Die Feurige Braut Des Highlanders
Nervosität nahm zu, als er seine sorgsam gefaltete Reisekleidung darauf liegen sah.
Seinen eleganten schwarzen Umhang und seine offene, halb gepackte Reisetasche.
Rosendüfte und erotische Träume waren vergessen, als er wieder herumfuhr und irgendwie ganz und gar nicht überrascht war, dass seine Braut mit in die Hüften gestemmten Händen dastand und ihn mit ihren bernsteinfarbenen Augen herausfordernd betrachtete.
»Deine Geldbörse und der Weinschlauch sind dort drüben«, sagte sie und wies hinter ihn.
Als er in diese Richtung blickte, sah er einen ordentlichen kleinen Stapel seiner anderen Sachen. Sein Kettenpanzer, dessen silberne Maschen im Kerzenlicht schimmerten, war über einen Stuhl gelegt worden, während sein zweites Schwert und das Schwertgehenk halb verborgen im Dunkeln auf dem Boden lagen.
Er zwang sich, sie nicht anzustarren.
Und auf gar keinen Fall würde er den harten, kalten Klumpen, zur Kenntnis nehmen der sich zwischen seinen Schultern bildete.
Aber er ballte die Fäuste.
Mit Ausnahme der eher lästigen als bedrohlichen Nebelfetzen, die sich über die Fenstersimse hereinzuschlängeln pflegten und manchmal sogar in den Burgsaal eindrangen und über die Tische krochen, hatte keiner der mit dem Fluch Maldreds des Schrecklichen einhergehenden Teufeleien es je gewagt, in Castle Dares Mauern einzudringen.
Bis jetzt, wie er sich zu seiner Beklemmung eingestehen musste.
»Diese Kleider und die anderen Sachen sind meine Reiseausrüstung.« Mit einem, wie er wusste, falschen Optimismus sah er Gelis an und hoffte, dass sie seinen Verdacht entkräften und ihm das Gegenteil beweisen würde. »Aber sie lagen in meiner verschlossenen Truhe, und mein zweites Schwert lag unter dem Bett versteckt.«
»Das hat Anice auch gesagt, als wir die Sachen überall im Raum verstreut vorfanden.« Gelis erwiderte seinen Blick, und ihre Worte nahmen ihm die Hoffnung. »Sie sagte auch, nur du hättest einen Schlüssel zu der Truhe.«
Was zutraf, aber alles nur noch schlimmer machte.
Da er jedoch nicht vorhatte, ihr das zu verraten, verschränkte er die Arme vor der Brust und sagte: »Und wenn es so ist?«
»Dann warst du hier, bevor ich nach oben kam«, beschied sie ihn und warf einen Blick auf Buckie, der inzwischen die gesamte Türschwelle in Anspruch nahm.
Das Schnarchen des Hundes ließ den Schluss zu, dass er schlief, aber mit einem nur halb geöffneten Auge dennoch jede Bewegung seines Herrn verfolgte. Und auch eines seiner Ohren war aufgestellt, damit ihm keines der Worte entging.
Ronan verzog den Mund.
Gelis beobachtete ihn jetzt genauso aufmerksam wie Buckie, und er zweifelte nicht daran, dass ihre Ohren genauso gut waren.
»Du bestreitest also nicht, dass du hier drinnen warst?«, fragte sie und betrachtete ihn aus schmalen Augen.
Ronan machte eine abwehrende Handbewegung, weil er seiner Stimme noch nicht traute.
Er war vorher in diesem Raum gewesen.
Aber nur, um sich zu vergewissern, dass alles da war, was sie brauchte. Ein warmes Feuer, ein frisch bezogenes Bett und sein so sorgfältig geplantes Abendessen für eine Person auf dem hübsch gedeckten Tisch.
Was wie ein Schlag ins Gesicht für sie war, der sie dazu hatte bringen sollen, am nächsten Morgen mit ihrem Vater heimzureiten.
Aber jetzt bereute Ronan diesen lächerlichen Plan und wünschte, er könnte ihr einfach die ganze schauerliche Wahrheit sagen. Aber diese Schrecken in Worte zu fassen könnte gefährlich sein, konnte seine Gedanken auf Pfade lenken, die er nicht zu betreten wagte.
»Nun?«, fragte sie mit erhobener Augenbraue. »Gib wenigstens zu, dass du für eine Reise gepackt hast.«
»Sei vorsichtig ...« Mehr sagte er nicht, weil er wusste, dass es schon zu spät war.
Weil das Wort ›Reise‹ schon gefallen war.
Und Buckie hatte es natürlich auch gehört, wie ein Blick zur Tür bewies. Der Hund hatte nun beide Augen geöffnet und wedelte erwartungsvoll mit seinem Schwanz.
Ronan ignorierte ihn.
Lady Gelis dagegen schenkte dem Tier ein Lächeln.
»Ermutige ihn nicht.« Ronan runzelte die Stirn. Es wäre nicht gut für Buckie, sie zu sehr ins Herz zu schließen oder sich auf Ausflüge zu freuen, die er seines Alters wegen nicht mehr unternehmen konnte. »Seine Zeit der Abenteuer ist vorbei. Er hat Probleme mit den Hüften, und manchmal fällt er hin, weil seine Beine ihn nicht mehr tragen. Buckie verlässt die Burg nicht mehr.«
»Wirklich?« Sie warf ihm einen Blick zu, der so ausgelegt werden konnte, dass Buckies
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