Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
psychologisch gesehen genau perfekten Zeitpunkt bei Judiths Apartment aufschlagen.«
    »Aber …«, protestierte Todd. »Alice hat uns doch gefragt, ob wir noch ein bisschen Zeit hätten – für einen Kaffee oder so etwas.«
    »Eines würde ich fast wetten«, versetzte Michael. »Wenn wir zugestimmt hätten, dann wäre sie bestimmt ›zufälligerweise‹ wieder ins Büro gerufen worden, damit wir doch noch rechtzeitig aufbrechen könnten. So waren wir sogar noch ein bisschen früher dran als geplant, aber das scheint ja für uns von Vorteil zu sein.«
    »Dabei kam sie mir so nett vor«, gab Todd zurück. Unglaube und eine gewisse Enttäuschung waren seiner Stimme deutlich anzumerken.
    »Als wir noch klein waren, habe ich sie auch sehr gemocht«, gestand Michael ein. »Aber seitdem sind reichlich Jahre vergangen. Alice hat doch gesagt, dass sie als Sekretärin für ihren Vater arbeitet. George Ramsbottom ist ausgesprochen konservativ. Wie die meisten Konservativen ist er ganz und gar gegen unser Bündnis mit Grayson eingestellt. Und wo ich jetzt so darüber nachdenke, hat sich Babette Ramsbottom, Alice’ Mutter, ebenfalls dagegen ausgesprochen – allerdings von der Warte der Freiheitler aus. Isolationistische Politik ist wahrscheinlich das Einzige, worauf sich die Freiheitler und der Bund der Konservativen wirklich einigen können. Also ist es sehr gut möglich, dass Alice hier die Lage sondieren wollte, sei es für ihren Vater, sei es für ihre Mutter.«
    »Und dabei kam sie mir so nett vor«, wiederholte Todd.
    »Die Gefängnisse sind voll von Leuten, die anderen ›so nett‹ vorgekommen sind, Lieutenant Liatt«, merkte Vincent säuerlich an. »Und ich muss sagen, Hoheit«, fuhr er fort und wandte sich Michael zu, »dass mir Ihre Argumentation durchaus schlüssig erscheint.«
    »Kann die Abteilung auf Sphinx die Stingships für uns auftreiben?«, erkundigte sich Michael.
    »Wahrscheinlich wird das die eine oder andere Frage aufwerfen«, erwiderte Vincent. Michael wusste sofort, dass das eine gewaltige Untertreibung war. »Dass ich unmittelbar Ihnen zugeteilt bin, sollte allerdings dafür sorgen, dass sämtliche dieser Fragen erst im Nachhinein gestellt werden. Wahrscheinlich kann ich eine vollständige Kompanie anrücken lassen, um das Territorium zu sichern, wenn Sie das wünschen.«
    »Ja, das tue ich tatsächlich«, gab Michael mit grimmiger Miene zurück. Mit einer kurzen Verneigung bestätigte Vincent, den Befehl seines Kronprinzen verstanden zu haben.
    »Dann, Hoheit, sollte ich mich jetzt ans Com begeben.«
    »Michael, ich habe langsam das Gefühl, dass die Banshee doch nicht auf eine gewöhnliche Umlaufbahn gehen will«, sagte Todd Liatt. »Schau dir das an!«
    Michael spähte durch die Luke zum Cockpit und runzelte die Stirn. Todd hatte recht. Statt einen der niedrigen Orbits anzusteuern, in denen kleine Schiffe wie die Banshee oder die Ogapoge gewöhnlich das Rendezvous mit ihrer Landefähre abwarteten, hatte das Schiff der Entführer ganz offenkundig die Absicht, in eine deutlich oberflächenfernere Umlaufbahn einzuschwenken.
    »Die steuern diese Frachtplattform da an«, fuhr Todd fort und deutete auf das entsprechende Transpondersignal. »Aslan Station«, setzte er hinzu.
    »Vincent«, rief Michael über die Schulter hinweg. »Ich glaube, es ist gerade ein neuer Faktor hinzugekommen.«
    »Haben wir uns getäuscht, was die Ramsbottoms angeht?«, fragte Judith angespannt. Michael nahm sich die Zeit, ihr beruhigend zuzulächeln. Insgeheim fragte er sich, wie viele besorgte Mütter in einer solchen Situation »wir« gesagt hätten und nicht »Hast du dich getäuscht?«.
    »Das denke ich nicht«, erwiderte er. »Aslan Station ist ein Frachtumschlagplatz, an dem auch Passagiere das Schiff wechseln können. Und zufälligerweise wird diese Plattform von Timberlake Incorporated betrieben. Sie haben die Station langfristig von Astro Control gemietet.«
    Judiths Miene entspannte sich ein wenig, und Michael blickte wieder zu Valless hinüber.
    »Ich denke, wir werden eine Andockgenehmigung benötigen, Vincent. Können Sie uns eine beschaffen, ohne mich irgendwie zu erwähnen? Kann das eine ganz einfache, nette zivile Andockanfrage werden?«
    »Ich denke, das bekommen wir hin, Hoheit«, bestätigte Vincent und beugte sich wieder über das Com, während die Banshee geradewegs auf die Plattform zuhielt. Ganz offenkundig wurde das andere Schiff schon erwartet und hatte die Andockfreigabe bereits erhalten. Michael

Weitere Kostenlose Bücher