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Die Finsteren

Die Finsteren

Titel: Die Finsteren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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herabsenkte. Der Adrenalinstoß, den seine Flucht aus dem Pflegeheim ausgelöst hatte, war versiegt, und er stand kurz vor einem heftigen Absturz. »Ich stecke in dermaßen viel Scheiße ...« Er verstummte kurz und gähnte. »Ich stecke in dermaßen viel Scheiße, dass ich das Gefühl habe, nie mehr sauber zu werden.«
    »Redest du von der Rauferei und der Verhaftung oder von diesem anderen Mist, der gerade läuft?«
    »Von dem anderen Mist.«
    Jared seufzte. »Verdammt. Nach letzter Nacht und der Standpauke von meinen Eltern heute hatte ich gehofft, der Rest verschwindet einfach. Aber irgendwie wusste ich, dass das nicht funktioniert.«
    »Ja. Wir müssen darüber reden. Kannst du heut Nacht zu Clayton rüberkommen?«
    »Sollte kein Problem sein.«
    »Wirklich? Sind deine Eltern nicht im Hausarrestmodus?«
    »Doch, sind sie, aber das ist echt kein Grund. Ich glaube, mein Dad war sogar irgendwie stolz auf mich, nachdem er die ganze Geschichte gehört hat, so verrückt sich das anhört. Also ja, ich werde da sein.«
    »Cool, cool. He, äh ...«
    Eine Pause entstand. »Ja?«
    »Du hast nicht zufällig etwas von Natasha gehört, oder?«
    Eine weitere Pause. »Nein, Mann, hab ich nicht. Tut mir leid.«
    Mark schaute auf, als Clayton zurück ins Zimmer kam. Er hatte tatsächlich Jeans angezogen. Alt und sehr eng, ein aus der Mode geratenes, ausgewaschenes Modell, wie es mal in gewesen war, als Glam-Rockbands die Charts beherrschten. Das frische T-Shirt war schlicht dunkelblau, der sonst übliche Bartschatten verschwunden. Sein Haar sah immer noch irgendwie wild aus, aber er hatte es gekämmt und bot insgesamt einen vorzeigbaren Anblick. Mark war regelrecht schockiert.
    Clayton nickte ihm zu, als er durch die Küche lief und eine Tür neben der Speisekammer öffnete. Durch die Öffnung zeichnete sich die überladene Garage ab.
    »Warte kurz.« Mark nahm das Telefon vom Ohr. »Hey, Clayton. Hör mal ...«
    »Ich hab’s dir doch gesagt – später.«
    Damit ging Clayton und schlug die Tür hinter sich zu.
    »Kein Grund, unhöflich zu werden, Arschloch.« Mark hob das Handy wieder ans Ohr. »Clay ist irgendwohin unterwegs, um was zu erledigen. Ich glaube, er hat irgendeinen Hokuspokus-Superplan, um uns den Arsch zu retten.«
    Jared lachte. »Clayton?«
    »Ja.«
    »Verdammt. So weit ist es also schon gekommen.«
    »Ja.«
    »Wir sind ja so was von erledigt.«
    Marks Bier war leer. Er stand auf, ging zum Kühlschrank, öffnete die Tür und starrte hinein. »Aber ernsthaft, ich glaube, er hat was vor. Vielleicht hilft es, vielleicht auch nicht – so oder so, ich denke, einen Versuch ist’s wert. Letzte Nacht wollte er uns wohl davon erzählen, aber ... na ja, du weißt selbst, was passiert ist. Scheiße, hat Clayton eine Menge Bier. Ich finde, dafür, dass er so geheimnisvoll tut, sollte ich alles austrinken. Um ihm eine Lektion zu erteilen.«
    »Klingt nach einem brillanten Plan. Ich komm in ungefähr fünf Minuten rüber, um dir zu helfen.«
    »Ernsthaft?«
    »Ernsthaft.«
    Damit war die Leitung tot.
    Mark nahm ein Bier mit zum Tisch, setzte sich wieder und trank einen ausgiebigen Schluck von dem kühlen Nass, bevor er die nächste Nummer in seiner Liste aufrief und die Wähltaste drückte.
    Die abweisende Stimme einer Frau meldete sich. »Wer ist da?«
    »Hier ist Mark Bell für Fiona.«
    Die Frau schnaubte. »Hier spricht Fionas Mutter. Was willst du von meiner Tochter?«
    »Äh ... ich will nur mit ihr reden.«
    Mark runzelte die Stirn. Wieso in Dreiteufelsnamen ging Fionas Mutter bei Anrufen auf dem Handy ihrer Tochter ran?
    »Bist du das gewesen? Bist du der Mistkerl, der mein Baby missbraucht und geschwängert hat?«
    Marks Herzschlag setzte beinahe aus. »Was haben Sie gerade gesagt?«
    Mrs. Johnsons Stimme wurde schrill. »Du hast mich schon verstanden, mein junger Mr. Bell. Fiona ist schwanger. Mit 17! Und wenn du denkst, dass d...«
    Mark legte auf.
    Heilige verfickte Scheiße!
    Sofort meldete sich sein Klingelton. Er blickte auf das Display und stellte kaum überrascht fest, dass es sich um Fionas Nummer handelte. Mark schaltete das Handy aus und leerte sein Bier in wenigen langen Zügen. Anschließend kehrte er zum Kühlschrank zurück und holte sich eine weitere Flasche. Und dann noch eine.
    Die Enthüllung, mit der ihn Fionas Mutter konfrontiert hatte, erschütterte ihn.
    Die Auswirkungen waren offensichtlich und schockierend.
    Heilige Scheiße.
    Heilige verdammte Scheiße.
    Er konnte nicht aufhören, darüber

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