet hatte, erhob sich Babette und streckte sich ausgiebig.
    »Ich muss los«, sagte sie. »Ich habe einigen meiner Freunde versprochen, heute mit ihnen auszugehen. Ich hatte zwar gehofft, wir würden Prinz Michaels Schande miterleben können, aber so werde ich mich wohl doch mit einem Tanzabend und einem guten Essen begnügen müssen.«
    Auch George stand auf und schloss Babette leidenschaftlich in die Arme. Nach einem sehr, sehr langen Kuss sagte Babette nachdenklich: »Aus einem ganz bestimmten Grund bedauere ich es wirklich, dass wir jetzt schon zu Plan B gewechselt haben. Ich hatte mich darauf gefreut, miterleben zu können, wie Michael Winton seine Illusionen verliert, was diese Masadanerin betrifft – und dann hätten wir dafür sorgen können, dass er deutlich mehr Interesse an Alice entwickelt. Ich denke wirklich, dass sie sehr gut geeignet gewesen wäre, ihm über sein gebrochenes Herz hinwegzuhelfen. Mir kam ihr Zusammentreffen vorhin im Mount Royal Palace wirklich recht vielversprechend vor.«
    »Ja, das stimmt wohl«, sagte George. »Ich habe mir ein paar Infrarotaufnahmen angeschaut, und Michaels Körpertemperatur ist tatsächlich ein wenig angestiegen, als er mit Alice gesprochen hat. Ich glaube, so ganz egal ist sie ihm tatsächlich nicht.«
    »Wir brauchen ja noch nicht aufzugeben«, entschied Babette, griff nach ihrem Schminkköfferchen und fuhr sich mit dem Zeigefinger über die Lippen. »Ich meine, wenn dieser Versuch, Ruth zu retten, doch noch fehlschlägt, dann wird das die Beziehung zwischen Michael und Judith wohl kaum überstehen.«
    George seufzte aus tiefstem Herzen – es war das Seufzen eines Genießers, der ein wunderbares Bankett gerade außerhalb seiner Reichweite sieht. »Das wäre natürlich prächtig. Die Freiheitspartei und die Konservativen haben wir schon jetzt gut abgedeckt, aber Alice könnte uns Informationen darüber verschaffen, was in den inneren Kreisen der Kronenloyalisten vor sich geht. Es wäre doch herrlich, wenn es ausgerechnet unsere Tochter wäre, die Prinz Michael vor den Augen des Hochadels rehabilitierte.«
    »Wer weiß!«, gab Babette zurück und drehte sich so rasch herum, dass ihr Rock ihre Beine umwirbelte! »Vielleicht dürfen wir es ja doch noch erleben, dass unsere eigenen Enkelkinder unsere regierende Königin ›Tante Liz‹ nennen.«
    »Choire Ghlais.« Michael blickte von seinem Minicomp auf. »Das ist unser Ziel«, brach er die Stille, die sich über die Passagierkabine der Ogapoge gelegt hatte.
    Drei Stunden und vierzig Minuten waren vergangen, seit sie die Umlaufbahn von Manticore verlassen hatten. Mittlerweile waren sie kaum mehr als fünfundfünfzigeinhalb Millionen Kilometer von Sphinx entfernt, und ihr Schiff baute rasch Geschwindigkeit ab. Die Banshee lag zwanzig Millionen Kilometer vor ihnen und bremste ebenfalls. In weiteren neunundfünfzig Minuten sollte das andere Schiff in die Umlaufbahn von Sphinx einschwenken; die Ogapoge würde ihr vierzehn Minuten später folgen.
    »Choire Ghlais?«, fragte Judith. »Was ist das denn?

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