Die Flammen meiner Leidenschaft
habe.«
»Nun, spucks schon aus. Ich bin heute nicht in bester Stimmung und kann eine gute Nachricht gebrauchen.«
»Diese Nachricht ist nicht gut. Dein Freund ging von Bord des Schiffes, das stimmt. Und er verließ es mit Slater. Als ich in Portland eintraf, erfuhr ich, dass das Schiff, mit dem Culp nach Alaska gesegelt sein sollte, bald zurückkehren würde. Ich wartete und sprach bei seiner Rückkehr persönlich mit dem Kapitän. Er erzählte mir, dass er Culp gar nicht nach Alaska mitgenommen hatte.«
Starks Augen glitzerten gefährlich. »Slater hat also tatsächlich gelogen. Dieser hinterhältige Hurensohn. Ich hatte schon so einen Verdacht. Culp hätte mich nie betrogen. Unsere Freundschaft bestand sehr lange.«
»Was meinst du, ist mit Culp passiert, Boss?«
»Er ist tot«, sagte Stark überzeugt. »Und wenn ich mich nicht irre, werden wir das verschwundene Geld bei Slater finden.
Slater stand lauschend an der Tür zu Starks Büro. Er war auf dem Weg zu ihm gewesen, um zu fragen, ob er irgendwelche Befehle für ihn hatte, als er die Unterhaltung im Büro mitbekommen hatte. Niemand war zu dieser Zeit im Saloon, und so presste er sein Ohr an die Tür und lauschte. Was er hörte, ließ Furcht in ihm aufsteigen. Er wartete nicht lange genug, um herauszufinden, was Stark für ihn plante.
Weder Slater noch die Männer im Büro ahnten, dass Neil Slater an der Tür hatte lauschen sehen. Die Neugier veranlasste sie, ein Ohr an die Tür zu neigen und nun selbst zu lauschen, nachdem Slater fort war.
Slater rannte die Treppe hinauf und in sein Zimmer, zog die Dollars und das Gold unter der Matratze hervor, stopfte alles zusammen mit ein paar persönlichen Dingen in seine Satteltaschen und flüchtete aus dem Saloon. Binnen Minuten hatte er sein Pferd gesattelt und ritt nach Norden aus der Stadt. Portland war zu nahe bei Oregon City, aber Seattle war weit genug entfernt, um aus Starks Reichweite zu gelangen.
Im Saloon verließen Stark und Burks das Büro und näherten sich mit gezogenen Revolvern Slaters Zimmer. Stark trat die Tür auf und stieß einen Fluch auf, als er sah, dass Slater ausgeflogen war. Die Matratze war zur Seite geschoben, und es hatte den Anschein, dass Slater das Zimmer in aller Eile verlassen hatte. Wenn Stark noch einen Rest Zweifel gehabt hatte, dass Slater sein Geld gestohlen hatte, dann belehrte ihn das funkelnde Goldstück, das zwischen Matratze und Bettzeug gerutscht war, eines Besseren.
»Er ist abgehauen«, schnarrte Stark. »Und er hat mein Geld mitgenommen.«
»Ich schnappe ihn, Boss.«
»Das will ich dir raten. Nimm Stumpy und Pete mit. Folgt Slater und kommt nicht ohne mein Geld zurück.«
»Was sollen wir mit Slater tun, wenn wir ihn finden?«
»Nehmt euch seiner an. Mir ist es egal, wie oder wo. Los, nun macht schon, ihr vergeudet Zeit.«
Slater war erst ein paar Meilen nördlich der Stadt, als er bemerkte, dass er verfolgt wurde. Er ritt von der Straße, der er gefolgt war, und schlug sich in den Wald. Er hörte seine Verfolger zwischen den Bäumen hinter sich. Panik erfasste ihn. Er hätte wissen sollen, dass er dem langen Arm von Starks Rache nicht entkommen konnte. Vermutlich schnappten sie ihn, aber er würde verdammt dafür sorgen, dass sie das Geld nicht bekommen würden.
Slater war überzeugt, dass Starks Männer ihn noch nicht entdeckt hatten und dass ihm ein paar kostbare Minuten blieben, um ein Versteck zu finden. Voraus sah er einen halb verfaulten Baumstamm mit einem großen Loch im Stamm. Er zügelte sein Pferd, schnallte die Satteltaschen ab und stopfte sie in das Loch. Dann nahm er sein Messer und schnitzte einen Pfeil in den Stamm, damit er ihn erkennen würde, wenn er die Beute holen würde. Er warf sich in den Sattel und gab seinem Pferd die Sporen. Einen Moment später holten ihn Starks Männer ein. Slater ignorierte ihre Aufforderung, anzuhalten und jagte weiter, immer noch voller Hoffnung, zu entkommen.
Drei Kugeln setzten dieser Hoffnung ein Ende. Eine traf ihn in den Rücken, eine andere in den Kopf und die dritte in den Nacken. Jede allein wäre tödlich gewesen. Slater war tot, noch bevor er auf den Boden stürzte. »Durchsuchen!«, befahl Burks, als er Slater umdrehte, um seinen Puls zu überprüfen. Es gab keinen.
Stumpy durchwühlte Slaters Taschen und fand nur ein paar Dollars und Wechselgeld. »Nichts da«, meldete er.
»Verdammt! Such sein Pferd. Der Zaster ist vermutlich in den Satteltaschen.«
Kurze Zeit später kehrte Pete mit Slaters
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