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Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen

Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen

Titel: Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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entgegen, damit sie ihm das Telefon gab. Sie überließ es ihm – und damit die Verantwortung für diese Situation, von der ihre Zukunft abhing. Nicht mehr und nicht weniger, das spürte sie ganz genau.
    Kurz zögerte er, dann hob er widerwillig das Handy ans Ohr.
    Gleichzeitig wandte er den Kopf ab.
    Aber Maram hatte es trotzdem gesehen: etwas fast … Dämonisches in seinem Gesicht!
    Sie erschauderte. Und zwar schon bevor sie seine Stimme hörte, die eher einem Knurren glich.
    „Halt den Mund, Prinz Aal Wertlos. Du hast etwas, was mir gehört. Gib es mir zurück, und wir vergessen das Ganze. Ich nehme nur einen einzigen Anruf an: den meiner Brüder, die mir sagen, dass du Vernunft angenommen und nachgegeben hast.“
    Wütend warf er das Handy aufs Sofa. Dann fuhr er sich mit den Händen übers Gesicht und durchs Haar.
    Sie wagte nicht, ihren Gedanken zu Ende zu denken. Denn was sie da gehört hatte, bedeutete …
    Plötzlich sah er sie mit blutunterlaufenen Augen an. „Tut mir leid, Maram. Ich habe vergessen, das Handy auszuschalten.“
    Dafür entschuldigte er sich? Für ein Versehen, durch das sie die Vorwürfe ihres Vaters mitbekommen hatte?
    Kein Wort davon, dass sie wahr waren?
    Für sie brach eine Welt zusammen.
    Nach einer kleinen Ewigkeit hörte sie sich mit einer Stimme, die völlig fremd klang, die alles entscheidende Frage stellen: „Amjad, bin ich deine Geisel?“
    Er zuckte zusammen. „Du hättest von alldem nichts erfahren sollen.“
    „Kann ich mir vorstellen! Aber jetzt weiß ich es nun mal.“
    „Das geht nur deinen Vater und mich etwas an. Mit dir – mit uns – hat es nichts zu tun.“
    „Du hältst mich als Geisel und erpresst damit meinen Vater“, hörte sie sich sagen. „Und das soll nichts mit mir zu tun haben?“
    „Jetzt hör bitte auf, das dauernd zu sagen. Du bist keine Geisel.“
    „Was dann?“
    „Du bist meine …“ Er verstummte.
    Da begriff sie. Er brachte es nicht über sich, sie seine Geliebte zu nennen. Nicht einmal, um sie zu beruhigen.
    Weil sie es in Wirklichkeit nicht war. Und nie sein würde.
    Alles nur eine einzige Lüge.
    Als er weitersprach, klang es wie aus weiter Ferne. „Ist doch egal, wie alles angefangen hat. Wir wissen beide, dass sich die Dinge grundlegend verändert haben.“
    „Wissen? Ich habe eher das Gefühl, dass ich gar nichts weiß.“
    „Du weißt genug von dem, worauf es wirklich ankommt. Alles andere zählt nicht.“
    „Wie kannst du das sagen, nachdem du alles so sorgfältig geplant hast? Warum hast du das gemacht? Was hat mein Vater, was dir gehört?“
    „Es ist einfach nur unwichtige schmutzige Politik. Bitte halt dich da raus.“
    „Wie kann ich mich da raushalten, wo ich schon mal politische Beraterin war? Außerdem, dank dir bin ich doch schon mittendrin. Sag mir zumindest, wieso das Ganze. Warum bin ich deine Geisel?“
    „Jetzt hör doch endlich auf, das zu sagen. Denk es nicht mal.“
    „Ich habe genau gehört, was du zu meinem Vater gesagt hast. Er hat etwas, was dir gehört, und wenn er es dir wiedergibt, bekommt er mich zurück.“
    Gequält sah er sie an. „Das war nur für Yusufs Ohren bestimmt. Du weißt doch, dass du bei mir in Sicherheit bist.“
    Sie schüttelte den Kopf und wiederholte benommen: „Wie gesagt, ich habe das Gefühl, dass ich gar nichts weiß.“
    Beschwichtigend streckte er ihr die Hände entgegen.
    Sie taumelte ein paar Schritte zurück. Was sie in vollen Zügen genossen hatte, war nur eine Scheinwelt gewesen. Mit Illusionen, die von ihm sorgsam genährt worden waren …
    Sie musste den Grund wissen! „Um Politik kann es nicht gehen! Zwischen Ossaylan und Zohayd ist alles in schönster Ordnung. Ist es wegen Gulf Tech Futures? Willst du die Aktien zurück, die du abgestoßen hast und die Vater gekauft hat?“
    „Glaubst du wirklich, mich kümmert so eine Banalität?“
    „So würde ich es nicht nennen, wenn Aktien einen Gewinn von über einer halben Milliarde US-Dollar erwirtschaften.“
    „Und wenn schon? Von mir aus können sie hundert Milliarden bringen. Verkauft ist verkauft. Ich will sie nicht zurück.“
    Wieder schüttelte sie den Kopf. „Ich kann dir einfach nicht mehr glauben.“
    Er sah sie an, als hätte sie ihm ein Messer in die Brust gestoßen.
    Es war unglaublich. Selbst jetzt noch nahm sie die Dinge so wahr, wie er es wollte …
    „Ist aber so. Sie waren schon damals überbewertet, und früher oder später bricht ihr Kurs ein. Ich habe deinen Vater sogar gewarnt, natürlich

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