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Die Flammen meiner Leidenschaft

Titel: Die Flammen meiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Mason
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wiederzugewinnen, der einst ihr Ehemann gewesen war.
    Nachdem der Häuptling gegessen und getrunken hatte, schickte er Frühlingsregen los, um Ashley, Tanner und Cole zu holen. Morgennebel begleitete Cole, obwohl sie nicht gerufen worden war. Rasender Elch wartete geduldig, bis sie in einem Kreis um ihn herum saßen, bevor er das Wort ergriff.
    »Der Große Geist hat mir eine Vision gewährt«, begann er ohne Einleitung. »Ich kann sie euch nicht als Ganzes preisgeben. Ich kann nur sagen, dass ich die Prärie in Flammen sah und das Volk in großer Gefahr war, vernichtet zu werden. Dann erschien Flamme an meiner Seite. In meiner Vision rief Flamme Regen vom Himmel, der die Feuer löschte, und sie gab mir die Macht, den Feind zu besiegen. Als Gegenleistung verlangte sie die Freiheit.«
    Ashley wurde aufgeregt. »Wenn ich dir meine Macht gebe, wirst du mich dann wirklich freilassen? Sind Tanner und Cole dann ebenfalls frei? Wirst du uns erlauben, Jake Harger mitzunehmen?«
    Tanner drückte ihre Hand, versuchte sie stumm zu ermahnen, vorsichtig zu sein. Rasender Elch war listig. Tanner traute ihm nicht. »Wie hat Flamme denn ihre Kraft auf dich übertragen, Rasender Elch?«
    Der Häuptling starrte auf Ashleys rotes Haar und dachte, dass die Farbe mit dem Rot des Sonnenuntergangs konkurrierte. Nein, die Farbe übertrifft ihn noch, dachte er, als er eine Locke der glänzenden Haarfülle durch seine Finger gleiten ließ.
    Plötzlich erkannte Ashley, was genau sie tun musste, um ihre Freiheit und die von Tanner und Cole zu erreichen. Rasender Elchs Vision hatte einen Hinweis geliefert. Spontan und ohne daran zu denken, wie leichtsinnig und gefährlich ihr Verhalten war, riss sie Rasender Elchs Messer aus der Scheide an seiner Hüfte.
    »Ashley!« Tanner erbleichte, entsetzt über Ashleys Frechheit. War ihr nicht klar, dass sie der Gnade des Häuptlings ausgeliefert waren?
    Rasender Elch machte keinerlei Anstalten, Ashley zu stoppen. Er starrte sie an und wusste offenbar, was sie wollte. Er verbot Tanner mit einem gebieterischen Wink, Ashley das Messer abzunehmen, und beobachtete, wartete.
    Ashley griff mit der linken Hand in ihr Haar, hob die Hand mit dem Messer und schnitt. Morgennebel schrie bestürzt auf, als sie sah, wie eine große Locke auf Ashleys Handfläche fiel. Ashley schaute bedauernd darauf und bot die Locke dann Rasender Elch an.
    Tanners Herz pochte heftig, und ihm stockte der Atem, bis er Rasender Elchs erfreute Miene sah. Ehrfürchtig nahm der Häuptling die abgeschnittene Locke entgegen.
    »Jetzt hast du einen Teil von mir, Rasender Elch«, sagte Ashley feierlich. »Ich schenke dir meine Medizin. Du brauchst mich nicht mehr als Glücksbringerin für dein Volk. Lass uns gehen. Wenn du mich weiterhin gegen meinen Willen hier hältst, wird meine Macht dir nichts nutzen.«
    Rasender Elch starrte auf die Locke auf seiner Handfläche und glaubte bereits zu spüren, wie die Kraft in seinen gesamten Körper überging. Er stellte sich vor, wie sein Körper anschwoll und sich mit Stärke füllte. Er fühlte sich unbesiegbar, unverwüstlich. Er packte eine Strähne seines eigenen Haars und flocht geschickt Ashleys Haar hinein. Einen Moment später fiel ein Sonnenstrahl durch den Rauchabzug des Tipis auf die Locke und vermischte sich mit dem Schwarz seines Haars, und so bizarr es auch sein mochte, es schien den Häuptling tatsächlich mit zusätzlicher Kraft zu erfüllen.
    »Du bist frei und kannst gehen, Flamme. Meine Vision hat mir offenbart, dass dein Zorn über uns kommen wird, wenn ich dich gegen deinen Willen hier behalte.« Er berührte sein Haar mit der eingeflochtenen roten Locke. »Deine Kraft gehört jetzt mir.«
    »Dürfen wir alle gehen? Ich werde nicht zulassen, dass du Tanner oder Cole hier behältst.«
    »Ihr alle dürft gehen. Ihr könnt euch Pferde und Proviant für den Ritt zum Fort nehmen. Aber denkt nicht einmal daran, die Soldaten zu uns zu führen«, warnte er. »denn wir werden nicht hier sein, wenn sie eintreffen.«
    Morgennebel atmete zitternd ein. Sie liebte Cole über alles. Der Gedanke an eine Trennung von ihm war unsagbar schmerzlich für sie.
    Der Ausdruck von Morgennebels schönem Gesicht verriet Cole genau, was sie dachte. Ungeachtet aber seiner Gefühle für seine indianische Braut musste er Harger zum Fort bringen, damit ihm der Prozess gemacht wurde. Erst wenn der Verbrecher an seiner Stelle verurteilt und er, Cole Webster, rehabilitiert war, konnte er seinen Seelenfrieden finden.

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