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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Bruder ihrer regierenden Königin war.
    Judith vermutete, dass Valless den anderen Sicherheitskräften gegenüber Michaels ursprüngliche Erklärung gegeben hatte, weswegen er die Ogapoge für sich reserviert hatte: Prinz Michael wollte mit einigen Freunden einen Ausflug unternehmen. Das war alles.
    Schön wär’s! , dachte Judith, während sie eilig den anderen zum Landeplatz folgte, auf dem bereits der Shuttle wartete, der sie zur Ogapoge bringen sollte. Ich wünschte wirklich, es wäre so – dass Ruth und ich zusammen mit Michael einen Ausflug machen würden. Vielleicht könnten wir das Baumkatzen-Territorium auf Sphinx besuchen oder ein bisschen auf Gryphon Ski fahren. So Gott will, wird das eines Tages auch geschehen. Eines Tages. Bald.
    Als der Shuttle die Ogapoge erreichte, begriff Judith, dass die Bewaffnung des kleinen Schiffes beinahe ebenso gut verborgen war wie seinerzeit die Geschütze auf Ephraim Templetons Kaperschiffen. Dann schüttelte sie den Kopf. Natürlich wollte der Sicherheitsdienst nicht offen zur Schau stellen, dass das Fahrzeug des Kronprinzen bewaffnet war. Oder auch nur allzu sehr Aufmerksamkeit erregen. Schließlich waren auch Tarnung und das Überraschungsmoment durchaus wirksame Waffen – oft sogar entscheidende. Vermutlich verbarg sich unter der schnittigen Hülle des kleinen Flitzers auch eine ungeahnt leistungsstarke Panzerung.
    Aus ähnlichen Gründen war das Schiff auch nicht in den Farben des Hauses Winton gehalten. Der eisblaue Rumpf war ansprechend und gewiss auch kostspielig, aber er verriet nichts über die Insassen des Schiffes.
    Kaum dass sie die Zugangsröhre des Shuttles verlassen hatte, bemerkte Judith, dass sich bereits andere an Bord befanden: Eine Frau und zwei Männer saßen in der hintersten Sitzreihe des Fahrzeugs. Sie trugen die Uniform des Palastschutzes und blickten sehr neutral drein; es war die Mimik von Personen, die ganz genau wussten, dass durch ihre Anwesenheit die eine oder andere wichtige Persönlichkeit leicht die Fassung verlieren konnte.
    Und auf Michaels dunklem Gesicht sah Judith auch sofort, welche Emotionen dem Kronprinzen durch den Kopf gingen, als er die drei zusätzlichen Sicherheitsdienstler sah. Zugleich bemerkte sie auch, dass sich ihr Freund einen schweren Seufzer verkniff, als er sich zu Vincent Valless herumdrehte.
    »Ich hatte unser Kommen angekündigt, Prinz Michael«, beantwortete Valless die unausgesprochene Frage. »Zu meinen Pflichten gehört auch, stets dafür zu sorgen, dass Sie in angemessener Art und Weise beschützt werden. Da wir den Planeten verlassen und möglicherweise gefährliche Personen verfolgen werden, konnte ich die Verantwortung für Ihre Sicherheit nicht alleine übernehmen.«
    »Verstanden, Vincent«, erwiderte Michael. »Wissen die drei, worum es hier geht?«
    »Ich habe ihnen nichts gesagt«, gab Valless zurück. »Sie gehören der Abteilung an, die ohnehin zu Ihrem Schutz abgestellt wurde, also konnte ich sie herbeirufen, ohne irgendetwas erklären zu müssen.«
    »Gut. Dann erklären Sie es ihnen jetzt, und stellen Sie dabei deutlich heraus – wirklich unmissverständlich –, warum wir nicht im Voraus ankündigen, was wir tun.«
    »Jawohl, Prinz Michael. Da ich der Ranghöchste dieser Abteilung bin, werden sie meinen Anweisungen Folge leisten.«
    Und das bedeutet , dachte Judith, dass Vincent Valless hier eine ganze Menge auf die eigene Kappe nimmt. Falls irgendetwas schiefgehen sollte, ist es sehr gut möglich, dass er sich vor einem Zivil- oder einem Kriegsgericht wiederfindet – oder was Manticore eben so mit Offizieren des Sicherheitsdienstes macht, die zugelassen haben, dass sich die von ihnen zu beschützenden Personen in Gefahr begeben haben.
    Na ja , verfolgte sie diese Überlegung weiter, während sie sich in den Sitz sinken ließ, den Michael ihr anwies, und sich dann anschnallte, dann werde ich wohl mein Bestes geben müssen, dass hier niemand irgendetwas zu bereuen hat.
    Durch eine kleine Luke betrat eine achte Person, ein Master Chief der regulären Navy, die Passagierkabine. Als er Judith und Todd sah, blieb er stehen und wölbte eine Augenbraue.
    »Hoheit«, sagte er mit bemerkenswerter Ruhe, und Michael verzog das Gesicht.
    »Master Chief«, gab er zurück und blickte dann seine Gefährten an. »Master Chief Lawrence ist der Bordmechaniker der Ogapoge . Seit ungefähr einem Jahr kümmert er sich um all meine kleinen Spritztouren. Master Chief, das sind Lieutenant Liatt und Ms Judith

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