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Die Flammen meiner Leidenschaft

Titel: Die Flammen meiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Mason
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misslichen Lage war.
    »Ich nehme an, wir waren näher an den Roten dran, als wir gedacht haben«, bemerkte Tanner trocken.
    »Lass mich mit ihnen reden«, sagte Cole. »Wenn sie kein Englisch verstehen, kann ich ein bisschen Zeichensprache.«
    »Du solltest dich aber damit beeilen«, riet Tanner. »Sie sehen nicht allzu freundlich aus.«
    Die Indianer begannen, die beiden Männer anzuschreien und auf sie einzuschlagen, während sie ihnen die Hände mit Lederstricken fesselten. »Rasender Elch!«, rief Cole und hoffte, so ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. »Bringt uns zu Rasender Elch!«
    Einer der Indianer blickte ihn hart an, sagte jedoch nichts, das für Cole und Tanner Sinn ergab. Bei dem Versuch, die Hände von den Stricken zu befreien, damit er sie zur Zeichensprache benutzen konnte, rutschte Cole der Hut vom Kopf. Sein rotes Haar war wie eine leuchtende Fahne vor dem Dunkelgrün des Waldes und der Hügel. Die Indianer prallten zurück und sprachen und gestikulierten wild miteinander.
    »Was, zum Teufel, hat das zu bedeuten?«, fragte Tanner.
    »Wenn ich das nur wüsste. Ich hoffe, sie streiten sich nicht, wer meinen Skalp bekommt.«
    Plötzlich hob einer der Indianer Coles Hut auf und rammte ihn zurück auf dessen Kopf. »Rasender Elch«, wiederholte Cole. »Bringt uns zu Rasender Elch.«
    Die Indianer packten die herabbaumelnden Enden der Handfesseln und führten Tanner und Cole durch den Wald zu der Stelle, an der sie ihre Pferde angebunden hatten. Sie sprangen auf die ungesattelten Tiere, rissen die gefesselten Männer mit und zwangen sie, neben den Pferden herzustolpern, wenn sie nicht über den Boden geschleift werden wollten. Tanner rang um Atem und befürchtete, das er nicht lange genug leben würde, um Ashley helfen zu können. Er hatte keine Ahnung, ob diese Wilden zum Stamm von Rasender Elch gehörten oder zu irgendeinem anderen wilden Stamm. Und nach dem Ausdruck von Coles Gesicht zu schließen, wusste der es ebenfalls nicht. Wenn er dies nicht überlegte, würde er mit Wut und Hass auf die Yankees sterben. Wenn die Armee eine Patrouille losgeschickt hätte, wie er sie gebeten hatte, wäre Ashley jetzt vielleicht in Sicherheit.
    Tanner war überrascht darüber, wie nahe er und Cole einem Dorf gewesen waren. Wenn sie nicht gefangen genommen worden wären, hätten sie es sehr bald selbst erreicht. Als die Indianer endlich hielten, war Tanner ein paar Mal gestürzt und durch den Staub geschleift worden. Seine Kleidung hing in Fetzen um seinen geschundenen Körper, er rang nach Atem, und sein Geicht war hochrot. Cole schien in der gleichen Mitleid erregenden Verfassung zu sein. Tanner rappelte sich unbeholfen auf und sah, dass er und Cole von einer grimmigen Schar bronzefarbener Männer, Frauen und Kinder umgeben war.
    Ein Murmeln ging durch die Versammelten. Tanner blickte auf und sah einen schlanken, muskulösen Indianer, nackt bis auf einen Lendenschurz und Mokassins, auf sich zuschreiten. Einer der Krieger, der sie gefangen genommen hatte, begann mit gutturaler Stimme aufgeregt zu sprechen und zu gestikulieren. Der Krieger, der am nächsten bei Cole stand, zog ihm den Hut vom Kopf. Plötzlich wusste Tanner Bescheid. Coles rotes Haar. Hatten sie endlich Rasender Elch gefunden? Oder -treffender - hatte Rasender Elch sie gefunden?
    Angespannt suchte Tanner in der Menge nach einem Gesicht, das ihm wichtig geworden war.
    Dann sah er sie, und ihm stockte der Atem.
    Die Neugier hatte Ashley aus dem Tipi getrieben. Sie hatte die Unruhe mitbekommen und war trotz Morgennebels Warnung der Menge in die Mitte des Lagers gefolgt.
    Und da entdeckte sie ihn. Stille setzte ringsum ein, als Tanner den Blick hob und ihre Augen seine trafen. Er war gekommen. Aber zu welchem Preis ? Er war genauso ein Gefangener wie sie. Und nach seinen Beulen und Schrammen und der zerfetzten Kleidung zu schließen, waren sie alles anderes als freundlich mit ihm umgegangen.
    Ihr Blick glitt zu dem Mann neben Tanner, und sie stieß einen ungläubigen Schrei aus, als sie das rote Haar sah, das nur eine Spur dunkler als ihr eigenes war. Cole! Hier! Wie war das möglich? Sie fand keine Erklärung, aber das spielte auch keine Rolle. Es zählte nur, dass Tanner hier war und dass ihr geliebter Bruder bei ihm war. Sie wollte hinrennen, hinfliegen, doch ihre Beine schienen ihr nicht zu gehorchen. Sie schaffte es nur, langsam auf Tanner und Cole zuzugehen.
    Tanners Herz schlug schneller, als ihre Blicke ineinander versanken. Er betrachtete ihr

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