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Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen

Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen

Titel: Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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Machenschaften trieb.
    Sofort eilte Amjad zu ihr und stützte sie.
    Sie wagte kaum, ihn anzusehen, aber in seinen Augen lag keine Verachtung, sondern Besorgnis.
    „Jetzt wird mir einiges klar … Die Gelegenheiten, dich zu sehen, waren von ihm eingefädelt. Und ich habe es nicht gemerkt, sondern mich einfach nur darüber gefreut, mit dir zusammen sein zu können. Und dieses Mal … Wenn ich es mir recht überlege, ist er mir gar nicht so schonungsbedürftig vorgekommen. Im Gegenteil, er hat die Lungenentzündung gut überstanden, und es geht ihm besser.“
    Sie schwieg einen Moment. „Klar ärgert es mich, dass er sich in mein Leben einmischt. Aber wirklich böse bin ich ihm nicht. Sicher wollte er mir auf seine Art helfen, den einzigen Mann zu bekommen, der wirklich zu mir passt.“
    Amjad sah sie mit seinen grünen Augen kühl an. „Sehr praktisch für ihn, dass er offenbar eine Liste ‚einzigartiger Männer‘ für dich hat.“
    „Nein, was Haidar angeht, musst du dich irren. Vater weiß, dass er und ich nichts anderes als Freunde sind und ich nur dich will.“ Sie zögerte. „Oder er hat sich das mit Haidar nur ausgedacht, um dich eifersüchtig zu machen, damit du nicht länger zögerst. Wehe, wenn das wahr ist!“
    Die Kälte in Amjads Augen war einem Ausdruck des Begreifens gewichen. Oder der Versuchung? Er schüttelte den Kopf. „Aber so leicht falle ich nicht auf Yusufs Tricks herein.“
    Am liebsten hätte sie ihm die dunkle Haarsträhne zurückgestrichen, die ihm ins Gesicht gefallen war. Plötzlich bekam sie Angst, dass die Machenschaften ihres Vaters ihr jede Chance bei Amjad verbaut hatten. Sie schluckte, und das Sprechen fiel ihr schwer. „Ich dachte, du hättest erkannt, dass wir Seelenverwandte sind. Ich dachte, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis du eines Tages mehr Nähe zwischen uns zulässt. Aber wenn das nie der Fall sein wird, muss ich es wissen, Amjad. Wenn du Zweifel an meinen Gefühlen hast, werde ich dich den Rest der Zeit hier in Ruhe lassen. Und danach wirst du nichts mehr von mir hören oder sehen. Du hast die Wahl.“
    Mit weit geöffneten Augen sah er sie an.
    Maram glaubte, es würde ihr das Herz zerreißen.
    Dann ging er zur Tür und hinaus in den Sandsturm – ohne jede Schutzkleidung.

6. KAPITEL
    Amjad mochte der verrückte Prinz sein, aber er war kein Narr. Sicher würde er jeden Moment zurückkommen.
    Aber er kam nicht.
    Maram wartete, und die Minuten kamen ihr wie Stunden vor. Sie ging zum Fenster neben der Tür, sah aber nichts außer dem Sandsturm.
    Vielleicht war er nur in den Pferdestall gegangen, doch selbst das war ohne Schutzmaßnahmen ein gefährliches Unterfangen.
    Obwohl er das wusste, war er gegangen. Nur um von ihr wegzukommen.
    Kein Wunder, die Enthüllungen mussten ihm sehr zugesetzt haben. Für sie selbst war es leichter, sie wusste ja längst, dass ihr Vater dazu neigte, seine Mitmenschen zu manipulieren. Aber Amjad hatte angenommen, dass auch sie selbst daran beteiligt war, was sein Misstrauen Menschen gegenüber noch vergrößert hatte.
    Im Nachhinein erschien es ihr umso erstaunlicher, dass sie einander dennoch so nahe gekommen waren – näher als in ihren kühnsten Träumen. Trotz seiner Bemühungen, Abstand zu wahren. Doch immer wieder hatte er sich entspannt und ihr einen Blick hinter seine kühle Fassade gestattet.
    Nicht nur, dass sie ihn bewunderte und verehrte. Nein, sie konnte auch mit ihm reden und lachen. Sie verstanden einander, das stand fest. Aber würde sie ihn auch … bekommen?
    Im Moment war sie sich da nicht so sicher.
    Es war ein Fehler gewesen, ihn jetzt schon zu einer Entscheidung zu drängen. Kein Wunder, dass er weggelaufen war.
    Wenn er ihr glaubte, gab es keinen Grund mehr, der Sehnsucht nicht nachzugeben. Und davor hatte er Angst.
    Was war aber, wenn er ihr nicht glaubte? Wenn er darauf bestand, dass sie ihm aus dem Weg ging, wie sie es selbst vorgeschlagen hatte? Was hatte sie sich nur dabei gedacht!
    Sie musste einen Weg finden, wie sie aus diesem Dilemma wieder herauskam, ohne das Gesicht zu verlieren. Und zwar schnell, bevor er zurückkam.
    Doch er kam nicht zurück.
    Vergebens versuchte sie, sich abzulenken. Nach einer Stunde sagte sie sich, dass er manchmal durchaus so lange im Pferdestall brauchte. Auch zwei Stunden lagen noch im Bereich des Möglichen, wenn er Dahabeyah striegelte. Plötzlich hielt sie das untätige Warten nicht mehr aus.
    Auch damals hatte sie keine Angst gehabt. Sie war bei ihm gewesen. Und für

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