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Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)

Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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geworfen hatte. Auf diese kleinen, rosig angehauchten Halbmonde, die unter ihrem knappen Mieder hervorgeschaut hatten, wann immer sie einen besonders tiefen Atemzug getan hatte.
    Was sie viel zu oft getan hatte, wie ihm nicht entgangen war.
    Ronan runzelte die Stirn, als sein Körper mit einem scharfen Ziehen in den Lenden auf diese Erinnerung reagierte.
    Und auch jetzt, in der kalten Dunkelheit des Waldes, ging ihm dieses Bild nicht aus dem Kopf: die üppige Fülle ihrer Brüste und die Halbmonde ihrer Knospen, die sich gegen den Rand ihres fast sündhaft tiefen Ausschnitts drängten.
    Er erinnerte sich auch an die Heiserkeit ihres Lachens und ihre Angewohnheit, langsam mit einer Fingerspitze über den Griff ihres Essmessers zu fahren.
    »Du irrst dich, mein Freund.« Ronan beugte sich vor und schnippte ein Laubblatt vom Umhang des Druiden. »Lady Gelis ist durch und durch irdischer Natur und keine Auserwählte.«
    Irdisch und genussfreudig auf eine Art und Weise, die nicht gut für einen Mann war.
    Davon war er überzeugt.
    Er unterdrückte ein Stöhnen, als ein unheilvolles Gefühl ihn beschlich, und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Er fühlte sich so abgelenkt, dass er sich nicht sicher war, ob er seine Gedanken laut ausgesprochen oder sie für sich behalten hatte.
    Obwohl das keine Rolle spielte.
    Torcaill von Altem Ruhm, wie alle den weißhaarigen Magier nannten, war ohnehin kein Mann, vor dem man Geheimnisse bewahren konnte.
    »Sie hat das dritte Auge.« Der Druide ergriff Ronans Arm und drückte ihn. »Ich habe es heller leuchten sehen als den Polarstern. Sie hat ...«
    »Sie hat hellseherische Fähigkeiten?« Ronan konnte sein Erstaunen nicht verbergen. »Das kann nicht sein. Mein Großvater kennt sie so gut, als wäre sie unter seinen strengen Augen aufgewachsen. Wäre sie eine taibhsear, hätte er mir das gesagt.«
    Torcaill machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich habe das dritte Auge, und es hat mich noch nie getäuscht.«
    Ronan atmete hörbar aus, weil er sich dieser Tatsache zu bewusst war, um zu widersprechen.
    »Du willst also an deinem Plan festhalten.« Torcaill schaute ihn an, und seine Augen sahen alles.
    »Ich habe keine andere Wahl.«
    »Man hat immer eine Wahl.«
    »Und du heißt meine nicht gut.«
    »Ich hatte nicht erwartet, dass diese Frau so begnadet ist.« Der Druide zupfte gedankenvoll an seinem langen weißen Bart. »Sie verfügt über eine große Macht. Selbst die kalten Flammen von Castle Dare haben auf sie reagiert. Hast du nicht gemerkt, wie warm es plötzlich wurde?«
    »Ich habe Lady Gelis' Hitze gespürt und weiter nichts!«
    Ronan machte ein verdrießliches Gesicht. Über das Geschick des Druiden, ihn zum Reden zu bringen, ärgerte er sich fast ebenso sehr wie über seine eigene Unfähigkeit, die Reize seiner Braut zu ignorieren.
    Mochte Gott ihn vor ihrem Zauber bewahren.
    Gelis MacKenzie war die leibhaftige Versuchung.
    Und es war unerheblich, ob sie ein drittes, viertes oder sogar fünftes Auge hatte.
    Er konnte sich ihrer Wirkung auf ihn nicht entziehen.
    Ronan unterdrückte einen Fluch. Sein Kopf begann zu dröhnen, und ein heißer, pochender Schmerz zwischen seinen Schultern drohte ihn verrückt zu machen.
    »Sie braucht deinen Schutz.« Torcaills Stimme enthielt keine Spur von Mitgefühl. »Ihre Gabe ...«
    »Himmeldonnerwetter noch mal!« Ronan funkelte den Druiden böse an. »Warum, glaubst du, habe ich diesen Mummenschanz begonnen, wenn nicht, um sie zu schützen?«
    »Du hast mich falsch verstanden, Junge.« Mit weiser Miene hob der Druide die Hand und wies mit einem seiner knotigen Finger auf einen schmalen Nebelstreifen, der über den Waldboden auf sie zukroch. Erst als dieser sich erhob, sich zwischen den Bäumen hindurchschlängelte und schließlich hinter den moosbedeckten Stämmen verschwand, senkte der alte Mann wieder den Arm.
    »Deine Braut«, fuhr er fort, »muss vor mehr als den Schatten und dieser schleichenden Bedrohung beschützt werden.«
    »Meinst du?« Ronan zog sein Schwert und trieb dessen scharfes Ende in den torfigen dunklen Boden. »Und ich sage, dass diese Bedrohungen auf der Hut sein sollten!«
    Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, verstärkte sich das Pochen zwischen seinen Schulterblättern. Da ihm diese Nacht jetzt vollends vergällt war, schloss er wütend seine Hand noch fester um den Griff des Schwerts. Irgendwo zerriss ein hohes Heulen die Stille, doch fest entschlossen, es zu ignorieren, stieß Ronan sein Schwert noch tiefer

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