Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen
sein Engelsgesicht, das den Frauen so gefällt, bald weniger anziehend aussieht.“
Seit Tagen verfolgte Amjad sie auf Schritt und Tritt. Ganz anders als früher, als er ihr immer aus dem Weg gegangen war.
„Haidar ist ein wunderbarer Mann, nicht wahr?“, sagte sie, während sie zur Frisierkommode ging. „Er hat die Schönheit seiner Mutter geerbt – aber zum Glück nicht ihre Fehler.“
„Wenn seine Schönheit der Damenwelt erhalten bleiben soll, lass die Finger von ihm. Das sagt dir der einzige Mann, den du je wirklich gewollt hast.“
Sie betrachtete ihn im Spiegel.
Er strich sich die Haare zurück, die ihm in die Stirn gefallen waren. „Der Dummkopf, den du für seinen Plan bestrafst, den er bei deiner ersten Berührung sofort vergessen hat“, fügte er hinzu.
„Amjad, damit eins klar ist: Ich bin hier, um bei der Wiederbeschaffung der Juwelen zu helfen. Nicht wegen dir.“
„Ich bin ja schon froh, wenn es nicht wegen Haidar ist.“ Mit einer geschmeidigen Bewegung erhob er sich und kam zu ihr.
Maram wich einen Schritt zurück. Es ärgerte sie, dass er so eine starke Wirkung auf sie hatte, aber sie konnte nichts dagegen tun.
„Ist es nicht an der Zeit, dass du dieses Drama beendest?“, fragte er. „Diese unselige Entführung ist jetzt drei Wochen her. Mir kommen sie wie drei Jahrhunderte vor. Ich finde, du hast mich lang genug leiden lassen.“
„Sagt wer? Prinz Selbstsucht?“
Er atmete tief aus. „Also gut. Bestraf mich, solange du willst. Aber sag mir wenigstens, wie lange es noch dauert, bis du mir verzeihst. Einen Monat? Ein Jahr?“
„Vielleicht nie.“
Er verschränkte die Arme vor der breiten Brust. „Du weißt, dass ich mich damit nicht zufriedengebe.“
„Pech für dich. Weil du nämlich von mir keine andere Antwort bekommst.“
„Du hast mir versprochen, deine Meinung nie zu ändern.“
„Das war, bevor ich wusste, wie du wirklich bist. Sonst hätte ich das nie und nimmer versprochen.“
Sie ging zur Tür und bedeutete ihm zu gehen.
Aber er fragte: „Heißt das, du gibst mich auf?“
Sie zuckte zusammen. Die Vorstellung schmerzte zu sehr. Ihn aufgeben hieß alles aufgeben, was sie je vom Leben erwartet hatte. Gequält sah sie ihn an.
„Das kannst du nicht, Maram. Du hast Dinge in mir gesehen, die niemand sonst erkannt hat. Dinge, die dir liegen und die du an mir magst und schätzt. Es bedeutet mir unendlich viel, dass du mich so sehr wolltest.“
„Offenbar bin ich keine so großartige Menschenkennerin.“
„Du bist ein großartiger Mensch.“
„Vor einem Monat hast du noch ganz anders über mich gedacht.“
„Da habe ich dich noch nicht gekannt. Aber jetzt kenne ich dich. Und daher weiß ich auch, dass du das eshg, das du für mich empfindest, nicht einfach so abstellen kannst.“
„Meine Gefühle für dich beruhten auf falschen Vorstellungen. Ich habe einen Mann geliebt und respektiert, der mir alles ehrlich ins Gesicht gesagt hat. Der nie mit etwas hinter dem Berg gehalten hat. Aber so bist du nicht. Du bist kalt und berechnend und spielst falsch, genau wie deine Exfrau und deine Stiefmutter.“
War das die Möglichkeit? Er lächelte! „ Aih, Maram. Gut so. Gib’s mir!“
„Das war’s schon.“ Sie öffnete die Tür. „Und jetzt geh, Prinz Amjad.“
„Meinst du nicht vielleicht Prinz Abghad?“
„Der Name passt zu dem Mann, den ich dir gerade beschrieben habe. Zu dir leider nicht.“
Er legte die Hand auf den Türgriff. „Kein Wunder, dass du mir misstraust. Aber ich schwöre dir, dass mich nichts und niemand je wieder davon abhalten wird, dir die volle Wahrheit zu sagen.“
„Keine Angst, ich gebe dir gar nicht erst die Chance dazu.“
„Maram, du bist noch immer wütend, das hört man.“
„Bin ich nicht. Nur … enttäuscht. Ich sehe jetzt klarer. In Wahrheit verbindet uns nichts.“
Er drückte Maram gegen die geschlossene Tür.
Auf seinem edlen Gesicht spiegelte sich wilde Leidenschaft. „Doch. Ich habe es gespürt. Beim Lachen, beim Reden, wenn wir uns geliebt haben …“ Er beugte sich über sie, um sie zu küssen.
Sie wandte den Kopf zur Seite. Insgeheim hasste sie ihn für die Sehnsucht, die er bei ihr auslöste. „Mach mich nicht wütend, indem du auf einmal poetisch wirst.“
Sanft strich er mit dem Finger über ihren Hals. „Wenn du erst wütend wirst – was bist du denn dann jetzt? Außerdem bin ich nicht poetisch. Was ich fühle …“
Sie stieß ihn heftig von sich. „Du und Gefühle?“
Er lächelte und
Weitere Kostenlose Bücher