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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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einkleiden. Gib ihnen zu essen! Ich will sie erst wieder sehen, wenn sie meinen Geruchssinn nicht mehr beleidigen und die Kovneva wieder nüchtern ist!«
    Der Schwanz des Hikdars zuckte zum Pachak-Salut empor. Er machte kehrt, um den Befehl auszuführen, und ich brüllte los, wobei ich mich selbst verachtete: »Und behandele die beiden mit Respekt. Sorge dafür, daß man sich gut um die Kovneva kümmert. Sie ist eine große Dame.«
    »Jawohl, mein Prinz!« bellte Hikdar Re-Po, und Pando wurde höflich aufgefordert, zwischen die Bewaffneten zu treten, während seine Mutter vorsichtig fortgeführt wurde.
    Bei Zair! Ich hätte mir die Zeit nehmen müssen, nach Bormark zurückzukehren und dafür zu sorgen, daß sich Pando zu einem richtigen Kov entwickelte. Im Grunde war alles meine Schuld.
    Jedenfalls schwor ich mir in diesem Augenblick, Tilda von ihrem Alkoholismus zu befreien und mit dem jungen Pando einmal ernsthaft zu reden – eine Aufgabe, die ich schon viel zu lange vor mir hergeschoben hatte. Wenn Sie sich in diesem Augenblick fragen, was mich das überhaupt anging, dann haben Sie Dray Prescot, den Wahnsinnigen, immer noch nicht richtig verstanden.
    Meine größte Feigheit lag natürlich in dem Umstand, daß ich eben nicht mit der Wahrheit herausgerückt war und mich offenbart hatte. Ich ahnte, daß das die beiden ebenso belasten würde wie mich. Freundschaften sind manchmal schwierig. Wenn die beiden gebadet und sauber angekleidet waren und gut gegessen hatten und sich wieder mehr als Menschen fühlten – dann mochte der Augenblick gekommen sein, ihnen zu sagen, daß der hochherrschaftliche, mächtige Prinz Majister von Vallia in Wirklichkeit nur ihr alter Freund und Helfer Dray Prescot war.
    Wie es sich herausstellte, gab es nach dem großen Kampf so viel zu tun, daß ich mich während des Tages doch nicht weiter um Pando und Tilda kümmern konnte. Hikdar Re-Po ließ mich durch einen Ob-Deldar informieren, daß er meine Befehle ausgeführt habe, daß die Gefangenen ... nein: Gäste – vor Erschöpfung eingeschlafen waren. Ich schickte den Ob-Deldar mit dem Befehl zurück, man solle sie nicht stören; vielmehr sei ich zwei Burs nach ihrem Erwachen zu verständigen, woraufhin ich sie dann erfrischt und nüchtern vor mir zu sehen wünschte.
    Kurz darauf meldete mir Kytun kopfschüttelnd unsere Verluste. Seine Laune besserte sich erst, als er mir aufzuzählen begann, wie viele Flugtiere und Flugboote wir erbeutet hatten. Die unzähligen Zorcas und Totrixes, Sattelvögel und Voller, die in der Schlacht gewonnen worden waren, kamen unserer Armee sehr zugute. Ich sagte Chuktar Tom ti Vulheim, daß wir einen Großteil der Infanteristen beritten machen würden. Dabei fiel mir etwas ein. Tom ti Vulheim hatte mir in meiner Anfangszeit auf Valka gute Dienste geleistet.
    »Tom«, sagte ich in einem Tonfall, der keinen Widerstand duldete. Unwillkürlich richtete er sich auf. »Tom. Du hast dich dagegen gewehrt, zum Chuktar ernannt zu werden. Du hast die Fußsoldaten ausgezeichnet im Griff. Deine Bogenschützen vollbringen wahre Wunder. Trotzdem weigerst du dich, einen zweiten Namen zu tragen. Warum?«
    Er starrte mich verblüfft an. »Brauche ich denn einen Rattenschwanz von Namen?«
    »O nein, und ich würde auch lieber darauf verzichten. Trotzdem muß ich mich mit einer Korona hübscher Titel abplagen. Warum soll es dir besser ergehen?«
    Er wußte, was jetzt kam.
    »Wir haben soeben einen Sieg errungen – gewiß, es war nicht die größte Schlacht der Geschichte, aber der Sieg im Schatten des Tomorgipfels ist verdient. Unweit von Vulheim liegt ein hübsches Anwesen, eine Plantage mit Samphron- und Nektarinenbüschen, ein hübscher Ort, der Avanar heißt ...«
    »Kenne ich.«
    »Nun, Tom ti Vulheim, ob es dir gefällt oder nicht, ab sofort bist du Tom Tomor, Elten von Avanar, mit allen Rechten und Pflichten dieses Ranges, mit allen Erträgen deiner Güter, natürlich unter Abzug der Abgaben und Steuern, die du dem Lande schuldig bist.«
    Er verbeugte sich. Tatsächlich, er machte einen Diener! »Ich danke dir, Prinz!« Seine Worte waren für einen Tom ti Vulheim ausgesprochen förmlich – aber schließlich war er jetzt ein Elten. »Die Ehre nehme ich in Dankbarkeit an, nicht nur für mich, sondern auch für Bibi, die Enkelin Theirsons und Thisis der Hübschen. Wenn es dir recht ist, werde ich mich Tom Tomor ti Vulheim nennen.«
    »Dabei hast du dich eben noch gegen einen Rattenschwanz von Namen gesträubt!« rief ich;

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