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Die Flammenfrau

Die Flammenfrau

Titel: Die Flammenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Held
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reizte. Euren Sinn für Leidenschaft habe ich vielleicht sogar geliebt, wenn ich mich recht entsinne.«
    »Bis dieser Magier auftauchte«, erwiderte Mandu bitter. »Ich habe es nicht vergessen, und der Tag, an dem Ihr mich lachend wegen meiner Liebe verschmäht habt, hat mein Herz für alle Zeiten brechen lassen. Ihr habt mich verhöhnt, doch Ihr wart selbst diesem Magier verfallen! Was gab Euch das Recht, mich zu verspotten?«
    »O Mandu.« Lursa gähnte. »Müssen wir jetzt darüber reden?«
    »Ich habe auf Euch gewartet. Ich dachte mir, daß Ihr hierher zurückkehren würdet, um Euren rechtmäßigen Platz einzunehmen.«
    »Und was wollt Ihr von mir?«
    »Ich wollte Euch nur anschauen.« Zögernd machte er noch einen Schritt und war ihr nun schon fast so nahe, daß er sie hätte berühren können. »Die Leute erzählen, Ihr hättet Euch verändert.«
    »Ihr wollt mich wirklich nur anschauen?« Mißtrauisch musterte Lursa den jungen Mann. Seine hellen Augen waren ihr fremd geworden, sie glänzten kalt in dem dämmrigen Licht des Raumes. Die Leichtigkeit seiner Hingabe an sie, die sie vor langer Zeit einmal darin gelesen hatte, schien Haß gewichen zu sein.
    »Ihr solltet nicht so lange an alten Geschichten hängen«, sagte Lursa leise. Sie war nicht in Stimmung für einen Streit. »Ist außer Euch sonst noch jemand hier?« fragte sie, um das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.
    »Nein.« Der junge Tänzer lächelte. »Nein, wir sind alleine, Lursa. Endlich, nach so langer Zeit.«
    Fragend schaute die Jägerin den blonden Mann an. Irgend etwas an dieser Geschichte stimmte nicht. Wenn sie nicht so müde gewesen wäre, hätte sie ihn einfach aus dem Raum des Lichtes geworfen. Sie wollte nicht mehr reden, schon gar nicht über Gefühle, die sie nicht mehr hatte. Warum ging Mandu nicht endlich?
    Sie schaute nach dem Kleinen, der auf den Kissen lag. Er schlief tief und fest. Da, als sie den Tänzer bitten wollte zu gehen, sah sie es in seiner Hand kalt aufblitzen. Geschickt tauchte sie unter dem Dolch hinweg. Mandu hatte auf ihr Herz gezielt. Dann ging alles sehr schnell. Lursa griff nach ihrem Dolch, doch ehe sie einen Stich anbringen konnte, wurde der Tänzer vor ihr gewaltsam hochgerissen und landete mit einem dumpfen Aufprall vor der hölzernen Tür. Sein Mund stand offen, als wollte er schreien, doch alles blieb still. In seinen weit aufgerissenen hellen Augen erkannte Lursa noch jenen erstaunten Ausdruck, den oft Menschen haben, die völlig unerwartet dem Tod begegnen.
    »Guten Abend, schöne Priesterin der Nacht«, sagte Pyros. »Ich dachte mir, daß ich Euch hier finden würde.«
    Er schaute kurz auf den toten Tänzer und versicherte sich, daß von ihm keine Gefahr mehr drohte.
    »Eigentlich wollte ich Eure kleine Unterhaltung nicht stören, aber als ich den Dolch sah, dachte ich, es wäre besser mich einzumischen.« Der Magier deutete eine elegante Verbeugung an. Das lange Haar fiel ihm weich ins Gesicht und verlieh ihm jenen geheimnisvollen Charme, den sie so sehr liebte. Mit einer kleinen Geste schob er die vorwitzige Locke wieder zurück, die seine Augen überschattete. Der dunkle Glanz, mit dem er sie ansah, berührte Lursa tief in ihrem Innern. Das Bild, das ihr am Morgen noch die Seele zerrissen hatte, schien plötzlich weit fort zu sein.
    Pyros trug einen dunklen Umhang, den sie nie zuvor an ihm gesehen hatte, aber seine Bewegungen waren so geschmeidig wie immer. Schweigend sah sie ihn an.
    »Ihr seid überrascht, mich zu sehen? Nun, wenigstens scheine ich Euch nicht zu langweilen.«
    Lursa wußte immer noch nicht, was sie sagen sollte.
    Langsam kam der Magier näher. Es wirkte nicht bedrohlich, und doch trat die Jägerin einen Schritt zurück. Aus Vorsicht hob sie den kleinen Raban wieder hoch. Gewiß war es schön, Pyros zu sehen, doch der Mann tat nichts ohne Grund. Er hatte sie nicht aufgesucht, um ihr zu erzählen, wie sehr er sie vermißte.
    »Was wollt Ihr?« fragte sie und preßte das kleine Bündel an ihre Brust. Je länger sie ihn anschaute, um so mißtrauischer wurde sie. Nein, seine Anwesenheit war ein sicheres Zeichen dafür, daß er Rache nehmen wollte. Nichts anders konnte ihn noch zu ihr treiben. Sie hatte schließlich Antana getötet!
    »Warum seid Ihr so unruhig, Priesterin der Nacht? Ich dachte, wir könnten uns ein wenig unterhalten, und ich kann mir dabei meinen Sohn anschauen. Das werdet Ihr mir doch nicht verwehren.« Er hob die Brauen.
    Lursa schüttelte den Kopf. »Ihr

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