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Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen

Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen

Titel: Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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habe. Dass er dafür „büßen“ oder seinen „Fehler wiedergutmachen“ müsse. Und so weiter und so weiter.
    „Doch! Das weißt du doch. Und dann …“
    Yusuf schnitt ihr das Wort ab. „Noch mal: Er hat dich nicht gerettet! Der Schuft hat dich entführt! Du bist seine Geisel.“

9. KAPITEL
    Nach einem Moment fassungslosen Schweigens fragte Maram: „Übertreibst du da nicht ein bisschen? Ich bin jetzt gerade mal zehn Tage weg, und außerdem hat Amjad dich angerufen …“
    „Ich war fast verrückt vor Angst um dich. Bis mir aufgefallen ist, dass niemand nach Amjad sucht. Da wurde mir klar, dass alles geplant war. Er kennt die Gegend wie kein Zweiter, und der Sturm war eine brillante Gelegenheit für ihn, die Entführung durchzuziehen“, sagte Yusuf atemlos. „Ich habe hundertmal angerufen, um über deine Freilassung zu verhandeln, aber er ist nie ans Telefon gegangen. Anscheinend wollte er mir richtig Angst machen, bevor er seine Forderungen stellt.“
    „Vater, das sind doch Horrorgeschichten“, versuchte sie, ihn zu beruhigen. „Hast du etwa einen Rückfall? Für mich klingt das ziemlich nach Fieber.“
    „Jetzt lass die Fragerei und gib mir schon diesen Widerling.“
    „In diesem Zustand lasse ich dich nicht mit Amjad sprechen.“
    Yusuf verstummte – was Maram nach diesem heftigen Ausbruch ausgesprochen alarmierend fand.
    Doch bevor sie etwas sagen konnte, sprach er mit dünner Stimme weiter. „Was hat dieser Heuchler dir gesagt?“
    Sie atmete tief ein. „Eine ganze Menge, aber das Thema Heuchelei lassen wir besser mal außen vor. Du weißt selbst am besten, was du ihm angeboten hast, ohne dass ich etwas davon wusste.“
    „Ja, und inzwischen bin ich heilfroh, dass er nicht auf diese Dummheit von mir eingegangen ist. – Aber irgendwie hat er es geschafft, dich gegen mich aufzubringen. Es macht mich krank, wie er deine völlig unangebrachte Verehrung ausnützt!“
    Anscheinend reagierte Yusuf genau so, wie sie es befürchtet hatte. „Amjad nützt mich nicht aus. Ich bin doch kein ahnungsloser Teenager. Amjad ist …“
    Wieder unterbrach er sie, und die Traurigkeit in seiner Stimme ging ihr mehr zu Herzen als seine Wut. „… ein Mann ohne Gnade, den nichts aufhalten kann. Ich wünschte, sein ursprünglicher Plan hätte geklappt. Dann hätte er nämlich mich entführt – und nicht dich. Hätte ich dich doch niemals an meiner Stelle zu ihm geschickt! Damit habe ich dich ihm ausgeliefert. Und ich wünschte, er hätte sein wahres Gesicht gezeigt, statt sich zu verstellen und dich so zu seinem willigen Opfer zu machen. Wie schlecht wird es dir jetzt erst gehen, wenn du die Abgründe seines grausamen Wesens erkennst!“
    Maram verschlug es die Sprache. Offenbar glaubte er wirklich, was er da sagte! Dass Amjad ihn während des Sandsturms hatte kidnappen wollen und stattdessen mit ihr vorliebgenommen hatte.
    Aber Amjad hatte ihr gesagt, dass er ihren Vater angerufen hatte. Und Amjads Handy hatte in der ganzen Zeit hier nicht ein einziges Mal geklingelt.
    Einer von beiden log. Und es war auch klar, wer: ihr Vater.
    Er hatte ja bereits versucht, sie für seine Machtspiele zu benutzen. Aber warum machte er Amjad schlecht? Eine Heirat kam seiner Machtgier doch weitaus mehr entgegen!
    „Ich glaube, von jetzt an übernimmst du das.“
    Erschrocken fuhr sie herum. Amjad.
    Er schloss die Tür hinter sich und sagte lachend: „Dahabeyah versteht sich inzwischen viel besser mit dir als mit mir. Sie wirkt regelrecht enttäuscht, wenn ich sie versorge.“
    Dann sah er, wie aufgeregt sie war, sah das Telefon in ihrer Hand, und augenblicklich verlosch das Feuer in seinen Augen.
    Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Aus dem Handy drang laut die Stimme ihres Vaters. Sie wollte Amjad hier raushalten. Sonst würde er Yusuf noch mehr verachten, als er es ohnehin schon tat.
    „Amjad, ich mach das schon.“
    Er musste sofort erfasst haben, wer am Telefon war. Das verrieten seine Augen deutlich. Ihr Ausdruck wechselte von feindselig zu bestürzt und schließlich resigniert. Die Reaktion eines Menschen, dessen Pläne vor ihrer vollen Verwirklichung aufflogen?
    Sah ja ganz so aus, als ob ihr Vater es geschafft hätte!
    Natürlich war auch Amjad klar, dass dieser Anruf nur Ärger bedeuten konnte.
    Er kam auf sie zu und sah sie an. Entschuldigend? Beunruhigt? Gequält?
    Nein, kein Grund zum Grübeln. Er würde es ihr später ganz von selbst erklären. Sie vertraute ihm. Wie immer.
    Schweigend streckte er ihr die Hand

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