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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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beschrieben. Rees deutete über die Holzreling des Flugbootes.
    »Da sind sie ja! Wir müssen sofort landen, damit man uns nicht erst beschießt!«
    Ich ließ das Flugboot herumschwingen und stellte die Kontrollhebel auf schnellen Senkflug. Im Innern des Schiffes drehten sich die Sturmholzringe und ließen die Silberkästen umeinander rotieren, deren Kräfte das Flugboot antrieben. Wir stürzten in die Tiefe. Meine Pläne in Hamal drehten sich noch immer um Flugboote und Silberkästen, doch diesmal wollte ich mich durch die elende Farce um Dreck und Luft nicht abhalten lassen. Nein, bei Zair! Diesmal war ich mit Kenntnissen bewaffnet, und ich war zuversichtlich, daß sie mir durch direkten Zugriff der Herren der Sterne oder der Savanti zugänglich gemacht worden waren.
    Die Hilfe dieser Wesen war wie ein Schluck Wasser in der Owlarh-Wüste – eine unverhoffte Gnade.
    Doch diesmal glaubte ich nicht, daß ich einer Fata Morgana erlegen war.
    Wir landeten und waren sofort von aufgebrachten Hamalern umgeben, Soldaten, die eine Schlacht verloren hatten und die mit dieser Erfahrung noch nicht fertiggeworden waren. Die Einheiten waren durcheinandergeraten, doch die Disziplin war im großen und ganzen gut. Wir wurden sofort zu dem Chuktar geleitet, der nach dem Tod des Generals das Kommando übernommen hatte.
    Die Truppenreste waren auf dem Weg in den Nordwesten, um zu Kov Hangol zu stoßen, dem neuen Oberbefehlshaber. Unser Bericht erregte kaum Aufsehen, obwohl wir offenbar die beiden einzigen waren, die aus hamalischer Gefangenschaft entkommen waren. Hätte es andere gegeben, hätte ich meinen Männern später einiges erzählen müssen.
    Chido sagte mir, er habe Rees bereits für tot gehalten. Mich starrte er an, als wäre ich ein Gespenst. Die Augen fielen ihm förmlich aus dem Kopf, so sehr hatte sich sein dümmliches Gesicht in eine Grimasse der Freude und Fröhlichkeit verzogen.
    »Chido, du alter Schurke!« sagte ich. »Wie froh ich bin, dich wohlauf zu sehen!«
    Wir verbrachten zwei unangenehme Tage bei der niedergeschlagenen Truppe. Dann traf ein Kurier ein mit dem Befehl für Rees, zusammen mit seinen verbliebenen Offizieren nach Ruathytu zurückzukehren. Ich begleitete ihn, aus der Ahnung heraus, daß Rees in diesem Augenblick jeden Freund gebrauchen konnte. Mit Rees wurden andere Offiziere zurückgerufen, die an der verlorenen Schlacht beteiligt gewesen waren. Die Soldaten sollten zur Hauptarmee stoßen und dort auf andere Regimenter verteilt werden. Die Flankenarmee war ausgelöscht worden.
    Während des Rückflugs wurde kaum ein Wort gewechselt. Die Hamaler erinnerten mich an Schiffsmaate, die einem Rüffel ihres Ersten Offiziers entgegensahen – nur daß es in diesem Fall um ihr Leben gehen mochte.
    Ich kann Ihnen eines versichern – es ist eine schmerzhafte und ernüchternde Erfahrung, Männer zu beobachten, die sich vorbereiten, einem ungerechten Schicksal entgegenzugehen – in dem Bewußtsein, daß man selbst die Hauptursache, der Verantwortliche für ihr Leiden ist.
    Zugleich begleitete mich die Erinnerung an das dampfende Blut, das auf dem Schlachtfeld am Tomorgipfel so überreichlich vergossen worden war. Ich hatte beobachtet, wie Männer durchstochen wurden, wie sich Gliedmaßen von Körpern trennten, ich hatte Zorcas qualvoll aufschreien hören, ich hatte ganze Regimenter untergehen sehen. Jetzt fragte ich mich, wieviel von dieser Wirklichkeit die bösartige Königin in ihrem Herzen begriff. Was sie in ihrem üblen Jikhorkdun zu sehen bekam, war ein fader Abklatsch der Wirklichkeit des Schlachtfeldes.
    Wie viele Offiziere würden in der Arena enden und für das sadistische Vergnügen der Menge und der bösen Herrscherin sterben müssen?
    Und war ich selbst außer Gefahr? Ich hatte in Hamal drei Namen getragen, durch die ich identifiziert werden konnte, sauber oder schmutzig, bärtig oder glattrasiert: Chaadur, Bagor ti Hemlad. Amak Hamun Farthytu.
    Nun, im Augenblick war ich Hamun und verspürte nicht den Wunsch, mich wieder in Bagor ti Hemlad zu verwandeln, der den Zorn von Königin Thyllis erregt und eine Zeitlang in ihren Klauen gezappelt hatte. König Doghamrei hatte Bagor umbringen wollen, indem er ihn als brennende Fackel auf das Deck einer vallianischen Galleone stürzen ließ. {*}
    Was Chaadur anging, so wurde fälschlicherweise von ihm behauptet, er habe die Kovneva Esme umgebracht, während er jene verabscheuungswürdige Frau in Wirklichkeit nur mit Silberketten gefesselt hatte, mit denen

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