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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Eine Stadt?«
    »Ein Privatanwesen«, erklärte Michael. Er hörte die Anspannung in seiner eigenen Stimme und zwang sich zur Ruhe. Dann sprach er weiter. »Zu diesem Anwesen gehören auch eine kleinere Stadt und einige recht hübsche Hotels. Das ganze Gebiet gehört einem wohlhabenden Geschäftsmann – einem wirklich reichen Landeigner. Es heißt, er strebe auch einen entsprechenden Adelstitel an.«
    »Und von wem reden wir hier?«, fragte Judith, doch in diesem Augenblick streckte Todd den Kopf durch die Luke, die Passagierkabine und Brücke miteinander verband.
    »Ich hoffe, ich störe nicht«, sagte er, »aber es sieht ganz danach aus, als würden diese Leute vor uns die Umlaufbahn von Sphinx erreichen, und ich kann mich nicht erinnern, dass schon irgendjemand entschieden hätte, was wir unternehmen, wenn das geschieht.«
    Er blickte zwischen Michael und Lieutenant Valless hin und her.
    »Die sind uns nur vierzehn Minuten voraus«, gab Michael zu bedenken, »und die werden zumindest ein paar Minuten brauchen, bis ein Shuttle von der Oberfläche sie abholen kommt. Also läuft es effektiv auf ein ›Unentschieden‹ hinaus.«
    »Und was genau stellen wir mit diesem ›Unentschieden‹ an?«, erkundigte sich Todd höflich.
    »Darüber habe ich mir auch schon ein paar Gedanken gemacht, Gevatter Todd!«, gab Michael zurück. »Ich habe mir die Daten der letzten Sicherheitsüberprüfung angeschaut: Das Schiff ist gänzlich unbewaffnet. Also wäre eine Möglichkeit, unmittelbar hinter ihm in den Orbit einzuschwenken und dann mit Hilfe der Geschütze der Ogapoge zu verhindern, dass deren Landefähre andockt. Vielleicht haben die noch gar nicht bemerkt, dass wir hinter ihnen her sind. Und selbst wenn, könnten sie ja herzlich wenig dagegen unternehmen.«
    »Und dann? Wollen wir ihnen drohen, das Feuer auf die Banshee zu eröffnen, wenn sie nicht kapitulieren und uns Ruth aushändigen?«
    »Ein sehr verführerischer Gedanke, Gevatter Todd. Wirklich, sehr verführerisch. Und wahrscheinlich würde es sogar funktionieren, vorausgesetzt, diese Leute sind wirklich so erfahren mit derlei illegalen Dingen, wie ich das vermute. Andererseits würden Sie natürlich sofort begreifen, dass wir nur bluffen. Wir werden auf keinen Fall das Feuer auf sie eröffnen, solange sich Ruth noch bei ihnen an Bord befindet!«
    »Also, wenn die erst einmal kapieren, dass wir sie im Griff haben und ihr Shuttle sie nicht erreichen kann, rufen wir die Polizei zu Hilfe?«
    »Wenn das erforderlich ist, ja«, bestätigte Michael. »Aber eigentlich würde ich lieber nicht in dieser Art und Weise vorgehen. Wenn das wirklich Profis sind, dann werden die wahrscheinlich clever genug sein, uns Ruth unbeschadet auszuhändigen, wenn sie begreifen, dass sie in der Falle sitzen. Kein krimineller Profi wird es riskieren, alles nur noch schlimmer zu machen, indem er der Kleinen zu diesem Zeitpunkt noch irgendetwas antut! Aber wenn wir so vorgehen, dann wird zumindest die Entführung allgemein bekannt werden. Und ich bezweifle, dass wir dann jemals einen stichhaltigen Beweis finden, wer wirklich dahintersteckt.«
    »Ich kenne dich doch, Michael«, gab Todd zurück und blickte ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Und diesen Tonfall kenne ich auch bestens! Da du also ganz offensichtlich nicht die Absicht hast, ›in dieser Art und Weise‹ vorzugehen, könntest du uns doch einfach sagen, was dir stattdessen vorschwebt, ja?«
    »Am liebsten würde ich sie landen lassen – zusammen mit Ruth«, erklärte Michael und blickte Judith fest in die Augen. »Ich glaube, ich weiß ziemlich genau, wohin die wollen. Und wenn ich recht habe, und wenn Vincent ein paar Stingships von der Sphinx-Abteilung herbeirufen kann, dann könnten wir damit das gesamte Anwesen sichern lassen und so verhindern, dass irgendjemand Ruth fortbringt, während ich mich über Com mit den Besitzern dieses Anwesens ins Benehmen setze.« Er lächelte dünn. »Glaub mir, sobald denen erst einmal klar ist, dass wir wissen, wer sie sind, und dass wir notfalls auch beweisen können, dass sie mit dieser ganzen Sache etwas zu tun haben, dann geben die uns Ruth so schnell zurück, dass der Kleinen ganz schwindelig wird! Wir wollen ja nicht, dass das hier allgemein bekannt wird, aber denen geht es doch ganz genauso … vor allem, wenn ihnen klar wird, dass es hier durchaus um Gefängnisstrafen gehen könnte! Aber das machen wir nur so, wenn du mir dafür wirklich genug vertraust, Judith. Sonst halten wir sie

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