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Die Flammen meiner Leidenschaft

Titel: Die Flammen meiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Mason
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davon erlegt, um einen Fleischvorrat für viele Wochen zu haben. An diesem Abend wurde ein großes Fest gefeiert. Das Vertrauen in Ashleys Macht war wieder grenzenlos. Denn laut Traumdeuter war Ashley dafür verantwortlich, dass der Große Geist ihnen eine so gute Jagdbeute beschert hatte. Mehr als je zuvor befürchtete Ashley, dass ihr die Rückkehr zu den Weißen niemals erlaubt werden würde. Am nächsten Tag unternahm sie einen Fluchtversuch.
    Sie hatte alles sorgfältig geplant. Als sie zum Baden im Fluss ging, schickte sie Morgennebel zum Tipi zurück, um etwas zu holen, das sie absichtlich vergessen hatte. Sobald Morgennebel außer Sicht war, watete Ashley durch den seichten Fluss und schlug sich in den Wald. Sie ging stundenlang und verlor jegliche Orientierung. Verwirrt überlegte sie, ob sie an der gleichen Stelle nicht schon einmal gewesen war, und das war tatsächlich der Fall, denn sie war im Kreis gewandert. Sie hatte sich gerade entschlossen, zum Fluss zurückzukehren und ihm bis zum Fort zu folgen, als sie Rasender Elch auf seinem Pferd durch den Wald brechen sah.
    Sie warf sich herum und floh, so schnell sie die Beine tragen konnten, doch es war nicht schnell genug. Rasender Elch preschte hinter ihr her, neigte sich wie ein Racheengel hinab, riss sie hoch und setzte sie vor sich. Dann zog er mit einem Triumphschrei sein Pferd herum und ritt zum Camp zurück. Ashley stellte überrascht fest, welch kurze Distanz sie während der langen Stunden ihrer Wanderung zurückgelegt hatte. Rasender Elch setzte sie vor dem Tipi ab, schob sie hinein und folgte ihr dichtauf.
    »Warum bist du weggerannt, Flamme? Hat mein Volk dich schlecht behandelt? Musst du zu viel arbeiten? Bist du misshandelt worden ?«
    Ashley schüttelte den Kopf. »Nein. Ihr habt mich gut behandelt, doch ich will zu meinem Mann zurückkehren.«
    »Ich werde dein Mann sein, Flamme. Deine Kraft gehört dem Volk. Deinetwegen war unsere Jagd erfolgreich. Ich werde Traumdeuter drängen, ein Datum für unsere Vereinigung festzulegen.«
    Er war wütend, das war nicht zu übersehen. Wenn sie nicht dieses verdammte rote Haar hätte, wäre sie ihm niemals aufgefallen, als er mit seinen Kriegern den Treck gestoppt und Wegzoll verlangt hatte. Sie hatte ihr rotes Haar stets gehasst und versucht, es zu verbergen, wann immer das möglich war. Jahrelang hatte sie es unter Hauben und Hüten verborgen, zu einem strengen Knoten zusammengebunden und sogar versucht, es mit Öl dunkler zu färben. Nichts hatte geklappt.
    »Du solltest Rasender Elch nicht provozieren«, riet Morgennebel, als ihr Bruder das Tipi verlassen hatte. »Er ist entschlossen, dich zu seiner Frau zu machen.«
    »Dein Bruder ist ein guter Mann«, sagte Ashley vorsichtig, »aber ich bin bereits verheiratet. Es ist gegen das Gesetz, mehr als einen Ehemann zu haben.«
    »Nicht bei uns«, erklärte Morgennebel. »Du wirst alles über deinen Mann vergessen, wenn Rasender Elch dich glücklich gemacht hat. Frühlingsregen sagt, er befriedigt sie köstlich unter den Fellen.«
    Ashley errötete und blickte fort. »Dann soll Frühlingsregen ihn haben.«
    »Frühlingsregen ist eine gewöhnliche Frau. Du bist es, die Rasender Elch will. Sei nicht dumm und versuch nicht wieder wegzulaufen. Der Wald kann sehr gefährlich sein.«
    »Meine Kraft wird mich schützen«, sagte Ashley mit einer Spur von Sarkasmus und wandte sich von dem freundlichen Indianermädchen ab.
    Morgennebel lächelte. »Ich verstehe deinen Wunsch, zu deinem Volk zurückzukehren, aber jetzt sind wir dein Volk. Wenn der Große Geist nicht wollte, dass du eine von uns wirst, hätte er jemanden geschickt, der dich holt.«
    Morgennebel brauchte Ashley nicht zu sagen, dass sie keinem so viel bedeutete, dass er die Suche nach ihr auf sich nahm; das wusste sie bereits. Aber sie konnte es hoffen. Sie konnte davon träumen, dass Tanner sie begehrte, auch wenn sie ahnte, dass es Wunschdenken war.
    »Verdammt, Cole, ich schwöre, wir sind im Umkreis von hundert Meilen jeden Hügel hinauf- und hinuntergeritten, ohne einem einzigen Indianer zu begegnen. Wo, zur Hölle, sind diese roten Teufel?«
    »Ich habe dir doch gesagt, Tanner, sie sind gerissen. Wir haben noch nicht überall gesucht. Es gibt immer noch ein oder zwei Stellen, an denen sie sein könnten.«
    »Die Sioux haben Ashley seit über zwei Wochen in ihrer Gewalt. Woher willst du wissen, dass sie noch lebt?«
    »Ich weiß es nicht.« Cole wollte bei Tanner keine falsche Hoffnung wecken.

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