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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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er meinen Angriff auf den Chulikwächter beobachtet hatte. Der Chulik hatte ihm meine Worte mitgeteilt. Tom schaltete sofort und gab Anweisung, keine ernsthafte Verfolgung einzuleiten. Er verstand mein Verhalten insoweit, als er einen besonderen Plan vermutete, so verrückt er auch sein mochte. Schließlich waren es meine valkanischen Kommandeure gewohnt, unter einem unberechenbaren Strom zu dienen ...
    In übertriebenem Stolz war ich zu dem Schluß gekommen, daß ich Rees mit einer nur vorgetäuschten Flucht nicht hinters Licht führen konnte. In gewisser Weise war das sicher richtig, doch meine ich heute, daß Rees und ich nicht so leicht davongekommen wären, wenn Tom nicht seine Vorkehrungen getroffen hätte.
    Während des Fluges durch die kregische Nacht berichtete mir Rees, was er seit unserem letzten Zusammensein, da er bettlägerig gewesen war, erlebt hatte. Er sprach von seiner Tochter Saffi, dem herrlichen Löwenmädchen, und die Dankesworte für ihre Rettung kamen knurrig über seine Lippen – doch sie waren ernst gemeint und kamen von Herzen. Das Mädchen war in Begleitung von Dr. Larghos dem Nadelstecher und Jiktar Horan nach Ruathytu zurückgekehrt. Offenbar hatte sie ihrem Vater jede Einzelheit des Kampfes im Voller beschrieben. {*}
    Rees blickte nach hinten und meinte kopfschüttelnd: »Die Yethes aus Vallia verfolgen uns nicht. So fest können die doch gar nicht schlafen!« Dann wandte er mir sein breites Löwengesicht zu. »Hamun, alter Knabe, ich schulde dir soviel, soviel, daß ich es dir niemals zurückzahlen kann, aber ...«
    »O doch, du kannst mir alles zurückzahlen, Rees.«
    »Wie denn?«
    »Gib mir das Versprechen, daß du mir deine Hand in Freundschaft reichst.«
    »Aber natürlich! Wenn dem nicht so ist, soll Hanitcha mir tausend Sorgen bringen!«
    »In Freundschaft, Rees, egal, was noch passiert.«
    »Bei Krun! Dieses Versprechen gebe ich mit Freuden.«
    Würde sein Versprechen, das Gefühl der Dankbarkeit für das Leben seiner geliebten Tochter zu Buche schlagen, wenn er entdeckte, daß ich in Wirklichkeit ein verhaßter Feind war, ein Vallianer, und noch dazu der verdammte Prinz Majister jener Cramphs aus Vallia?
    Auf diese Frage wußte ich keine Antwort.
    In diesem Augenblick empfand ich eine große Dankbarkeit gegenüber Rees, der mich von meinem Verwaltungskram fortgezerrt hatte – so faszinierend das Regieren auch war – und mich nun neuen Abenteuern entgegenführte!
    Was Rees über die Schlacht am Tomorgipfel zu sagen hatte, interessierte mich natürlich, doch er sprach sichtlich ungern darüber. Das war mir in gewisser Weise ein Trost, brauchte ich doch nur etwas davon zu murmeln, daß ich mit einem Voller im letzten Augenblick zur Truppe gestoßen war, ohne wirklich zu wissen, ob sich Rees hier aufhielt, beflügelt von dem Wunsch, nun doch zu seinem Regiment zu stoßen. Dabei sei ich dann von der Wende der Schlacht überrascht worden. An der folgenden Frage führte kein Weg vorbei: »Und wie ist es dem Regiment ergangen?«
    Daraufhin ballte er die Fäuste. Schuldbewußt und niedergeschlagen sah er mich an, eine Geste, die mich schmerzte.
    »Du hast mehr als einmal Bemerkungen über meine schönen Zorcas gemacht! Mein schönes Regiment! Wir sind in Formation angetreten, die Lanzen gefällt, alles in bester Ordnung – o Hamun, das Regiment sah wirklich großartig aus!«
    Ich sagte nichts, sondern beschäftigte mich überflüssigerweise mit den Vollerkontrollen. Schließlich sprach Rees mit leiser, schwerer Stimme weiter; offenbar durchlitt er jede Schreckenssekunde noch einmal.
    »Wir nahmen Aufstellung, bereit zum Angriff. Die Infanterie griff an. Wir gewannen an Tempo und riefen: ›Hanitch! Hanitch! Hamal!‹, wie es früher üblich war. Im nächsten Moment stürmte eine Horde von Verrückten auf irgendwelchen Tieren herbei – ich glaube, es waren Nikvoves. Meine schönen Zorcas!«
    Er sprach nicht weiter. Seine Stimme versagte.
    »Aber die Totrixregimenter wurden ebenfalls zerschlagen.«
    »Aye. Heute war ein trauriger Tag für uns. Was wird die Königin dazu sagen ...?«
    »Willst du das Regiment neu aufstellen?«
    »Noch einmal?«
    »Der Krieg ist noch nicht zu Ende.«
    »Aye, alter Knabe, der verdammte Krieg geht weiter. Und die Königin wird sich bestimmt nicht freuen. Wir haben einen ernsten Rückschlag erlitten. Und ich glaube nicht, daß der Deldy-Vorrat in ihren Schatztruhen unerschöpflich ist.«
    Der Gedanke gefiel mir, und ich hakte nach: »Meinst du, sie

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