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Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen

Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen

Titel: Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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ihn da.
    Sie malte sich die schrecklichsten Dinge aus, sah ihn verletzt daliegen, schon halb vom Sand bedeckt …
    In Windeseile holte sie den Erste-Hilfe-Kasten und setzte ihre Schutzbrille auf. Dann stürzte sie aus dem Haus.
    Der Wind warf sie fast um und fühlte sich an wie tausend Nadelstiche. Das Haus war nur deshalb nicht im Sand versunken, weil es hoch oben auf einem Felsen stand. Die Stufen allerdings sah man schon längst nicht mehr.
    Maram schlug die Richtung ein, in die sie Amjad einige Male hatte gehen sehen, bevor er im Sandsturm verschwunden war. Die Sichtweite betrug kaum einen Meter, sodass sie das Haus schon nach wenigen Schritten, bei denen sie tief im Sand versank, nicht mehr sah. Sie zog das T-Shirt aus, um ihr Gesicht zu schützen.
    Solange sie atmen konnte, würde sie nach ihm suchen.
    Nach endlosen Minuten, in denen sie sich durch die Sandhölle gekämpft hatte, erreichte sie den Stall. Sie schaffte es, die Tür hinter sich zu schließen, nahm die Brille ab und sah sich um. Dahabeyah stand in ihrer Box – aber Amjad war nicht da!
    Wenn ihm nur nichts passiert war! Verzweifelt rief sie nach ihm, aber das Heulen des Sturmes übertönte ihre Stimme.
    Trotzdem hörte sie nicht auf, seinen Namen zu rufen – …
    … und endlich antwortete er. „ B’haggej’ jaheem! Was machst du denn hier?“
    Amjad!
    Es ging ihm gut. Alles andere war egal – auch dass ihre Beine ihr den Dienst versagten.
    Dann lagen sie einander in den Armen. Nichts sonst zählte.
    Wie er den Rückweg fand, wusste sie nicht. Und wieder einmal trug er sie über eine Schwelle.
    Als er sie absetzte, fühlten sich ihre Beine an, als ob sie nicht zu ihr gehörten. Sie nahm die Brille ab und sah, wie er ein mit Wasser gefülltes Becken, Handtücher und einige Fläschchen holte und alles auf den Eichentisch stellte.
    Dann betrachtete er sie, wie sie nur im BH vor ihm stand. „Also: Was hast du dir dabei gedacht?“
    Dasselbe hatte er sie schon einmal gefragt, damals bei der Konferenz, als es beim Eröffnungsempfang eine Bombendrohung gegeben hatte.
    In der allgemeinen Panik war sie unter einen umgestürzten Tisch geraten und hatte verzweifelt versucht, sich zu befreien. Dabei hatte sie um Amjad genauso viel Angst gehabt wie um sich selbst.
    Da war er plötzlich aufgetaucht und hatte das schwere Möbelstück spielend leicht weggehoben. Dann hatte er sie auf seinen starken Armen nach draußen getragen. Er hatte ihr zugerufen, sie solle so weit wie möglich weglaufen, während er selbst in das Gebäude zurückgerannt war.
    Sie hatte kaum eine Sekunde gezögert, dann war sie ihm gefolgt. Genauso wie seine Wachen, die er eigentlich ebenfalls weggeschickt hatte. Gemeinsam hatten sie alle Menschen in Sicherheit gebracht, bis das Gebäude leer und die Bombenentschärfungstruppe eingetroffen war.
    Zum Glück hatte die Bombe nicht existiert. Aber der Schaden durch die Panik schon – und Amjads Wut auch.
    Er hatte darauf bestanden, sie von seinen Ärzten untersuchen zu lassen, und sie dann mit in sein Büro genommen.
    Damals hatte er denselben Eindruck auf sie gemacht wie jetzt: majestätisch in seinem Zorn. Sie war davon überzeugt, dass er die anderen aus edlen Prinzipien heraus gerettet hatte – aber um sie war er tief besorgt gewesen. Und wütend war er gewesen, weil er sich ausgemalt hatte, was alles hätte passieren können.
    Genau wie jetzt.
    Sie hatte versucht, ihn zu beschwichtigen, und ihn gefragt, warum sie nicht dasselbe für andere tun sollte wie er selbst.
    Einen Moment lang hatte sie geglaubt, die Ernsthaftigkeit ihrer Frage würde ihn erweichen, er würde sie endlich an sie heranlassen. Er hatte gezögert … Aber da hatte sein Handy geklingelt – es war um Folgen der Massenpanik gegangen – und der Zauber des Augenblicks war vorüber gewesen.
    Als sie ihn das nächste Mal gesehen hatte, hatte er sich zu ihrer Enttäuschung so distanziert wie immer gezeigt, und es war ihr nie wieder gelungen, ihm so nahe zu sein. Bis jetzt.
    Jetzt war er so wütend wie damals.
    „Sehr witzig, Maram“, sagte er und sog scharf die Luft ein. „Bei der Bombendrohung hast du die Heldin gespielt, um mich zu beeindrucken. Und worum ging es diesmal? Du konntest es wohl nicht erwarten, wie ich auf dein Ultimatum reagiere?“
    „Na, hör mal! Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Dir hätte ja wer weiß was passieren können! Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“
    „Wieso? Hast du gedacht, ich lasse dich allein

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