Die Feurige Braut Des Highlanders
weiterschnarchte.
Ronan unterdrückte einen Fluch. Nicht nur der Hund wärmte ihn. In seinen Lenden kribbelte und brannte es, als würde er vom Teufel und dessen Lakaien mit glühenden Nadeln gepiesackt.
Vielleicht würde er dieses Gefühl tagelang nicht loswerden, so stark war es.
Und Buckie fortzuschicken war auch keine Option.
Der alte Hund lahmte auf den Hinterbeinen und verdiente seine Ruhe noch mehr als Ronan. Außerdem würde er ohnehin nicht gehen, mochte Ronan ihn noch so böse anfunkeln und schelten. Im Gegensatz zu den anderen Burghunden war Buckie völlig unempfänglich für die düsteren Stimmungen seines Herrn.
Weit entfernt davon, das Weite zu suchen, wann immer dieser Ausdruck auf Ronans Gesicht erschien, kam Buckie im Gegenteil zu ihm getrottet und leckte ihm die Hand.
Das tat er schon, seit Ronan ihn in Glen Dare gefunden hatte, an einen Baum gebunden, abgemagert, halb verhungert und übersät von Narben. Ronan hatte damals nicht geglaubt, dass der junge Hund die Nacht überleben würde.
Aber er war am Leben geblieben und prächtig gediehen, und bis heute konnte Ronan kaum einen Schritt tun, ohne Buckie auf den Fersen zu haben.
Und wie es schien, würde er heute Nacht keinen ungestörten Schlaf mehr finden.
Seufzend legte er sich wieder hin, um es zumindest zu versuchen.
Doch kaum hatte er die Augen geschlossen und war in einen tiefen, traumlosen Schlaf gefallen, als ihn das Geräusch von schnellen Schritten wieder weckte.
Er spürte, dass Buckie sich regte und sich langsam erhob.
Wieder versuchte Ronan, nicht zu fluchen, als er die Augen öffnete und in die rauchenden, zischenden Flammen einer kleinen Binsenfackel blickte.
Ein paar Funken fielen auf seine Brust, und er wischte sie mit einer gereizten Handbewegung weg.
Jetzt wusste er, was Buckie aufgestört hatte.
Ronan blinzelte und hob eine Hand, um den Rauch vor seinen Augen wegzuwedeln, wobei er sich fragte, ob er vielleicht in den Feuern der Hölle aufgewacht sein mochte.
Bevor er jedoch eine Antwort auf die Frage fand, bewegte sich die Fackel, und er sah, dass Anice, die Dienstmagd, mit großen Augen auf ihn heruntersah. In ihrer Kehle arbeitete es, und ihr schmales kleines Gesicht war kreidebleich.
»Oh, Sir!«, rief sie aufgeregt. »Ihr müsst sofort kommen! Sie haben Euer Schlafzimmer verwüstet und ...«
»Was?« Ronan blinzelte erneut, noch zu verschlafen, um klar zu denken. »Wer sie?«
Das Mädchen schüttelte so heftig den Kopf, dass einer ihrer dünnen schwarzen Zöpfe aus den Nadeln rutschte. »Das will ich gar nicht wissen, glaube ich«, erwiderte sie so angsterfüllt, dass Ronan sofort klar war, von wem sie sprach.
Er sprang auf. »Lady Gelis?«, fragte er, während er sein Plaid ergriff. »Ist ihr etwas zugestoßen?«
»Nein, Sir, sie regt sich nur über all das gute Essen auf, das jemand aus dem Fenster geworfen hat.«
Im Eingang zu der Nische ließ Buckie sich auf seinen Hinterbeinen nieder und winselte.
Ronans Augen weiteten sich. »Das Essen, das ich bestellt hatte, ist aus dem Fenster geworfen worden?«
Anice, die ihn nicht ansehen konnte, blickte auf die kleine Fackel in ihrer Hand. »Aye, so ist es, Mylord. Und Mylady denkt, dass Ihr das wart.«
Ronans Magen verkrampfte sich, als eisige Furcht wie eine kalte Hand über seinen Rücken strich.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, fuhr er herum, stürzte aus der kleinen Nische und rannte durch die dunkle Halle zu der Treppe. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend stürmte er die Wendeltreppe zum Turm hinauf und hielt sich nicht einmal mit einem Fluchen auf, als er bei einem falschen Tritt mit den nackten Zehen gegen einen der harten Steine stieß.
Ein scharfer Schmerz durchfuhr sein Bein und trieb ihm die Tränen in die Augen, aber er runzelte nicht mal die Stirn.
Dafür blieb später noch Zeit genug.
Er hatte nicht damit gerechnet, dass die Bewahrer des Steins so schnell handeln würden.
Und ich hätte auch nie erwartet, dass Lady Gelis' Sicherheit mir so wichtig sein würde, dachte er, als er mit Buckie hinter sich die Stufen hinauflief.
Irgendwie und irgendwo in der kurzen Zeit, seit sie ihn zum ersten Mal angelächelt und er geträumt hatte, er küsste sie an einem Strand, war sie zu mehr für ihn geworden als nur ein Mädchen, das er vor Unheil bewahren wollte.
Sie war ihm wichtig geworden.
Und das war eine größere Gefahr als die Bewahrer des Steins mitsamt ihrer unheimlichen Nebelgeister.
Eine viel größere Gefahr.
Und zudem eine, von
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