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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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über den feuchten Boden zu ihm. Mit nackten Beinen und nassen Füßen kletterte sie auf seinen Schoß. Er nahm sie auf, kalt und zitternd, und klammerte sich an sie. Sein Atem kam stoßweise. »Es tut mir leid, Fire. Das mit Archer tut mir so leid.«
    Sie konnte spüren, dass das nicht alles war. Sie konnte spüren, wie viel auf der Welt ihm leidtat und wie viel Schmerz, Kummer und Erschöpfung er in sich barg. »Brigan«, flüsterte sie. »Nichts von alledem ist deine Schuld. Hörst du mich? Es ist nicht deine Schuld.«
    Sie hielt ihn fest, zog ihn an ihren weichen Körper, damit er ihren Trost spürte, während er weinte. Sie wiederholte es flüsternd, zusammen mit ihren Küssen und ihrem Gefühl. Nicht deine Schuld. Es ist nicht deine Schuld. Ich liebe dich. Ich liebe dich, Brigan.
    Nach einiger Zeit schien er sich ausgeweint zu haben. Er hielt sie benommen fest, wurde sich langsam ihrer Küsse bewusst und begann sie zu erwidern. Der Schmerz in seinem Gefühl verwandelte sich in ein Bedürfnis, das sie ebenfalls verspürte. Er ließ sich zum Bett führen.
    Fire wachte auf und blinzelte in das grelle Licht einer Fackel, die von einem Mann, den sie als einen von Brigans Knappen erkannte, über sie gehalten wurde. Hinter ihr rührte sich Brigan. »Sieh mich an, Ander«, knurrte er mit einer Stimme, die wach klang und sehr eindeutig erwartete, befolgt zu werden.
    Â»Tut mir leid, mein Prinz«, sagte der Mann. »Ich habe hier einen Brief.«
    Â»Von wem?«
    Â»Von Lord Mydogg, mein Prinz. Der Bote sagt, es sei dringend.«
    Â»Wie spät ist es?«
    Â»Halb fünf.«
    Â»Weck den König und meine vier obersten Hauptleute, bring sie ins Kommandozelt und wartet dort auf mich. Zünde die Lampen an.«
    Â»Was ist los?«, flüsterte Fire, während der Soldat namens Ander eine Kerze für sie anzündete und ging. »Schickt Mydogg immer mitten in der Nacht Briefe?«
    Â»Dies ist der erste«, sagte Brigan, der nach seinen Kleidern suchte. »Ich glaube, ich weiß auch, warum.«
    Fire griff nach ihren eigenen Kleidern und holte sie unter die Decke, um sich anzuziehen, ohne dass sie an die eisige Luft musste. »Warum denn?«
    Er stand auf und machte seine Hose zu. »Liebes, du musst deswegen nicht aufstehen. Ich kann wieder herkommen und dir erzählen, worum es ging.«
    Â»Glaubst du, Mydogg bittet um eine Art Treffen?«
    Er warf ihr im Kerzenschein einen intensiven Blick zu, den Mund zusammengepresst. »Ja, das glaube ich.«
    Â»Dann sollte ich dabei sein.«
    Er seufzte kurz, als er sich den Schwertgürtel um die Taille schnallte und nach seinem Hemd griff. »Ja, das solltest du.«
    Mydogg wollte wirklich ein Treffen; ein Treffen, um die Bedingungen einer Einigung mit Brigan und Nash zu besprechen, damit sie alle eine Schlacht vermeiden konnten, die die vernichtendste des ganzen Krieges zu werden drohte. Zumindest stand das in seinem Brief.
    Ihr Atem wurde in der kalten Luft des Kommandozelts zu Nebel. »Das ist ein Trick«, sagte Brigan, »oder eine Falle. Ich glaube nicht, dass sich Mydogg jemals auf eine Einigung einlassen würde. Und ich glaube auch nicht, dass es ihn interessiert, wie viele Leute sterben.«
    Â»Er weiß, dass wir jetzt genauso viele Soldaten haben wie er«, sagte Nash. »Und deutlich mehr Pferde, was letzten Endes das Entscheidende ist, jetzt, wo die Felsen von Wasser bedeckt sind anstatt von Schnee und Eis.«
    Einer der Hauptleute, der klein und gedrungen war und versuchte nicht zu zittern, verschränkte die Arme. »Und er weiß um den moralischen Vorteil unserer Soldaten, die von ihrem Oberbefehlshaber und ihrem König gemeinsam in die Schlacht geführt werden.«
    Brigan rieb sich frustriert über die Haare. »Er merkt zum ersten Mal, dass er verlieren wird. Deshalb stellt er uns irgendeine Art Falle und nennt es Einigung.«
    Â»Ja«, sagte Nash. »Das Treffen ist eine Falle. Aber was sollen wir tun, Brigan? Du weißt, was der Preis dieser Schlacht sein wird, und unser Feind behauptet, eine Alternative zu kennen. Sollen wir uns weigern, sie in Erwägung zu ziehen?«  
    Das Treffen fand auf der Ebene aus Stein statt, die sich zwischen beiden Lagern erstreckte. Die Sonne ging über Lord Mydogg, Lady Murgdas Mann aus Pikkia, Brigan und Nash auf und warf lange Schatten, die auf den Wasserflächen zuckten. In einiger

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