Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)
schnaubte.
Und sein Großvater johlte.
Von der Erheiterung des alten Mannes ermutigt rückte Gelis näher an Ronan heran, so dicht, dass er gar nicht anders konnte, als ihr kostbares Rosenöl zu riechen. Triumphierend beobachtete sie, wie seine Nasenflügel bebten. Doch seine Haltung blieb so starr, als wäre er aus Stein gemeißelt.
Unverdrossen zwang sie sich zu einem Lächeln.
Verführung war ihr Spiel.
Und sie hatte nicht die Absicht, zu verlieren.
»Dare war auch einmal so etwas wie dein Zuhause!«, ertönte wieder Valdars dröhnende Stimme, als er die Hand mit dem Weinbecher ausstreckte, um mit Duncan anzustoßen. »Du würdest gut daran tun, dich an jene Zeiten zu erinnern und mit dem Nörgeln aufzuhören. Das bringt doch nichts. Es ist vollbracht, Herrgott noch mal!«
»Es ist trotzdem nicht leicht für mich.« Duncan fuhr herum, um Sir Marmaduke einen verdrossenen Blick zuzuwerfen. »Auch wenn einige ihre Bedenken vor nicht allzu langer Zeit bereits aufgegeben haben.«
»Es gibt Zeiten, in denen wir uns mit dem zufriedengeben müssen, was das Schicksal uns beschert.« Sir Marmaduke hob die Weinkaraffe und schenkte sich nach. »Besonders, wenn man vor vollendeten Tatsachen steht.«
Die Brauen des Schwarzen Hirschen zogen sich zusammen.
Sir Marmaduke trank ruhig und gelassen seinen Wein.
»Er spricht nur die Wahrheit aus, Vater.« Gelis bewegte die Finger ihrer linken Hand und betrachtete stolz das Funkeln ihres neuen Rings. »Es ist zu spät für Einwände.«
Valdar schlug wieder auf den Tisch. »Sag ich doch!«
Duncan presste die Lippen zusammen und schwieg.
Froh, dass er zumindest ruhig blieb, wandte Gelis sich nun wieder Hector zu. Da der Junge noch neben ihr stand, schob sie die goldene Kette mit dem Smaragd zur Seite, sodass der zierliche Dolch, den sie an ihrer Hüfte trug, sichtbar wurde. Es war ein Dolch für Kinder, dessen hübsch gearbeiteter Horngriff im Schein der Fackeln schimmerte.
»Das ist ein ganz besonderer sgian dubh«, sagte sie, als sie ihn dem Jungen gab. »Mein Bruder Robbie schenkte ihn mir, als ich ungefähr in deinem Alter war. Unser Vater hatte ihn für ihn angefertigt, und ich habe ihn als Talisman behalten. Er wird dir gute Dienste leisten.«
»Ooooh, das wird er! Vielen, vielen Dank, Mylady.« Hectors Finger schlossen sich um die Scheide des Dolchs. »Da werden die anderen Jungen in der Küche aber staunen!«
»Du hast das nicht richtig in Erinnerung, Kind«, sagte Duncan, nachdem der Junge mit seinem Geschenk davongeeilt war. »Es war dein Onkel Kenneth, der Robbie diese Klinge gab«, erinnerte er Gelis. »Er hat sie in seinen guten Jahren angefertigt, bevor er ...«
»Dies ist nicht der richtige Moment, über ihn zu reden«, unterbrach Sir Marmaduke ihn und legte eine Hand auf Duncans Arm. »Sei froh, dass Gelis einen Bewunderer in dem Jungen hat. Seine Freude wird sich als größerer Talisman erweisen als der kleine Dolch eines Kindes.«
Der Schwarze Hirsch schüttelte die Hand seines Freundes ab. »Sie sollte keinen Talisman nötig haben! Bei Gott und allen Heiligen, ich werde froh sein, wenn ...«
»Ihr werdet sogar noch froher sein zu hören, dass sie kein solches Andenken braucht.« Ronan legte das Messer zur Seite, das er zum Essen benutzt hatte. »Niemand wird sie hier auch nur anrühren, MacKenzie.«
Auch Gelis legte ihr Messer aus der Hand. Die Art, wie Ronan gesagt hatte, »niemand wird sie hier auch nur anrühren«, krampfte ihr die Brust zusammen und ließ ihr das Blut bis in die Ohren steigen.
Denn eine Ahnung sagte ihr, dass er damit vor allem sich selbst gemeint hatte.
Dass er ihr weder nahe kommen noch sie auf die Weise berühren würde, die sie sich von einem Ehemann erträumt hatte.
Wie von ihm gestreichelt und geliebt zu werden.
Bedrückt schlug sie die Augen nieder und betrachtete ihn so unauffällig wie nur möglich. Seine Haltung schien ihren Verdacht zu bestätigen. Noch nie war ihr ein Mann begegnet, der so fest entschlossen gewesen war, sie nicht wahrzunehmen.
Weil sie es noch immer nicht glauben wollte, rückte sie näher zu ihm und drückte ihr Knie an seinen Schenkel - was Ronan schneller zurückzucken ließ, als hätte sie ihn mit einem glühend heißen Schürhaken gestoßen.
Sie runzelte die Stirn, zog ihr Knie zurück und entschied sich für eine andere Taktik.
»Vielleicht solltet du die gezuckerten Mandeln probieren«, sagte sie und schob ihm die Schale hin. »Ihre Süße hebt vielleicht deine Laune.«
Seine Miene
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