Die Flammen meiner Leidenschaft
Halstuch und band ihm die Hände mit dem Hosengurt zusammen. Dann zog er schnell die neue Wildlederkleidung an, die Tanner ihm besorgt hatte. Eilig verließ er die Zelle und schloss sie hinter ich ab. Er warf den Schlüssel in eine Gasse und schlich zu der Stelle, an der Tanner wartete.
Tanner atmete erleichtert auf, als er Cole in die Gasse schlüpfen sah. »Ist alles planmäßig verlaufen?«
Cole grinste. »Genau, wie ich es mir vorgestellt hatte. Lenk den Wachtposten ab; ich erledige den Rest.«
Tanner packte die Zügel von Coles Pferd, stieg auf sein eigenes und verließ die Gasse. Als er sich dem Tor näherte, rief der Wachtposten: »Halt, wer da?«
»Ich verlasse das Fort, Soldat, ich versuche nicht, mich hineinzuschleichen«, erklärte Tanner. »Gibt es ein Gesetz, das dies verbietet?«
Sichtlich verwirrt, spähte der Wachtposten an Tanner vorbei in die Dunkelheit und versuchte, seine Gesichtszüge zu erkennen. Tanner hatte den Hut tief ins Gesicht gezogen, und nur seine Mundpartie war sichtbar.
»Nicht, dass ich wüsste, Mister. Sie sollten nur wissen, dass es gefährlich ist, des Nachts durch diese Gegend zu reiten. Die Roten sind zur Zeit unruhig.«
Tanner zuckte mit den Schultern. »Es ist immer gefährlich, nachts zu reiten.«
»Das ist ein prächtiges Pferd, Mister«, sagte der Wachtposten und betrachtete neugierig den kastanienbraunen Wallach.
»Ich liebe gute Qualität. Darf ich jetzt passieren?«
»Wie Sie wollen, auch wenn ich nicht verstehen kann, wieso Sie mitten in der Nacht den Schutz des Forts verlassen wollen. Viel Glück.«
Tanner ritt durchs Tor, dankbar dafür, dass der Wachtposten kein misstrauischer Typ war. Er ritt nur ein kurzes Stück und zügelte dann sein Pferd an einer Stelle, die der Posten auf dem Turm nicht einsehen konnte.
Der Wachtposten ging zum Tor, um in die Dunkelheit zu spähen, wobei er wohl nachsinnte, dass jemand, der sich mitten in der Nacht in die Wildnis begab, verrückt sein musste. Er bemerkte Cole nicht, der sich hinter ihm anschlich, und sah nicht, was ihn traf, als Cole ihn von hinten niederschlug.
Cole schlich an den Palisaden entlang und fand Tanner mühelos. Sie führten die Pferde von den Palisaden fort und in einen Graben hinab, der als Schutz rings um das Fort ausgehoben worden war, bevor sie in die Nacht galoppierten.
Als die Tage und Nächte zu Wochen wurden, gab Ashley alle Hoffnung auf Rettung auf und begann, ihre Flucht zu planen. Leider war sie nie allein. Morgennebel wurde ihr Schatten. Jeder aus dem Stamm von Rasender Elch schien Ehrfurcht vor ihr zu haben, sogar der Schamane. Man behandelte sie mit Ehrerbietung und großem Respekt, ein krasser Gegensatz zu allem, was sie über die Behandlung von indianischen Gefangenen gehört oder gelesen hatte. Ashley war dankbar dafür, dass Traumdeuter den günstigen Tag für ihre Vereinigung mit Rasender Elch noch nicht vorausgesagt hatte, und sie hoffte, dass der alte Mann es niemals tun würde.
Ashley begann, von Morgennebel ein paar Worte Sioux aufzuschnappen, auch wenn sie die Sprache gar nicht bewusst lernen wollte. Je länger sie bei den Indianern war, desto begieriger wurde Rasender Elch, sie zu nehmen. Seine harten, wollüstigen Blicke jagten ihr Furcht ein. Er begehrte sie - das konnte sie sehen-, und seine Geduld ging zu Ende. Wenn sie des Nachts neben ihm lag, spürte sie seine Anspannung, ahnte, welche Mühe es ihn kostete, sich zur Zurückhaltung zu zwingen. Sie fragte sich, wie lange er sich noch unter Kontrolle behalten konnte.
Eines Tages bat Rasender Elch Ashley, mit ihrer Kraft zu einer erfolgreichen Jagd zu verhelfen. Der Stamm brauchte unbedingt frisches Fleisch, und die Krieger hatten seit vielen Jagdtagen kein Wild entdeckt.
Ashley zögerte. »Ich kann dir nichts versprechen. Ich bin eine sterbliche Frau ohne übernatürliche Kräfte.«
»Deine Macht ist groß. Gib uns deinen Segen, Flamme. Das Volk will an dich glauben, doch meine Krieger werden mürrisch. Sie haben in letzter Zeit nur Pech gehabt.«
»Wenn es etwas nutzt, habt ihr meinen Segen«, sagte Ashley.
Rasender Elchs Gesicht verzog sich zu einem breiten Lächeln. »Ich bin dir dankbar, Flamme. Wenn wir uns vereinigen, werde ich dir zeigen, wie dankbar. Ich bin jung und kräftig, und ich werde dafür sorgen, dass du den Himmel spürst.«
Er blickte sie noch einmal heiß an, und dann trabte er davon.
Am nächsten Tag kehrte der Jagdtrupp jubelnd ins Lager zurück. Sie hatten Wild aufgespürt und genügend
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