Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)
verfinsterte sich. »Es gibt nichts unter dem Himmel, was das zustande bringen könnte, Mylady. Weder gezuckerte Mandeln noch eine so schöne Frau wie Ihr.«
»Dann findest du mich also anziehend?«
»Du kannst jedem Mann den Atem rauben«, sagte er mit einem eindringlichen Blick auf sie. »Und das weißt du auch.«
»Du siehst aber nicht sehr atemlos aus.« Sie besaß die Kühnheit, seinen Blick mit trotzig vorgeschobenem Kinn und wutblitzenden Augen zu erwidern.
Seiner eigenen Gereiztheit wegen ignorierte er ihren Unmut. Das Unbehagen, das allein schon ihre Nähe in ihm hervorrief, ließ ihn argwöhnen, dass selbst ein einziger kleiner Fehler in seinem Umgang mit ihr den Verlauf seines Lebens ändern könnte.
Auf eine Art und Weise, die er nicht unter Kontrolle hatte.
Die Heiterkeit seines Großvaters, der mit ihrem Vater scherzte, empfand er als genauso bitter. Jedes johlende Lachen und Augenzwinkern Valdars drehte ihm den Magen um, ebenso wie die Hoffnung, die sich in den Gesichtern der Wachen widerspiegelte und die immer wieder aufbrausenden Jubelrufe der Feiernden.
Denn diese Fröhlichkeit würde nicht lange anhalten.
Ein Blick auf die geschlossenen Läden der Fenster in der Halle bewies es. Schon jetzt krochen Nebelschwaden durch die Ritzen der Fensterläden. Lange dünne Nebelfäden schlängelten sich an den Tischen vorbei, die in Fensternähe standen, und brachten Kerzen und die von der Decke hängenden Öllampen zum Flackern und Erlöschen.
Ebenso wie auch Ronans kurze und verrückte Hoffnung, sein unerwartetes Glück beim Schopfe zu packen und eine weitere Chance auf Liebe zu riskieren.
Am Nebentisch entstand Bewegung, und Rufe wurden laut, als Torcaill der Druide sich erhob.
»Ich, Torcaill von Altem Ruhm, segne den Raben und seine Gemahlin.« Seine kräftige Stimme wurde lauter, als er seinen Stab erhob und ihn in Richtung Himmel schüttelte. »Mögen sie sich entfalten und gedeihen im Namen und der Herrlichkeit der Alten!«
Stürmischer Beifall brandete auf, und die Nebelschwaden verzogen sich, verschwanden wieder durch die Ritzen in den geschlossenen Fensterläden, durch die sie eingedrungen waren.
Torcaill machte eine letzte schwungvolle Bewegung mit seinem slachdan druidheachd, dem prächtigen Druiden-Stab, der zu leuchten und zu glühen schien, als er ihn wieder senkte.
Der mit ausgebreiteten Schwingen dargestellte Rabe, der die Robe des Druiden schmückte, schimmerte im Fackellicht, als der alte Mann sich umwandte. »Eine gute Nacht euch allen!«
Valdar erhob sich halb von seinem Sessel. »Ho, Torcaill!«, brüllte er, als der Druide sich zum Gehen anschickte. »Die Nacht ist noch jung. Und Ihr müsst das Ehebett noch segnen.«
»Es ist alles gesagt.« Torcaill blieb stehen, mit einer Hand auf seinen Stock gestützt, die andere an seiner Hüfte. »Meine alten Knochen plagen mich, und ich werde jetzt mein warmes Bett aufsuchen. Euer Enkel und seine Gemahlin haben meine vollste Zustimmung und den guten Willen der Alten. Das genügt.«
»Soviel ich hörte, habt Ihr nicht einmal ein Bett!«, spöttelte Valdar und knallte seinen Weinbecher auf den Tisch. »Oder hatte ich immer Watte in den Ohren, wenn Ihr behauptet habt, Ihr könntet Eure Zeit nicht mit Schlafen vertun?«
»Ich werde dafür sorgen, dass er sicher nach Hause kommt«, sagte Ronan und stand auf. »Der Nebel ist sehr dicht heute Nacht. Ich will nicht, dass er auf dem Heimweg stolpert und fällt.«
Bevor die verblüfften Gäste an der erhöhten Tafel ihn umstimmen konnten, stieg Ronan vom Podium herunter und ließ Freunde und Verwandte von ihm denken, was sie wollten.
Wenn er richtig kalkuliert hatte, würde Lady Gelis nicht wieder so begierig darauf sein, ihr Knie an seines zu drücken.
Ihr Knie oder irgendeinen anderen Teil ihrer bezaubernden, nach Rosen duftenden Person.
So leid ihm das auch tat.
»Sie ist eine der Auserwählten, sage ich dir.« Torcaill löste sich aus dem Dunkel der Bäume, kaum dass Ronan durch eines der nur selten benutzten Tore in der äußeren Burgwand getreten war. »Ihr inneres Leuchten hat mich fast geblendet.«
Ronan unterdrückte nur mit Mühe ein Schnauben. »Ja, sie ist eine auffallende Person.« Er sah den Druiden an und hätte fast hinzugefügt, dass der große grüne Smaragd, der zwischen ihren Schenkeln glitzerte, beinahe ihn geblendet hätte.
Der Smaragd und einige andere Dinge.
Ganz zu schweigen von der Wirkung des kurzen Blicks, den er auf ihre halb entblößten Brüste
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