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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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würde sich mit ihren Gegnern vielleicht einigen? Ich meine damit nicht die Bitte um Frieden, sondern eine Art Waffenstillstand, während man sich arrangiert?«
    »Nachdem sich nun die Rasts aus Vallia eingemischt haben, läßt sie vielleicht mit sich handeln. Sie fürchtet Vallia, obwohl es sich um einen elenden Haufen handelt, zu dumm, um eigene Voller zu bauen.« – Bei Vox! Er hatte recht!
    »Hast du«, fuhr Rees mit wachsender Erregung fort, »im übrigen den Wahnsinnigen gesehen, der die Attacke angeführt hat? Ein großer Bursche, breitschultrig wie du! Vor seinem Gesicht hing eine schimmernde goldene Maske. Er stürmte an der Spitze der Nikvovekavallerie heran wie Hanitcha persönlich!«
    »Nein, den habe ich nicht gesehen«, erwiderte ich wahrheitsgemäß.
    Ich war besorgt. Die goldene Maske war als Spielzeug gedacht gewesen, als Symbol, an dem mich meine Männer erkennen sollten. Nun hatte sie dazu geführt, daß Rees mein Gesicht nicht hatte erkennen können. Wenn mich nun aber ein anderes Detail verriet, eine typische Bewegung, eine Angewohnheit, die ich trotz aller Bemühungen nicht abzulegen vermochte? Der gesunde Menschenverstand sagte mir, daß Trylon Rees sicher nicht auf den Gedanken kam, seinen umständlichen Freund Hamun mit der mächtigen Person des Prinz Majister von Vallia in einen Topf zu werfen, obwohl Hamun in letzter Zeit in Rees' Augen sehr viel dazugelernt hatte.
    »Dray Prescot heißt der Bursche«, unterbrach Rees meine Gedanken. »Prinz Majister von Vallia. Den Kerl hätte ich gern mal vor dem Rapier!«
    Ich hustete und bewegte ungewollt die Kontrollen. Das Flugboot ruckelte und beschrieb einen Bogen. »Was soll das?« fragte Rees und versuchte sein Gleichgewicht wiederzugewinnen.
    »Ein Schatten, dort unter den Monden ... Jetzt ist er fort.«
    Er starrte hinab, vermochte aber nichts zu erkennen. »Wir müßten bald auf die Überreste der Armee stoßen.«
    »Würdest du den Vallianern für ihren heutigen Sieg das Jikai geben?«
    Er sah mich an, als wären mir plötzlich Teufelshörnchen auf der Stirn gewachsen. »Das Jikai! Den Nulshes aus Vallia! Hast du den Verstand verloren?«
    »Sie haben uns in fairem Kampf besiegt.«
    Das mußte er erst schlucken. Langsam fuhr er sich mit der Hand durch seine goldene Haarmähne. Der Gedanke gefiel ihm wenig. Ich hakte nach: »Wenn die Vallianer unserer Hauptarmee nachsetzen, haben sie vielleicht eine neue Chance. Kov Pereth ...«
    Zum Glück unterbrach mich Rees in diesem Augenblick und verhinderte damit, daß ich meinen Mangel an Wissen über die neuen Entwicklungen in Hamal preisgab.
    »Ja! Die Königin ließ Kov Pereth in ein Verlies ihres Hanitch werfen! Jetzt ist der idiotische Kov Hangol Pallan der Armeen des Nordens. Ich kenne den Typ! Ein Versager, doch er weiß der Königin Honig um den Mund zu schmieren! Havil soll ihn strafen!«
    »Wenn sie so weitermacht, hat sie bald keine Kovs mehr.«
    »Scherze ruhig, Hamun – aber in deinen Worten liegt eine traurige Wahrheit.«
    »Vielleicht wendet sie sich dann den Trylons zu – vielleicht auch einem gewissen Trylon vom Goldenen Winde.«
    »Sie weiß, daß ich niemals vor ihr schöngetan habe, was ein wirklich gefährliches Verhalten war. Im Grunde bin ich ein Dummkopf. Nein, alter Freund, ich glaube, wir kennen uns inzwischen gut genug, daß ich dir folgendes verraten kann: der König selbst mißbilligt das Tun seiner Frau. Natürlich ist er machtlos, aber vielleicht ändert sich das eines Tages – wer weiß ...?«
    »Der König?« fragte ich überrascht. »Aber der ist doch bloß eine Marionette!«
    »Gewiß – heute ist das so. Wenn sich der Krieg aber in die Länge zieht, kann das Bild morgen schon ganz anders aussehen.«
    Wie Sie sich vorstellen können, fielen solche Bemerkungen bei mir auf fruchtbaren Boden. Natürlich würde die Entwicklung nicht so glattgehen. Königin Thyllis saß inzwischen fest auf ihrem Thron – sie und die opazverfluchten Menschenjäger, die es sich auf den goldenen Thronstufen bequem gemacht hatten. Ihr Mann, der König, war ein Niemand. Bei der Beseitigung der Königin durfte man von diesem Mann keine Hilfe erwarten. Bei der erstbesten Gelegenheit, beispielsweise anläßlich eines großen Sieges, wollte Königin Thyllis einen Triumphzug abhalten lassen und sich offiziell zur Herrscherin von Hamal krönen. Sie war rücksichtslos und machtbesessen. Wahrscheinlich hätte sie den Herrscher von Vallia und seinen Schwiegersohn mit genau denselben Worten

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