Die Flammen meiner Leidenschaft
dass er versucht hat, meiner Schwester etwas anzutun.«
»Handel ist kein Verbrechen«, erwiderte Rasender Elch. »Das Gesetz der Sioux verbietet ihn nicht. Wir brauchen Waffen, um gegen den Feind zu kämpfen.«
»Du kannst diesen Kampf nicht gewinnen«, sagte Cole traurig. »Es gibt mehr Weiße als Grashalme auf der Prärie. Sie überqueren die Berge von Osten in stetig zunehmender Zahl. Wir sollten lernen, miteinander in Frieden zu leben. Du musst mich Harger nach Fort Bridger bringen lassen, damit ich ihn den Behörden übergeben kann.«
Harger protestierte heftig. »Hör nicht auf ihn, Rasender Elch! Lass mich jetzt frei, und ich versorge dich weiterhin mit Handelswaren. Du kannst es dir nicht leisten, zu verlieren, was ich deinem Volk liefere.«
»Schattenmann ist mein Mann«, sagte Morgennebel zu Rasender Elch. »Wenn ich dir etwas bedeute, dann wirst du ihn Harger nach Fort Bridger bringen lassen. Harger ist der Einzige, der Schattenmann vor einer Mordanklage bewahren kann. Mein Mann ist nicht fähig, kaltblütig zu morden.«
»Du bedeutest mir viel, kleine Schwester, aber was du verlangst, ist unmöglich. Wir brauchen Waffen, um den Feind zu besiegen.«
»Ihr könnt in die Berge gehen und dort in Frieden leben«, schlug Ashley vor. »Wenn du uns gehen lässt, wird meine Macht hier bleiben.« Sie hatte keine Ahnung, wie das gehen sollte, doch sie fühlte sich verpflichtet, etwas zu sagen.
Rasender Elch bedachte sie mit einem unergründlichen Blick. »Wie kann uns deine Kraft helfen, wenn du nicht hier bist?« Seine Vision hatte ihm das bereits gesagt, doch er wollte es von Flamme hören.
Für einen Moment war Ashley verwirrt. Dann hellte sich ihr Gesicht auf. »Ich lasse etwas bei dir zurück, das dir Macht geben wird.«
Sie hatte keine Ahnung, was sie zurücklassen würde, aber der Gedanke schien Rasender Elch zu erfreuen.
»Hör nicht auf die Schlampe«, schnarrte Harger. »Sie ist eine Schwindlerin.«
»Ich werde darüber nachdenken«, sagte Rasender Elch, als er sich zu seinem Tipi aufmachte. »Ich muss ausruhen und mich erholen, bevor ich klar denken kann.«
»Was ist mit deiner Vision, Bruder?«, rief Morgennebel ihm nach. »Kannst du uns etwas darüber sagen?«
»Ich kann meine Vision nicht mit dir teilen. Nur Flamme kann sie wahr werden lassen. Sie wird frei sein, wenn sie ihre Kraft zurücklässt.«
»Was, zur Hölle, meint er damit?«, wollte Tanner wissen.
Ashley nagte an der Unterlippe und grübelte über Rasender Elchs Worte. »Ich wünschte, ich wüsste es.«
»Ihr werdet mich nie nach Fort Bridger bringen«, warnte Harger. »Rasender Elch wird es nicht zulassen. Er wird auch die Frau nicht gehen lassen. Jeder Idiot kann erkennen, dass er mit ihr schlafen will. Sobald er zu Verstand kommt, wird er mich freilassen. Denk an meine Worte, Webster: Ich werde nicht den Rest meines Lebens hinter Gittern verbringen.«
»Du quatschst zu viel, Harger«, sagte Cole und wandte sich ab. »Ich werde dich töten, bevor ich zulasse, dass Rasender Elch dich freilässt, damit du dein verbrecherisches Leben nicht fortsetzen kannst.«
»Verschwende nicht deinen Atem bei dem Bastard«, sagte Tanner. »Warten wir auf die Entscheidung des Häuptlings, bevor wir etwas Übereiltes tun. Unterdessen haben wir alle Zeit, uns zu überlegen, wie Ashley ihre Kraft bei Rasender Elch zurücklassen kann.«
»Ich habe überhaupt keine besondere Macht«, erinnerte Ashley ihn. »Wie kann ich etwas bei Rasender Elch zurücklassen, was gar nicht da ist?«
»Rasender Elch denkt anders darüber. Es ist gefährlich, ihn jetzt eines Besseren zu belehren. Wir sind noch am Leben, weil er glaubt, dass du eine starke Macht besitzt. Diese Schau mit Blitz und Donner vor ein paar Tagen hat ihn tief beeindruckt. Wir müssen uns etwas ausdenken, das ihn überzeugt, sodass er uns freilässt. Du kennst deinen Bruder am besten, Morgennebel; was kann er meinen?«
»Es ist klar, dass seine Vision Flamme betrifft. Er erwartet etwas von ihr. Wir müssen warten, bis er preisgibt, was er will. Vielleicht wird Flamme eine Idee haben, wenn es so weit ist.«
Als die Sonne am höchsten stand, tauchte Rasender Elch aus seinem Tipi auf. Er wirkte erholt und entspannt. Ein paar Stunden Ruhe hatten ihm seine Kraft wiedergegeben. Sofort eilte Frühlingsregen mit einer Schale Essen zu ihm. Er lächelte sie an, und Frühlingsregen strahlte mit einem Lächeln zurück, das verriet, wie begierig sie darauf war, die Zuneigung des Mannes
Weitere Kostenlose Bücher