Die Flammen meiner Leidenschaft
sprechen. Ich habe Ellen geliebt. Sie war süß und verletzlich und zu zerbrechlich für einen Mann mit meinem sexuellen Appetit. Ich versuchte, sie nicht zu überfordern, und wenn sie weitergelebt hätte, wäre unser Leben sicherlich angenehm gewesen, sogar glücklich.
Aber Ellen lebt nicht mehr. Sie ist tot, und ich habe dich gefunden. Ich habe mit dir etwas, das ich mit Ellen niemals hätte haben können. Du bist ganz anders als Ellen, Gott sei Dank. Du bist stark und vital, einfallsreich und leidenschaftlich. Du hast die schmerzende Wunde tief in meiner Seele, die Wunde, die seit Ellens Tod ständig geblutet hatte, geheilt. Deine Liebe zog mich aus den dunkelsten Tiefen der Hölle. Zweifle nie an meiner Liebe, Schatz.«
Ashleys Augen füllten sich mit Tränen. Das war das Schönste und Aufrichtigste, was sie jemals gehört hatte. Sie liebte Tanner mit einer Tiefe und Stärke, die an Besessenheit grenzte. Sie freute sich auf die Zukunft mit ihm.
Tanner war fast eingeschlafen, als Ashley ihn leicht anstieß. »Schläfst du?«
Tanner seufzte. »Jetzt nicht mehr. Willst du...«
»Nein, ich will nur dein Versprechen, vorsichtig zu sein. Sam Stark kommt mir nicht wie ein Mann vor, der leicht aufgibt.«
Im Halbdunkel konnte Ashley sehen, wie sein Blick härter und entschlossen wurde. »Ich werde vorsichtig sein; darauf kannst du dich verlassen.«
Tanners Worte schienen Ashley zufriedenzustellen. Tanner seufzte beruhigt. Sie sollte nicht auf den Gedanken kommen, dass er Sam Stark als Erstes am Morgen besuchen wollte.
20
Am nächsten Morgen ging Ashley zur Schule und zwang sich, nicht an Sam Stark zu denken oder an das, was der Mann in seiner rachsüchtigen Art vorhatte. Tanner hatte gesagt, er werde sich um die Sache kümmern, und sie wollte es glauben. Sie hatten sich vor der Schule getrennt, und Tanner hatte vor, ein Zeitungsinserat aufzugeben, mit dem erfahrene Holzfäller gesucht wurden. Webber tat das Gleiche in der Zeitung von Portland. Sie hofften, binnen eines Monats eine Mannschaft zusammenzuhaben.
Als Erstes suchte Tanner in der Tat das Büro der Zeitung auf, als Zweites aber Sam Starks Büro. Er stürmte ohne Ankündigung durch die Tür. Stark blickte am Schreibtisch auf, sah Tanner und griff nach seinem Revolver. Tanner war schneller. Seine Waffe flog ihm förmlich in die Hand.
»Ich bin nicht wegen einer Schießerei gekommen, Stark.«
»Warum dann?«
»Sie wissen, warum. Ich will, dass Sie meine Frau in Frieden lassen. Wir kriegen ein Baby. Sie will nichts mit Ihnen zu tun haben. Ihre Drohungen mögen ihr Angst machen, aber nicht mir. Ich kann auf mich aufpassen. Suchen Sie sich eine Frau, die Ihre Gefühle erwidert. Sie sind nicht dumm, Stark. Die meisten Männer wollen keine Frau, die nichts von ihnen wissen will.«
Stark presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. »Wie kommen Sie auf die Idee, dass Ihre Frau mich nicht begehrt? Sie war gestern Nacht willig genug. Sie war pures Feuer in meinen Armen. Sie...«
»Hören Sie auf damit! Erzählen Sie mir noch mehr Lügen, und ich schließe Ihnen das Maul für immer.«
»Moment mal, MacTavish, Sie können nicht einfach hier hereinplatzen und mich bedrohen.«
»Das habe ich soeben getan. Und jetzt gebe ich Ihnen einen Rat. Neil ist eine gute Frau. Sie liebt Sie, obwohl Gott allein weiß, warum. Sie könnten es schlimmer antreffen. Konzentrieren Sie sich auf eine Frau, die keinen Mann hat, und beschützen Sie sie.«
»Sagen Sie mir nicht...«
Ein Klopfen an der Tür unterbrach Starks Antwort. Neil trat ein.
»Burks ist hier, Sam. Er sagt, es ist dringend.«
Starks Aufmerksamkeit war sofort geweckt. Burks war der Mann, den er nach Portland geschickt hatte, um Informationen über Bernard Culp einzuholen. »Schick ihn rein!«, rief er. Er wandte sich an Tanner. »Sie werden gehen müssen, Tanner. Dies ist wichtiger. Wir klären unsere Differenzen später.«
»Es ist alles gesagt«, sagte Tanner und ging zur Tür. Sie wurde geöffnet, bevor er sie erreichte, und ein schmuddeliger Mann trat ein, der dringend eine Rasur und einen Haarschnitt brauchte. Tanner schenkte ihm wenig Beachtung, während er das Büro verließ.
»Mach die Tür zu!«, befahl Stark schroff. »Was hast du herausgefunden? Du hast lange gebraucht.«
Burks zog die Tür zu, nahm aber nicht wahr, dass sie nicht richtig ins Schloss fiel. »Ich habe Spuren verfolgt und bin Hinweisen nachgegangen, Boss. Du wirst bestimmt erfreut sein über das, was ich erfahren
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