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Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen

Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen

Titel: Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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hinzu. Gelassenheit? Zufriedenheit? Kein Zweifel, diese Frau hatte Macht über ihn. Er hatte sie unterschätzt.
    Aber auch am Abend schwieg sie sich aus. Nur die zauberhafte orientalische Musik, die sie auswählte, schien Bände zu sprechen über diesen Ort, darüber, wie sie ihn sah, was sie sich wünschte.
    Mehrmals wäre er fast von sich aus auf das Thema zurückgekommen, beherrschte sich aber stets im letzten Moment. Gegen Mitternacht bereitete er das Sofa vor – und tat dabei, als würde er nicht bemerken, dass sie ihm zusah.
    Schließlich sagte sie: „Du bist größer als ich. Schlaf doch du im Bett, und ich nehme das Sofa.“
    „Nein. Und das ist kein Akt der Ritterlichkeit. Ich habe einfach keine Lust, mich von dir unter Quarantäne stellen zu lassen.“
    Im Unterschied zu ihm schlief sie gut, das wusste er inzwischen. Jedenfalls wollte er sich ganz sicher nicht dem süßen Anblick aussetzen, den sie dabei bot.
    „Dafür gehe ich als Erster ins Bad. Ich brauche nicht so lang.“
    Im Bad bereute er die offene Bauweise dieses Hauses. Wie gerne hätte er eine Tür hinter sich zugemacht! Auch die Dusche war nicht wirklich ein Rückzugsort.
    Er spürte förmlich Marams Begehren auf seiner Rückenmuskulatur, die vor Anspannung schmerzte. Es war, als würde sie ihn mit Lippen und Händen liebkosen. Er, dem sonst alle Frauen gleichgültig waren, hatte auf einmal die wildesten Fantasien.
    Er lehnte den Kopf an die Fliesen und ließ das Wasser über seinen Körper laufen. Von ihr zu träumen, solange er ihr aus dem Weg gegangen war, war das eine. Sie aber ständig in seiner Nähe zu wissen, noch einmal etwas ganz anderes.
    Doch er würde widerstehen.
    Wie immer.
    Am vierten Tag geriet Amjads Widerstand ins Wanken.
    Der Morgen war normal verlaufen, wenn man den Begriff in dieser Situation verwenden konnte. Um sich zu beschäftigen, beschloss er, sauber zu machen, und Maram schloss sich ihm an – obwohl sie beide wussten, dass es im Grunde überflüssig war, denn sie hatten sorgsam darauf geachtet, alles tadellos zu halten.
    Im Wohnzimmer hatten sie eines ihrer üblichen Geplänkel begonnen, und sie setzten es fort, während sie in der Küche und er im Bad putzte.
    Trotz des Sturmes, der immer noch anhielt, hörte er ihre Stimme klar und deutlich – als würde er alles andere ausblenden.
    „Wenn du meinst, dass alle mächtigen Männer den Verführungskünsten habgieriger Frauen zum Opfer fallen, wie erklärst du dir dann das mit deinen Brüdern?“, fragte sie.
    „Du meinst ihre Entstehung?“ Amjad putzte den Spiegel unnötigerweise bereits zum dritten Mal. „Meine Halbbrüder, Brüder und ich stammen von solchen habgierigen Frauen ab. Das trifft auf meine Mutter zu – und auch auf meine Stiefmutter.“
    „So einfach will ich das nicht glauben. Da möchte ich vorher schon ihre Sicht der Dinge hören.“
    „Im Fall meiner Mutter brauchst du dazu eine Séance. Aber Vorsicht, wenn du dich auf sie einlässt – sie kommandiert andere gerne herum. Und im Fall meiner Stiefmutter kann ein Schutzzauber nichts schaden.“
    Marams angenehmes Lachen schallte durch das Haus und durchdrang seinen ganzen Körper.
    Er ordnete sein Rasierzeug und versuchte, während er in den Spiegel sah, sein Lächeln abzustellen. Erst als er die übliche gleichgültige Miene aufgesetzt hatte, ging er in den Wohnbereich.
    Mit hochgekrempelten Ärmeln war sie dabei, den Fußboden zu moppen. Die hellbraunen Haare hatte sie zu einem Knoten geschlungen, der von einem Bleistift gehalten wurde. Einzelne Strähnen fielen ihr ins leicht gerötete Gesicht.
    Sie sah wunderschön aus. Selbst in Designerkleidung mit Stilettos hätte sie nicht anziehender wirken können.
    „Das meine ich nicht. Amir und Hassan waren beide zu großen Opfern bereit. Amir wäre wegen seiner Liebe fast ins Exil gegangen, und Hassan hat sich bewusst über die Tradition hinweggesetzt, um mit der Frau seines Herzens zusammen zu sein.“
    Amjad atmete tief durch. „Amir ist ein unverbesserlicher Romantiker, und Hassan leidet unter einer Schussverletzung und einem Sonnenstich in Kombination mit Verliebtheit. Mal abwarten, wie es nach den Flitterwochen aussieht! – Auch wenn sie es sich selbst zuzuschreiben haben, hoffe ich, dass es kein böses Erwachen gibt.“
    „Was für ein fürsorglicher Bruder du bist!“, spottete sie und sah ihn gut gelaunt an. „Und was ist mit Aliyah und Kamal? Sie haben schon zwei Kinder und sind noch so verliebt wie am ersten Tag. Ich hab es

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