Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)
in die weiche, laubbedeckte Erde.
Seine Erde, wie einigen Seelen wieder in Erinnerung gerufen werden musste.
Ronan schaute so finster drein, wie er konnte.
Sofort hörte das schrille Heulen auf. Selbst die nahen Nebelschwaden erzitterten. Ob seiner Wut oder seiner Klinge wegen, auf jeden Fall zog sich der Nebel zurück, um sich über den Friedhof der MacRuaris zu legen, einer Ansammlung uralter Grabhügel und verfallener Grabsteine. Die ältesten Vorfahren des Clans ruhten hier in der verfluchten Erde, aus der dieser dichte Nebel so häufig aufstieg.
Als Ronan ein letztes Mal zu den verfallenen Relikten hinüberblickte, erfuhr er einen Moment des Triumphs, als der Nebel im Boden verschwand und nur den leichten Dunstschleier des Mondlichts zurückließ. Auch der Wind schwächte ab, obwohl Ronan hätte schwören können, dass die Luft jetzt kälter wurde.
Doch wie dem auch sei, er hatte seine Unbeirrbarkeit klargemacht.
Jedenfalls glaubte er das, bis er sich wieder Torcaill zuwandte und einen Ausdruck auf dem Gesicht des alten Mannes sah, von dem er hoffte, dass es nicht Mitleid war.
»Dein Schwert und deine finstere Miene werden der jungen Frau nicht helfen«, warnte ihn der Druide kopfschüttelnd. »Nicht, wenn sie erkennen, was für einen Schatz du unter deinem Dach hast.«
»Sie?« Ronan schaute wieder zur Grabstätte hinüber. »Wieso habe ich das Gefühl, dass du nicht die Nebelgeister meinst? Oder die verrottenden Gebeine meiner Vorfahren?«
»Weil es so ist.« Torcaills langes weißes Haar wehte in einem Wind, den Ronan nicht spürte, als der Druide dem Blick folgte. »Du weißt doch, wen ich meine. Ich sehe es in deinen Augen. Und ich weiß, dass ihre Rückkehr der Grund ist, warum du nach Santiago de Compostela reisen wolltest.«
Ronan riss sein Schwert aus der Erde, wischte dessen Spitze am Saum seines Plaids ab und steckte die Waffe in die Scheide zurück.
Dann sah er den Druiden an. »Gibt es überhaupt etwas, was du nicht weißt?«
»Ich weiß alles, was ich wissen muss.«
Ronan verschränkte die Arme vor der Brust. »Schließt das möglicherweise auch den Verbleib dessen ein, was meine Feinde suchen?«
»Du meinst den Stein des Raben?« Der alte Torcaill sah ihn an, als traute er seinen Ohren nicht. »Glaubst du, ich hätte ihn nicht schon vor Jahren zerstört, wenn ich wüsste, wo er sich befindet? Den Stein zu zerstören ist der einzige Weg, den Fluch zu brechen und die Bewahrer des Steins an ihrer Rückkehr zu hindern.«
»Sie sind nicht mehr hier gewesen, seit ich ein kleiner Junge war.« Ronan runzelte nachdenklich die Stirn. »Valdar hat sie vertrieben. Der Kampf hat ihn fast zerbrochen, wie du weißt. Und jetzt ...«
»Und jetzt musst du sie bekämpfen.« Torcaill tippte ihm mit seinem Stab an die Brust. »Sie werden sich bald zeigen. Sie werden sich nicht ewig hinter ihren Nebeln und Schatten verbergen. Und dann werden sie sich deiner Gemahlin bemächtigen, weil sie glauben, ihre Gabe werde ihnen dazu dienen, sie zu dem Stein zu führen.«
»Zum Teufel mit diesem verfluchten Stein! Wenn ich ihn hätte, würde ich ihn in zwei Teile spalten und beweisen, wie wirkungslos er ist.«
Der Druide schwieg.
»Es war Maldreds Verderbtheit, die den Fluch über die MacRuaris brachte, und nicht sein lächerlicher Stein«, erklärte Ronan. »Die Bewahrer sind Narren, wenn sie weiterhin versuchen, ihn zu finden.«
»Wie dem auch sei, der Stein ist für sie ein Schatz, der zudem ihr rechtmäßiges Eigentum ist, wie dir bekannt sein dürfte«, sagte Torcaill, der bei diesen Worten nicht glücklich aussah.
»Natürlich weiß ich das.« Ronan lief es kalt über den Rücken, obwohl sein Nacken brannte.
Jeder Angehörige des Clans MacRuari wusste, dass Maldred der Schreckliche den Stein des Raben seinen Bewahrern angeblich gestohlen und dadurch seine große Macht erlangt hatte - und sich die wahren Besitzer des magischen Steins damit auf ewig zu Feinden gemacht hatte.
Die dunklen Seelen glaubten, dass einst ein lebender Rabe im hohlen Inneren des Steins gefangen gewesen war und dass die Macht und die Klugheit des uralten und heiligen Vogels sich für alle Zeit auf die Bewahrer des Steins übertragen hatten.
Ronan runzelte die Stirn.
Sein Magen verkrampfte sich, und er zog wieder sein Schwert, weil er das Gefühl hatte, dessen Gewicht in seiner Hand zu brauchen.
Lady Gelis in den Klauen der Bewahrer des Stein - das war unvorstellbar.
Falls diese sagenumwobene Vereinigung der Magier überhaupt
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