Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen
selbst gesehen.“
„Dass gerade Kamal sich in einen zahmen Schoßhund verwandelt hat, schmerzt mich zutiefst.“
In diesem Moment ging der Haarknoten auf, und die seidig glänzenden Haare fielen ihr bis über die Schultern. Da war es zu spät.
Sie hatte gewonnen.
Obwohl er sich alle Mühe gegeben hatte, war sie auf das Thema, das ihn brennend interessierte, nicht eingegangen. Es blieb ihm also keine Wahl, als es selbst anzuschneiden. „Dass du auf diese Beispiele für glückliche Ehen zu sprechen kommst, hat nicht zufällig einen Grund? Du glaubst doch nicht etwa, ich falle auf so einen simplen Trick herein?“
Sie wandte sich um und sah ihn triumphierend an.
Einen Moment glaubte er schon, sie würde nichts antworten.
Dann stützte sie die Hände und den Kopf auf den Stiel des Mopps und lächelte überlegen. „Nur mal so interessehalber: Wie bist du auf die Idee gekommen, dass ich dich heiraten will?“
Erleichtert, dass sie endlich auf diesen Punkt zurückgekommen waren, sagte er: „Keine Ahnung. Vielleicht weil du mich seit der Konferenz verfolgst?“
Sie lachte und räumte den Mopp auf. „Du verstehst das völlig falsch. Dich zu heiraten ist mir noch nie in den Sinn gekommen. Davon habe ich erst mal genug.“ Sie fügte hinzu – und übertrieb dabei den tröstlichen Tonfall: „Aber nimm das bitte nicht persönlich!“
Da sie nichts weiter dazu sagte, fragte er: „Du willst also keine Ehe mit mir?“ Er gab ihr ihre Kaffeetasse.
„Ganz sicher nicht.“ Genüsslich trank sie einen Schluck.
Als er schon dachte, sie würde das Thema wieder fallen lassen, sagte sie mit fester, fast feierlicher Stimme: „Aber ich will dich. “
Es dauerte eine Weile, bis er die Sprache wiederfand. „Als Sexpartner?“
Verlegen senkte sie die Lider. Dann sah sie ihn an, und eine Fülle von Gefühlen drückte sich in ihren Augen aus. „Das auch.“
„Als was denn noch? Was kann ich noch für dich sein? Eine Trophäe? Eine Art Sponsor? Ein Wachhund?“
Sie lächelte auf ihre unnachahmliche Weise. „Ich bin mir sicher, dass du in all diesen Rollen gut wärst. Aber das ist nicht das, was ich will. Ich stelle mir dich bei vielen anderen Gelegenheiten vor: zum Stressabbau, als Anregung, als brillanten Gesprächspartner, beim gemeinsamen Sport …“ Sie ließ den Blick abwärts schweifen. „… und als meinen persönlichen Tabledancer.“
Jede einzelne dieser Vorstellungen jagte ihm einen Schauer der Erregung über den Rücken.
Am liebsten hätte er sie auf der Stelle an sich gezogen und ihr seine Qualitäten bewiesen.
„Deine Brüder und ihre Frauen habe ich nicht als Beispiele für Ehen erwähnt, sondern für glückliche Beziehungen, die den Partnern mehr geben als alles andere. Dass die Paare als äußere Form die Ehe gewählt haben, ist ihre Sache. Du und ich haben ja Erfahrung damit und wissen, dass dieses Modell für uns nicht passt. Aber ich bin mir sicher, dass wir gut zusammenpassen und ausgezeichnet miteinander klarkommen – auf jede Art, die uns gefällt. Wir haben es in der Hand und brauchen keine Rücksicht auf althergebrachte Traditionen zu nehmen, die mir so geschadet und dich fast das Leben gekostet haben.“
Und da begriff er zum ersten Mal, was Versuchung bedeutet.
Vor ihm stand eine Frau, wunderschön, witzig und intelligent, die sich nach ihm sehnte und keine Bedingungen stellte.
Er schämte sich dafür, dass er, der so schlechte Erfahrungen gemacht hatte, trotzdem noch auf der Hut war.
„Denkst du an eine unverbindliche heimliche Affäre?“
„Unverbindlich ja, wenn damit gemeint ist, dass wir keine Verpflichtungen eingehen. Und heimlich … so würde ich es nicht ausdrücken, eher … privat. Was wir einander bedeuten, geht niemanden etwas an. Und Affäre: Das Wort trifft es nicht wirklich. Ich will, dass wir füreinander da sind, in jeder Hinsicht. Unsere gemeinsame Energie soll in all unsere Lebensbereiche fließen. Ich will dir nah sein. Ich will mit dir zusammen sein. Ohne jede Beschränkung.“
Er biss die Zähne aufeinander. Das klang paradiesischer als alles, was er sich je vorgestellt hatte. „Und du bleibst dabei, dass daraus keine Ehe werden soll?“, vergewisserte er sich.
Sie lächelte. „Worauf du dich verlassen kannst!“
Das klang ehrlich. Warum sie ihm alles anbot, was sich ein Mann nur wünschen konnte, und das ohne irgendwelche Zwänge, war ihm ein Rätsel. Und es machte ihn wütend, auf sie, auf sich. „Seltsam, dass dein Vater so auf diese Ehe gedrängt
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